 Liebe Kundin, lieber Kunde, nun ist endgültig Herbst, aber wir hatten ja reichlich Sonnentage und sind versöhnt und verwöhnt. Auch Großbritannien erlebte ein seltenes spätes Hoch, und natürlich wurden wieder viele Schwimmer gesichtet - wenn die Sonne scheint, hält es die sportlichen Briten nicht am Strand. Komischerweise sieht man mehr ältere als junge Leute in den frischen Fluten, aber vielleicht liegt das daran, dass Zentralheizungen noch bis in die siebziger Jahre hinein eher unüblich waren. Das härtet ab fürs Leben. Wir wünschen Ihnen nicht zu kühle Herbsttage mit allem, was dazugehört: frischen Nüssen und Esskastanien, Kürbissuppe, Wild, Äpfeln und Birnen…das ist doch einfach eine herrliche Jahreszeit. Es grüßt Sie herzlich Ihr Team von THE BRITISH SHOP Hier geht‘s zu unserer Homepage: www.the-british-shop.de oder – für Leserinnen und Leser aus Österreich: www.the-british-shop.at und aus der Schweiz: www.the-british-shop.ch PS: Anregungen, Lob, Kritik? Bitte schreiben Sie uns: redaktion@the-british-shop.de Gefällt Ihnen unser Newsletter? Bitte empfehlen Sie uns weiter und leiten diese E-Mail an Freunde und Bekannte. Vielen Dank! Das sind unsere Themen: Reisefreuden: Kulturtipps Aktuelles
 Gemütlich im Norden Stammleser wissen, dass Nordengland eigentlich unser Favorit ist in Großbritannien…wegen der spektakulären Landschaft und der freundlichen Leute, die das 'A' immer so schön in die Breite walzen. In Northumberland haben wir eine Adresse für alle, die es ländlich und gemütlich lieben. Das Holly Bush Inn, eine ehemalige Kutscherkneipe, liegt im Nationalpark und hat nur vier Zimmer im Puppenstuben-Look. Von dort aus können Sie Ausflüge zum Hadrianswall und nach Schottland unternehmen, den großen Stausee Kielder Water besuchen (angeblich die ruhigste Ecke Englands), den berühmten modernen Garten von Alnwick Castle bestaunen und, wenn Sie Stadtluft brauchen, hinunter nach Newcastle fahren und einen Kneipenbummel machen. Infos über die Unterkunft: www.hollybushinn.net Und hier finden Sie Wissenswertes über die Gegend: www.visitnorthumberland.com Am Wasser Weiter im Westen, im Lake District, liegt das Hotel Linthwaite Country House, berühmt für seine Lage und den Ausblick über den See Lake Windermere. Leider ist es nicht billig. Aber auch wer eine preiswertere Unterkunft nimmt (die Auswahl ist groß in dieser Gegend), sollte für einen Afternoon Tea vorbeischauen. www.linthwaite.com Mehr über den Lake District: www.golakes.co.uk Südwärts Sehnsucht nach mildem Wetter? Probieren Sie Ihr Glück in Cornwall, vielleicht im Fischerdorf Mevagissey - idyllisch wie eine Postkarte und im Herbst ruhiger als im Sommer. Die 'Verlorenen Gärten von Heligan' sind nicht weit. www.mevagissey-cornwall.co.uk und www.heligan.com/deutsch Für ältere Semester Sollten Sie, wie so viele von uns, schon ein bisschen in die Jahre gekommen sein, können Sie sich freuen: Das irische Städtchen Kilkenny umwirbt die Zielgruppe 50 plus ganz besonders und legt ihr seine historische Altstadt, Kulturangebote und gepflegte Lokale ans Herz. Einige Hotels gewähren Menschen jenseits der 50 Sonderangebote. Schauen Sie nach unter www.kilkennytourism.ie und klicken Sie auf 'For the over 50s visitor'. Übrigens: Wenn jemand 'in die Jahre kommt', heißt das auf Englisch 'he (she) is getting on a bit'. Klingt doch richtig fortschrittlich! 
Schauspielerinnen im Porträt Erst ab 1660 durften Frauen in England Theater spielen - davor wurden alle Rollen, auch die weiblichen, mit Männern besetzt. Als ehrbar galt der Beruf der Schauspielerin zwar nicht, dennoch drängten Frauen auf die Bühne. Die Londoner National Portrait Gallery widmet den ersten Schauspielerinnen eine Ausstellung, die ab 20. Oktober bis 8. Januar zu sehen ist. Wer den Roman 'Amber' kennt, der ja auch im Theatermilieu zur Zeit der englischen Restauration spielt, trifft in Nell Gwynne und Moll Davis alte Bekannte wieder. Mehr: www.npg.org.uk/whatson/the-first-actresses/first_actresses_exhibition.php Ergänzt wird die Ausstellung mit einigen Porträts zeitgenössischer Aktricen wie Helen Mirren und Judi Dench. Postmodern Wenn Sie, wie wir, von der Postmoderne nur eine vage Vorstellung haben und sie hauptsächlich mit neckischen Erkern an Betonfassaden in Verbindung bringen, dann sind Sie nach einem Besuch im Victoria&Albert-Museum sicher besser im Bilde. Die Ausstellung 'Postmodernism - Style and Subversion 1970 - 1990' nähert sich dem Kultur- und Architekturphänomen aus verschiedenen Perspektiven. Allerdings lässt uns die Behauptung im Ausstellungstext, die Postmoderne sei eine 'instabile Mixtur des Theatralischen und des Theoretischen', etwas ratlos. Aber schauen Sie selbst: www.vam.ac.uk/content/exhibitions/postmodernism Nordlichter Durham in Nordengland hat eine großartige Kathedrale, ein mittelalterliches Schloss, Gassen mit Kopfsteinpflaster und ist bei jedem Licht betrachtet schön. Alle zwei Jahre aber, beim Kunstfestival 'Lumiere', wird die Altstadt in Zauberlichter getaucht. Diesmal sind Projektionen der prachtvollen Illustrationen aus dem Evangeliar Lindisfarne Gospels vorgesehen. www.lumieredurham.co.uk Vorfreude Jedes Jahr um diese Zeit empfehlen wir Ihnen die 'Christmas Fair' der Zeitschrift 'Country Living', und das wollen wir auch diesmal nicht versäumen. Das ist einfach ein stilvoller, wenn auch früher Start in die festliche Jahreszeit, und Sie finden viele Anregungen, Dekorationsideen und Leckeres zum Probieren. Vom 9. bis 13. November in London, vom 17. bis 20. in Glasgow. Mehr: www.countrylivingfair.com 
Handtaschenhunde und Wollkatzen Die Briten gelten als tierlieb, umso mehr schockiert uns die Nachricht, dass die Tierschutzvereine in Großbritannien zunehmend so genannte Handtaschenhunde auflesen (bei uns wird's nicht viel besser sein). Manche Herrchen - oder vielleicht doch eher Frauchen - sehen in diesen winzig kleinen Zuchthunden Accessoires statt Lebewesen und setzen sie, sobald sie lästig werden, aus. Chihuahua und Co. sind in Mode, weil sie von 'Promis' wie Paris Hilton durch die Klatschmagazine geschleppt werden, und zwar, wie der Name sagt, in der Handtasche oder unter den Arm geklemmt. Was ja auch nicht artgerecht ist! Wir empfehlen daher allen, die sich mit Tieren schmücken möchten, die beiden britischen Strickbücher 'Best in Show' von Sally Muir und Joanna Osborne, nach deren Anleitungen man sich Hunde und Katzen diverser Rassen einfach selbst fertigen kann. Gerade für B-Promis eine gute Idee, dann sie die endlich mal sinnvoll beschäftigt, und das Ergebnis ist kuschelig, anspruchslos und muss nie geimpft werden. Aber auch echte Tierfreunde haben sicher Spaß an den wolligen Gesellen. Zum Angucken: www.muirandosborne.co.uk - auf 'Cats' oder 'Dogs' klicken. Kostbares Kleid Billig war Prinzessin Katherines Hochzeitskleid bestimmt nicht - aber es hat auch Geld hereingeholt. Mehr als 600 000 Leute sind dieses Jahr zum 'Summer Opening' des Buckingham Palace gekommen, deutlich mehr als sonst. Der Grund war mit ziemlicher Sicherheit der Traum in Weiß, der im Palast in Szene gesetzt wurde. Nach Schätzungen hat das rund 10 Millionen Pfund eingebracht, die zum Teil der Finanzierung der königlichen Kunstsammlung 'Royal Collection' dienen, zum Teil auf Wunsch der Duchess of Cambridge für gute Zwecke gespendet werden. Wie wir der Zeitung 'The Telegraph' vor einiger Zeit entnehmen konnten, war die Queen selbst nicht erfreut über die Art und Weise, wie das Kleid gezeigt wurde. Hofschranzen schnappten gar das Wort 'horrid', grässlich, auf, als sie sich die Präsentation anschaute. Der Grund war vielleicht, dass eine kopflose Schaufensterpuppe verwendet wurde. Und da uns auf Anhieb zwei englische Königinnen und eine schottische einfallen, die einst ihre Köpfe einbüßten, hat der Queen vielleicht die Assoziation missfallen. Sprachecke: Farbenfroh Bei uns wird man gelb vor Neid, in Großbritannien grün. Dafür ist im Englischen die Feigheit gelb, für die wir eigentlich keine Farbe haben. Wie viele Sprachen greift auch die englische zu Farbwörtern, um etwas anschaulich zu beschreiben. Aber woher die Verbindung kommt, ist oft rätselhaft. Neid wird traditionell mit Leber und Galle in Verbindung gebracht, und wer da ein Leiden hat, ist an der ungesunden Hautfarbe zu erkennen, ob man die nun grün oder gelb nennen will. Hier ist es also noch relativ einfach. Auch der beliebte Ausdruck, jemand, der sich sehr amüsiert, sei 'tickled pink', leuchtet noch ein - wenn man lacht, sei es vor Freude oder als Reaktion aufs Kitzeln, dann kriegt man einen roten oder eben rosa Kopf. Wie kommt es aber, dass jemand auf frischer Tat 'rothändig' - 'red-handed' - ertappt wird? Ist die Hand vielleicht wie bei einem Mörder rot vor Blut? Warum heißt Bürokratie auf Englisch 'red tape', rotes Band? Dafür gibt es eine Reihe von Erklärungsversuchen, darunter den, Akten seien früher mit roten Bändern zusammengeschnürt worden, aber das scheint uns wenig überzeugend. Diese Ausdrücke kann man selten erklären, sondern nur lernen. Besonders empfiehlt sich das, wenn es um die Farbe Blau geht. Ein alter Herr aus unserem Bekanntenkreis schwört Stein und Bein, in der Nachkriegszeit sei der Song 'Red Roses for a blue Lady' mit 'Rote Rosen für eine blaue Dame' ins Deutsche übersetzt worden, aber wir haben da unsere Zweifel. So schlecht waren die Englischkenntnisse auch damals nicht! Blau hat aber neben 'traurig' noch eine ganze Reihe anderer Bedeutungen: 'out of the blue' heißt 'aus heiterem Himmel', 'once in a blue moon' bedeutet 'ganz, ganz selten'. Wer sich lauthals beschwert, aus welchem Grund auch immer, 'is screaming blue murder', das ist wörtlich ganz und gar unübersetzbar, denn was soll blauer Mord sein? Wieso lenkt ausgerechnet ein 'roter Hering' ('red herring') vom Wesentlichen ab? Und warum erblickt ein Trinker, der bei uns weiße Mäuse sieht, in England einen rosa Elefanten? Um sich all das merken zu können, muss man sein 'grey matter' anstrengen, seine 'graue Substanz'. Oder, wie wir sagen würden, die kleinen grauen Zellen. Rezept des Monats: Sausage Casserole Am 5. November ist Guy Fawkes Day, auch Bonfire Night genannt, einer der wichtigsten Feiertage an England. Ist der Anlass auch grauslich bis traurig (Aufdeckung eines Komplotts, grausame Hinrichtung des erwischten potenziellen Attentäters…), so wird doch fröhlich gefeiert und gezündelt. Traditionelle Gerichte für dieses Fest sind der Gewürzkuchen Parkin, klebrige 'Flapjacks' (Gebäckriegel mit Haferflocken), kandierte Äpfel sowie Würstchen, entweder vom Grill oder in einem Eintopf. Zum Nachkochen empfehlen wir Ihnen eine typische 'casserole', in der wir, der Jahreszeit entsprechend, auch Äpfel unterbringen. Statt der in England üblichen pork sausages nehmen Sie einfach Nürnberger, die schmecken zwar nicht genauso, aber ähnlich. Also: Würstchen in einer Pfanne braun braten, herausnehmen und im 200 Grad heißen Ofen noch etwas nachbräunen. Inzwischen im Bratfett eine rote Zwiebel andünsten. Je nach Zahl der Esser einen bis zwei säuerliche Äpfel schälen, in Spalten schneiden und mit einem Teelöffel gehackten Rosmarins zur Zwiebel geben. Einen Esslöffel Mehl darüberstäuben. Mit etwas Apfelwein oder auch Rotwein ablöschen, knapp einen Achtelliter Fleischbrühe und einen Schuss Sahne (oder Kochsahne) hinzugeben, aufkochen und leicht köcheln lassen, bis die Äpfel weich sind, aber nicht zerfallen. Nach Geschmack salzen und pfeffern und einen Teelöffel körnigen Senf unterrühren. Würstchen wieder dazugeben und mit Kartoffelbrei servieren. 
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