Liebe Kundin, lieber Kunde,

Kate und William sind noch nicht getraut, da machen sich die Briten schon Gedanken über den potenziellen Nachwuchs. Was, wenn das erste Kind eine Tochter wird und das zweite ein Sohn? Nach alter Väter Sitte überholt dann nämlich der Junge die ältere Schwester in der Thronfolge, und das, obwohl Großbritannien doch eigentlich gute Erfahrungen mit seinen beiden Königinnen namens Elizabeth gemacht hat und noch macht. Frauen kommen aber nur im Notfall auf den Thron. Aus Gründen der Gleichstellung wäre es sicher Zeit, das zu ändern, aber man muss bedenken, dass sich Königshäuser auf uralte Traditionen berufen und sich auch durch sie legitimieren und deshalb, sozusagen traditionell, nicht als erste "hier!" rufen, wenn es um Reformen geht. Warten wir es ab. Derzeit ist ja der Thronfolger des Thronfolgers des Thronfolgers noch nicht mehr als eine Hoffnung.

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Das sind unsere Themen:

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Kulturtipps
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Auf dem Bildschirm
 


Ferien im Cottage...
Unter einem Cottage stellen wir uns etwas Kleines, mit Rosen oder Efeu Bewachsenes und von einem Garten Umgebenes vor, das gern auch ein Reetdach haben darf. Nicht alle Angebote, die Sie bei www.cottages4you.co.uk finden, entsprechen diesem Bild – es sind Reihenhäuser, moderne Bungalows und Appartements darunter. Aber mit etwas Geduld werden Sie Ihr Traumhäuschen aufspüren, bei einer Auswahl von rund 10 000 Immobilien im Vereinigten Königreich und weiteren 650 in Irland kann das ein bisschen dauern...Für Flexible gibt es unter "Special Offers" Last-Minute-Angebote zu deutlich reduzierten Preisen.
Wenn Sie nicht lange herumklicken wollen, bis Sie ein historisches Cottage entdecken, probieren Sie es hier: www.nationaltrustcottages.co.uk

...oder im Herrenhaus
"The Samling" heißt ein kleines feines Hotel, das nicht schöner gelegen sein könnte – oberhalb von Lake Windemere im Lake District. Ganz in der Nähe hat der Dichter Wordsworth – seine "Daffodils blühen gerade wieder am Lake – in Dove Cottage gewohnt und geschrieben, seine Miete brachte er ins Haus Samling! Heute wohnen hier nur noch Hotelgäste, die Zimmer sind sehr schön und haben fast alle Seeblick, die Küche ist ausgezeichnet. Mehr: www.thesamlinghotel.co.uk

Ausflug ins Schloss
Eastnor Castle in Herefordshire sieht trutzig und mittelalterlich aus, mit Türmen wie aus einem Schachspiel. Es ist aber viel jünger, als man meinen möchte, und wurde im 19. Jahrhundert im damals so beliebten historisierenden Stil erbaut. Die Einrichtung ist passend prunkvoll und üppig. Um das Schloss zu erhalten, öffnet die Eigentümerfamilie ihr Heim für Besucher, allerdings nicht täglich, sondern nur zu bestimmten Terminen. Ein Campingplatz und ein Wildpark gehören auch dazu. Hier erfahren Sie mehr: www.eastnorcastle.com

Frühlings Erwachen
Die erste große Flowershow im Inselreich wird traditionell in Cardiff in Wales gehalten, dieses Jahr ab 8. April. Hier blüht alles, was zu dieser Jahreszeit nur blühen kann. Infos und Tickets: www.rhs.org.uk/Shows-Events/RHS-Show-Cardiff/2011



Zum Fürchten
Frankensteins Monster heißt in der jüngsten Bühnenversion im Londoner National Theatre etwas freundlicher "the Creature" und ist eine durch und durch tragische, aber auch erstaunlich redselige Gestalt. Regisseur Danny Boyle (Kinozuschauern bekannt für seine Werke "Slumdog Millionär" und derzeit "127 Hours") wird für die aktuelle Inszenierung hoch gelobt. Aber sie ist nichts für schwache Nerven! Karten sind schwer zu kriegen, am besten, Sie gehen an die Tageskasse und versuchen, für denselben Abend Restkarten zu ergattern – dafür stehen die Chancen nämlich nicht schlecht.
Die Aufführungen am 17. und 24. März sollen übrigens gefilmt und – teils live, in Deutschland zum Beispiel in Nürnberg, Frankfurt, München und Karlsruhe – im Kino gezeigt werden. Am www.nationaltheatre.org.uk

In der Warteschlange
Das wurde aber auch Zeit! Erstmals wird in England dem Schlangestehen eine Sonderausstellung gewidmet – sie heißt "The Queue", die Warteschlange, und ist ab April im Wimbledon-Tennismuseum zu sehen. Wimbledon ist bekannt für seine Schlangen, denn traditionell wird während des großen Turniers ein Kartenkontingent für den freien Verkauf reserviert, und wer sich daraus bedienen will, muss Zeit und Geduld mitbringen. Der Verhaltenskodex für die Warteschlange ist streng, zum Beispiel darf niemand nach dem Prinzip "Handtuch auf der Sonnenliege" einen Platz mit Hilfe eines Klappstuhls reservieren und sich dann für ein paar Stündchen davonmachen. Damit hat er seine Rechte sofort verwirkt. Neben dieser kleinen Sonderausstellung hat das Museum viel Sehenswertes zu bieten. Auch Führungen über das Gelände des weltberühmtesten Tennisclubs werden angeboten, für angemeldete Gruppen auch in deutscher Sprache. Mehr: www.wimbledon.com/visiting/museum

Beste britische Filme
Vor vielen Jahren haben wir "Wenn die Gondeln Trauer tragen" auf einem winzigen Schwarzweißfernseher geguckt mit dem Resultat, dass wir gar nichts kapierten. Wenn man nämlich ein gewisses rotes Regenmäntelchen, das in diesem Film eine tragende Rolle spielt, nicht als solches erkennen kann, dann versteht man bis zum Schluss nicht, hinter wem oder was Donald Sutherland die ganze Zeit herrennt. Heute ist Schwarzweißgucken ja kein Thema mehr, und solch ein Film gehört ohnehin ins Kino oder zumindest auf den Großbildschirm. Nun wurde "Don´t look now", so der Originaltitel, von der Londoner Zeitschrift Time Out zum besten britischen Film aller Zeiten (jedenfalls bis dato) gekürt. Er ist aber auch wirklich gut, unheimlich, spannend und mit einer sehr interessanten Liebesszene...Die Auswahl der Filme hat sich die Redaktion nicht leicht gemacht, sie ließ 150 Regisseure, Produzenten, Schauspieler, Filmkritiker, Mitarbeiter von Filminstituten, kurz lauter Fachleute, je eine Liste ihrer britischen Lieblingsfilme erstellen und errechnete daraus die Favoriten. An zweiter Stelle steht ein Film, der einen Schwarzweißfernseher nicht übel nähme: "Der Dritte Mann". Auf Platz drei folgt "Distant Voices, Still Lives", eine Familiengeschichte aus Liverpool. Falls Sie Filmfan sind, interessiert Sie vielleicht die komplette Liste: www.timeout.com/london/bestbritishfilms/




Hochzeitsfieber
Apropos Hochzeit: Unter dieser Adresse veröffentlicht das britische Königshaus alle Infos über das Royal Wedding, die ihr geeignet erscheinen: www.officialroyalwedding2011.org
Viel stand bisher nicht drauf, aber das kann sich ja stündlich ändern. Klatschgeschichten sucht man hier natürlich vergeblich! Auf der Internetseite finden sich dafür praktische Tipps für Zuschauer und Besucher – und angeblich gibt es hier auch die ersten Infos über das Brautkleid aller Brautkleider.

Sprachecke: Apostroph-Katastrophen
Eine Englischlehrerin aus unserem Freundeskreis regt sich regelmäßig darüber auf, dass auch Schüler der zehnten Klasse immer noch schreiben "he go", dafür aber in der Vergangenheit sozusagen zum Ausgleich "he wents". Sehr schwierig scheint auch der Gebrauch des Apostrophs zu sein, den manche Schüler als Kennzeichen des Plurals verstehen, zum Beispiel in "the boy´s go to school". Aber hier liegen die jungen Menschen gar nicht so falsch, sie haben sich nur im Jahrhundert geirrt! Denn laut dem englischen Sprachexperten Henry Hitchings wurde der Apostroph früher für den normalen Plural verwendet, bis es dann im 19. Jahrhundert die Aufgabe übernahm, die ihm heute (neben der Platzhalterfunktion für wegfallende Buchstaben) obliegt: einen Genitiv anzuzeigen. Mr. Hitchings ist zudem der Ansicht, dass der Apostroph früher oder später aus der englischen Sprache verschwinden wird, da er rein optisch stört – Leser wünschen sich heute ein klares Schriftbild, Design ist alles. Das würde Englischlehrern das Leben leichter machen, wäre aber auch ein Verlust. Vielleicht sind wir da zu konservativ. Sprache lebt und verändert sich ja ständig, und Mr. Hitchings sagt auch, dass die Nachwelt Gejammere über Sprachwandel im Allgemeinen überhaupt nicht mehr verstehen kann und darüber lacht.
Quelle: Henry Hitchings: The Language Wars. A History of proper English. Verlag John Murray, London. Zitiert nach Michael Quinion, World Wide Words.

Rezept des Monats: Swiss Roll
Auch wenn diese Roulade nach der Schweiz benannt ist, so bleibt sie doch ein sehr englisches Gebäck und passt, in Scheiben geschnitten und auf einem schönen Teller angerichtet, perfekt zur Teeparty. Unser Rezept ist ganz einfach, weil Sie die Eier nicht trennen müssen: Vier Eier und 200 Gramm Zucker mit dem Handrührer sehr schaumig schlagen – die Masse muss hellgelb sein. 100 Gramm Mehl mit einem halben Päckchen Backpulver mischen und auf die Schaummasse sieben. Vorsichtig, aber zügig unterheben. Den Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech streichen und im vorgeheizten Backofen (200 Grad) etwa zehn Minuten goldgelb backen. Inzwischen ein Stück Backpapier auf ein feuchtes Küchentuch legen und mit Zucker bestreuen. Die fertige Teigplatte auf das Papier stürzen, das Backpapier auf der Rückseite vorsichtig abziehen. Etwas abkühlen lassen, dann mit Marmelade – am besten Himbeer – bestreichen und mit Hilfe des Papiers aufrollen (bei der ersten Umdrehung fest, danach etwas lockerer). Mit Puderzucker bestreuen und zum Servieren aufschneiden. Schmeckt auch mit Sahne und Fruchtpüree gefüllt sehr gut.



TV-Tipps rund um Großbritannien und Irland
  • 3sat, Samstag, 19. März, 15.55 Uhr
    Mein Freund Joe
    Dieser Jugendfilm spielt in Irland

  • Arte, Samstag, 19. März, 19.30 Uhr sowie Samstag, 26. März, 10.50 Uhr
    360 Grad Geo-Reportage: Das Whisky-Geheimnis von Islay

  • Arte, Samstag, 19. März, 20.15 Uhr
    Machtkampf um die Weltmeere
    Dokumentation über die Kriege zwischen England und Holland im 17. und 18. Jahrhundert

  • RBB, Samstag, 19. März, 20.15 Uhr
    Irland – raue Küste am Rande Europas
    anschließend um 21 Uhr: Irland, ein Geschenk

  • HR, Sonntag, 20. März, 13.15 Uhr
    Zu Gast auf den Kanalinseln

  • NDR, Sonntag, 20. März, 20.15 Uhr
    Ein Abend für die königlichen Hochzeiten
    Ein Blick zurück – aus aktuellem Anlass

  • ZDF, Sonntag, 20. März, 22 Uhr
    Inspector Barnaby (immer sonntags bis einschließlich 3. April)

  • BR, Montag, 21. März, 15 Uhr
    Schlemmerreise Irland

  • ARD, Montag, 21. März, 10.20 Uhr
    Mord im Spiegel
    Miss-Marple-Krimi mit Angela Lansbury

  • Arte, Donnerstag, 24. März, 22.10 Uhr
    Die Lady und die Pop-Queen
    Ikonen der achtziger Jahre: Prinzessin Diana und Madonna

  • HR, Samstag, 26. März, 12 Uhr
    Ihre Majestät, die Themse – Englands stolzer Fluss

  • BR, Samstag, 26. März, 15.45 Uhr sowie Montag, 28. März, 15 Uhr
    Schlemmerreise Irland: Hummer und Whiskey

  • Arte, Samstag, 26. März, 19.30 Uhr sowie Freitag, 1. April, 8 Uhr und Samstag, 2. April, 10.50 Uhr
    360 Grad Geo-Reportage: Die besten Hütehunde von Wales

  • ARD, Samstag, 26. auf Sonntag, 27. März, 0 Uhr
    Passen Sie mal auf, 007!
    Dokumentation über Q, den Erfinder von James Bonds Raketenanzügen und Laseruhren – und eine Würdigung seines Darstellers Desmond Llewelyn

  • BR, Sonntag, 27. März auf Montag, 28. März, 2.05 Uhr
    Vinyl Pop-Rock-Geschichten: Beatles-Special Teil 1
    Teil 2 folgt Sonntag, 3. auf Montag, 4. April, 1.45 Uhr

  • NDR, Montag, 28. März, 23 Uhr
    Ein ganz gewöhnlicher Dieb
    Spielfilm mit Kevin Spacey als Krimineller aus Dublin

  • HR, Donnerstag, 31. März, 14.15 Uhr
    Mare-TV: Irland

  • HR, Freitag, 1. April, 14.15 Uhr
    Mare-TV: Die Südküste Englands – Miss Marples Riviera

  • RBB, Samstag, 2. April, 16.10 Uhr
    Eisenbahn-Romantik: Eine Reise ins Schmalspurparadies Wales

  • Arte, Samstag, 2. April, 19.30 Uhr sowie Samstag, 9. April, 10.50 Uhr
    360 Grad Geo-Reportage: Die Narzisseninsel vor Cornwall

  • ZDF, Sonntag, 3. April, 15.20 Uhr
    Billy Elliot: I will dance
    Nordenglischer Arbeiterjunge will zum Ballett: Dieser bewegende Film spielt zur Zeit der Minenarbeiterstreiks in den achtziger Jahren. Sehenswert!

  • ZDF, Dienstag, 5. April, 20.15 Uhr
    Jack the Ripper – ein deutscher Serienkiller? Mythos und Wahrheit
    Noch eine Theorie...

  • Arte, Mittwoch, 6. April, 21.45 Uhr
    Better Things
    Englischer Spielfilm

  • NDR, Donnerstag, 7. April, 20.15 Uhr
    Mare-TV: Englands Sommerfrische – Die Isle of Wight
    anschließend um 21 Uhr Mare-TV: Schottland

  • NDR, Freitag, 8. April, 15.15 Uhr
    Mare-TV: Englands Sommerfrische – Die Isle of Wight>

  • 3sat, Freitag, 8. April, 17.45 Uhr
    ZDF History: Skandal im Palast – Neues von den Windsors

  • ARD, Samstag, 9. April, 23.15 Uhr
    Tod auf dem Nil
    Agatha-Christie-Krimi mit Peter Ustinov als Hercule Poirot

  • ZDF, Sonntag, 10. April, 22 Uhr
    Lewis
    Auftakt zu vier neuen Folgen der Oxford-Krimiserie

  • Arte, Montag, 11. April, 8.45 Uhr und 17.40 Uhr
    Xenius: Die Royals – wer profitiert vom englischen Königshaus?

  • 3sat, Montag, 11. April, 16.30 Uhr>
    Englands wilde Schwimmer

  • ARD, Freitag, 15. auf Samstag, 16. April, 1.20 Uhr
    16 Uhr 50 ab Paddington
    anschließend um 2.45 Uhr Der Wachsblumenstrauß
    Zwei Miss-Marple-Abenteuer




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