Liebe Kundin, lieber Kunde,

was sagte unsere englische Cousine, als sie gefragt wurde, was ihr an Deutschland am besten gefalle? "All those Eiscafés!" Dies ernüchterte den Fragesteller, denn unsere Eisdielen sind ja eigentlich italienisch, und er hätte lieber "der Kölner Dom", "Goethe" oder notfalls noch "Bratwurst" gehört. Aber die Eiscafés gehören natürlich längst zu Deutschland. In Großbritannien gibt es kaum welche, und ein Spaghetti-Eis ist den meisten Briten völlig unbekannt. Dafür haben sie reichlich indische Restaurants, Folge der eigenen Kolonial- und Einwanderungsgeschichte, und in diesem Sommer waren sie mit einem schönen scharfen Tandoori häufig besser dran als mit Eiscreme – der Juli war so nass und kalt auf den Britischen Inseln, dass man noch nicht mal Lust auf ein "99" hatte, ein echt englisches Vanilleeis im Hörnchen mit Schokoriegel.
Wir wünschen der Cousine und ihren Landsleuten noch einen warmen Spätsommer, und uns allen natürlich auch!

Es grüßt Sie herzlich
Ihr Team von THE BRITISH SHOP

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Das sind unsere Themen:

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Gut schlafen, gut essen
"Little Barwick House" in Somerset wurde als "Witwensitz" gebaut. Heute ist eine hübsch eingerichtete kleine Pension (nur sechs Zimmer) mit einem ungewöhnlich guten Restaurant. Ab Oktober gelten Spezialtarife – vielleicht haben Sie Lust auf einen Herbstausflug. Dorchester ist nicht weit, Bath auch nicht.
www.littlebarwick.co.uk und www.visit-dorchester.co.uk

Alter Kurort
Tunbridge Wells – oder vielmehr "Royal" Tunbridge Wells – war schon im 17. Jahrhundert Kurort für den Adel. Ob die 1606 entdeckte Quelle tatsächlich heilt, darf bezweifelt werden, aber eine Ausrede, um den Hof im staubigen London zu verlassen, brauchte man ja. Sehr schön erhalten sind die "Pantiles", eine Arkadenpromenade aus dem 18. Jahrhundert. Und wer das Landleben sucht, wird Kent bestimmt mögen – hier liegen einige der schönsten Dörfchen Englands.
Infos: www.visittunbridgewells.com

Urlaub in der Fischerhütte
Wir bleiben in Kent, wandern aber Richtung Küste nach Whitstable und schauen uns eine Reihe ungewöhnlicher Ferienhäuschen an – ursprünglich Lagerhütten, in denen die Austernfischer ihre Netze aufbewahrten. Sie sind restauriert, schlicht möbliert und liegen – natürlich – direkt am Strand. Die Schlüssel gibt´s im Hotel Continental; etwa zehn Minuten Fußmarsch entfernt. Whitstable ist ein nettes Städtchen und immer noch bekannt für Austern.
Infos: www.hotelcontinental.co.uk



Badeschönheiten
Apropos Hütten: Deutsche haben Strandkörbe, Briten "beach huts". Die kleinen, bunt bemalten Holzhäuschen zieren die Strände landauf landab. Sie sind ein Stück Heimat am Wasser, Abstellplatz für Strandliege, Sonnenschirm und Sandeimerchen, sie bieten traumhafte Ausblicke, und sie sind heiß begehrt: Die Nachfrage übersteigt das Angebot bei weitem, was in der Vergangenheit zu einer unglaublichen Preisentwicklung geführt hat – bis zu 160 000 Pfund wurden für ein paar Quadratmeter mit Holz umbauten Sandes verlangt. Inzwischen ist die Immobilienblase ja geplatzt, vielleicht werden die Preise wieder sinken, wenn sich keine Abnehmer für die überteuerten Hüttchen mehr finden. Wie dem auch sei, "beach huts" sehen putzig aus, haben Fünfziger-Jahre-Flair und sind, kein Wunder bei dem Wert, meist tipptopp in Schuss. Es gibt auch moderne Varianten, aber uns gefallen die farbenfroh gestrichenen Klassiker am besten. In Lincolnshire wird im September sogar ein eigenes Festival der "bathing beauties" gefeiert, und dabei darf man sie auch mal von innen angucken.
Mehr: www.bathingbeauties.org.uk/festival.htm

Indische Prachtstücke
Das Victoria & Albert Museum in London eröffnet am 10. Oktober eine große Ausstellung zum Thema "Der Glanz indischer Königshöfe". Vom Maharadscha-Thron bis zum Rolls-Royce sind Prachtstücke aus der Zeit vom 18. Jahrhundert bis zum Ende der britischen Kolonialherrschaft zu sehen.
http://www.vam.ac.uk/exhibitions/future_exhibs/index.html

Musikalische Highlands
Traditionelle Musik des schottischen Hochlands und die gälische Sprache stehen im Mittelpunkt des "Blas Festivals" im September. Musiziert wird sogar in Whisky-Brennereien!
Infos finden Sie hier: www.blas-festival.co.uk




Haggis englisch?
Ist das schottische Nationalgericht Haggis eigentlich englisch? Diese bedeutende Frage war Anfang August Medienthema in Großbritannien (und hat es auch in die deutsche Presse geschafft). Historikerin Catherine Brown behauptete, sie habe in einem Kochbuch aus dem 17. Jahrhundert ein englisches Rezept für Haggis entdeckt, während "schottisches Haggis" erstmals Ende des 18. Jahrhunderts dokumentiert sei. Dies trifft die Schotten, denn sie zelebrieren einen Kult, in dessen Mittelpunkt ein Gedicht ihres Hauspoeten Robert Burns steht: "Ode to a Haggis". Die Burns´ Night Ende Januar ist jedes Jahr ein großes Fest mit Rezitationen, viel Witz und Whisky und natürlich einem Festessen.
Ein Haggis besteht aus klein geschnittenem Hammelfleisch samt Innereien und Blut sowie Hafer, gegart in einer Schafsblase. Das klingt gewöhnungsbedürftig, schmeckt aber gut – ehrlich! Wir würden Wurst dazu sagen, nach britischer Lesart ist dies jedoch ein "pudding", und für salzige Puddinge gab es früher unzählige Rezepte auf den Britischen Inseln – es war schon im Mittelalter die übliche Kochmethode, alles klein zu häckseln und in eine Hülle zu quetschen. Aber die Zutaten Hammel und Hafer, typische Eigengewächse des Nordens, sprechen schon für den schottischen Ursprung dieser speziellen Variante. Wie auch immer: Die Schotten werden die Diskussion mit Humor nehmen und zum Thema der nächsten Burns´ Night machen, und die Engländer werden keine Ambitionen zeigen, die Ode an den Haggis zu rezitieren. Sie können sie ohnehin nicht aussprechen.

Rezept des Monats: Cranachan
Hafer gehört auch in dieses traditionelle schottische Dessert, das gerade gut in die Himbeersaison passt: Vier Esslöffel Heidehonig und drei Esslöffel Whisky in einem kleinen Topf zusammen erwärmen, bis der Honig flüssig ist. Inzwischen in einer beschichteten Pfanne 40 Gramm Haferflocken leicht anrösten. 350 Milliliter Sahne steif schlagen, die Haferflocken und die abgekühlte Honigmischung vorsichtig unterziehen. Verlesene und gewaschene Himbeeren in Gläser geben, eine Schicht Creme darüber, dann wieder Himbeeren und noch eine Schicht Creme. Mit Himbeeren dekorieren und mindestens eine Stunde kalt stellen.

Sprachecke: Völlig untertrieben
Unser Freund Steve aus Wimbledon hat seinen Job verloren, seine Frau ist ihm schon vor Jahren abhanden gekommen, neulich wurde ihm die Brieftasche gestohlen, und seine treue Hündin musste eingeschläfert werden. Wie kommentiert er diese Lebensphase?
Er sagt: "It´s a bit of a challenge." Eine kleine Herausforderung – so kann man Katastrophen auch beschreiben.
Viele Engländer bemerken ihren Hang zur Untertreibung überhaupt nicht, er liegt ihnen einfach im Blut und hängt wahrscheinlich mit Bescheidenheit zusammen: Wer untertreibt, wiegelt übermäßiges Interesse, Mitleid, aber auch Beifall anderer Menschen ab. Bloß nicht auffallen! Zudem möchte man (bei aller Bescheidenheit, versteht sich) demonstrieren, dass man sich nicht so leicht beeindrucken lässt. Der Engländer an sich ist lieber unterkühlt als "auf 180" oder aus dem Häuschen vor Begeisterung.
Die Vokabeln des Understatements sind vielfältig. Von einer wirklich schlechten Leistung ist man "unimpressed". Brilliert hingegen jemand, heißt der Kommentar "He didn´t do too badly, did he?" Ein Schwerverbrecher ist "not all that nice, really", eine Nobelpreisträgerin "rather clever". Trommelt der Regen seit Tagen aufs Dach, ist es "a bit on the wet side", verdorrt die Ernte, erlebt man "a bit of a dry spell".
Die Krönung des Understatements aber ist der Gebrauch von Wörtern, die das Gegenteil dessen sagen, was man meint – sehr schön demonstriert von Hugh Grant, dem englischsten aller zeitgenössischen Schauspieler, in seinen Filmen. Wenn da alles, wirklich alles schief geht, dann flattert er mit den Lidern und sagt: "Excellent. Excellent!" Stilvoller kann man Verzweiflung nicht ausdrücken.




TV-Tipps rund um Großbritannien und Irland
  • 3sat, Sonntag, 16. August, 6 Uhr sowie Montag, 17. August, 12.45 Uhr
    Schätze der Welt, Erbe der Menschheit: Blenheim, Großbritannien

  • BR, Samstag, 22. August, ab 20.15 Uhr
    Spielfilmabend unter dem Motto "Very British”:
    20.15 Uhr Greenfingers – Harte Jungs und zarte Triebe (mit Helen Mirren und Clive Owen)
    21.45 Uhr Grasgeflüster (mit Brenda Blethyn als Lady, die Hasch anbaut)
    23.15 Uhr Grabgeflüster – Liebe versetzt Särge (und nochmal Brenda Blethyn in einer schwarzen Komödie)
    0.45 Uhr Und plötzlich war es Liebe (Liebeskomödie)

  • 3sat, Montag, 24. August, 13.15 Uhr sowie Freitag, 11. September, 15.30 Uhr
    Yorkshire – Land der Geister und Legenden

  • ZDF, Dienstag, 25. August, 20.15 Uhr
    Die Königskinder: William und Kate

  • Arte, Dienstag, 25. August, 21 Uhr
    Die Lady und die Pop-Queen
    Diana und Madonna – zwei Frauen, die die 1980er Jahre prägten

  • 3sat, Donnerstag, 27. August, 12.45 Uhr sowie Montag, 31. August, 13.15 Uhr
    Von Dichtern und Druiden – Englands Nordwesten

  • 3sat, Donnerstag, 27. August, 21.45 Uhr
    Schätze der Welt, Erbe der Menschheit: Orkney, Großbritannien

  • Arte, Samstag, 29. August, 20.15 Uhr
    360 Grad – Geo-Reportage: Die besten Hütehunde von Wales

  • HR, Sonntag, 30. August, 12.45 Uhr
    Diana – Königin der Herzen

  • Arte, Montag, 31. August, 8.10 Uhr
    Xenius: Seebäder – Brighton (wird um 17.35 Uhr wiederholt)

  • SWR, Montag, 31. August, 18.15 Uhr
    Nahaufnahme: Die 5-Sterne-Queen (Reportage über die Queen Mary 2)

  • 3sat, Donnerstag, 3. September, 12.45 Uhr sowie Montag, 7. September, 13.15 Uhr
    Manchester und Leeds – Englands gut betuchte Städte

  • SWR, Freitag, 4. September, 14.50 Uhr
    Schottische Metropolen, anschließend um 15 Uhr Schottland – eigenwillig und traditionsbewusst

  • WDR, Freitag, 4. September, 15 Uhr sowie Montag, 7. September, 8.20 Uhr
    Schottland – eigenwillig und traditionsbewusst

  • ZDF, Sonntag, 6. auf Montag, 7. September, 4.30 Uhr
    Dianas Tod – Mythos und Wahrheit

  • 3sat, Montag, 7. September, 13.30 Uhr
    Irland – der Südosten

  • Arte, Montag, 7. September, 22.40 Uhr sowie Sonntag, 13. September, 10.05 Uhr
    Shakespeares Sonette – Bob Wilson
    Theater: 25 Sonette werden mit Bildern und Musik zum Leben erweckt

  • Arte, Dienstag, 8. September, 8.10 Uhr
    Xenius: Die Royals – wer profitiert vom englischen Königshaus?

  • BR, Dienstag, 8. September, 21.45 Uhr>
    Aus Lust und Leidenschaft (Mistresses)
    Auftakt zu einer Serie, die in Großbritannien Furore gemacht hat

  • Arte, Mittwoch, 9. September, 8.10 Uhr
    Xenius: Tee, mehr als nur ein Getränk?

  • HR, Mittwoch, 9. September 23.25 Uhr
    Grabgeflüster – Liebe versetzt Särge

  • BR, Freitag, 11. September, 6.30 Uhr
    Spiele der Welt: Fußball in England (in englischer Sprache)

  • 3sat, Freitag, 11. September, 15.45 Uhr
    Auf dem Weg ins Paradies – Gärten in Südengland

  • HR, Freitag, 11. September, 23 Uhr
    Riverdance
    Ausschnitte aus der irisch inspirierten Bühnenshow

  • ARD, Samstag, 12. September, 16 Uhr
    Weltreisen: Inseln jenseits der Zeit – Schottlands Äußere Hebriden

  • Arte, Samstag, 12. September, 20.15 Uhr
    360 Grad – Geo-Reportage: Die Narzisseninsel von Cornwall
    ab 21 Uhr folgt der Auftakt zur neuen Spielfilmreihe "Die Tudors"

  • NDR, Samstag, 12. September, 22.15 Uhr
    The Last Night of the Proms
    Abschlusskonzert live aus der Royal Albert Hall, kommentiert von Rolf Seelmann-Eggebert




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