Die feine englische Art – Ausgabe Dezember 2025

 

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Liebe Leserin, lieber Leser,

finden Sie auch, dass es wieder einmal so unerhört schnell geht? Denn bald ist Weihnachten und dann begrüßen wir schon das neue Jahr. In Großbritannien erklingt um Mitternacht in Pubs, auf öffentlichen Plätzen und in Wohnzimmern wieder "Auld Lang Syne" – jenes wunderbar melancholische Lied, das der schottische Dichter Robert Burns 1788 auf Basis einer alten Volksweise schrieb.

"Auld Lang Syne" bedeutet frei übersetzt "längst vergangene Zeiten". Das Lied ist eine Hymne an alte Freundschaften und gemeinsame Erinnerungen – das passt doch perfekt für jenen Moment zwischen den Jahren, wenn man vielleicht melancholisch zurückblickt und vorsichtig hoffnungsvoll nach vorne schaut. Traditionell fassen sich die Menschen dabei an den Händen, bilden einen Kreis und singen aus vollem Herzen mit. Zum Schluss überkreuzen alle die Arme und fassen sich erneut an den Händen, um so das neue Jahr zu begrüßen.

Doch bevor wir mit Gesang ins neue Jahr starten, bleibt noch ein Moment für den wunderbaren walisischen Brauch des Calennig, der in diesem Newsletter schon früher einmal vorgestellt wurde – aber er ist so schön, dass wir ihn gerne wieder aufgreifen. Man nehme einen Apfel und spicke ihn mit Zweigen (die als Beine fungieren), garniere ihn mit getrockneten Früchten und stelle ihn ins Fenster oder verschenke ihn an liebe Menschen. Das bringt Glück für das neue Jahr, sieht schön aus und verströmt angenehmen Duft.

In diesem Sinne: Wundervolle Weihnachtstage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

 

Es grüßt Sie herzlich
Heike Fries

 

 
 
Anregungen, Lob, Kritik? Bitte schreiben Sie uns: redaktion@the-british-shop.de
 

Unsere Themen

 

Reisefreuden

Kultur-Tour

Fürs Heimkino

Aktuelles

 
 
 
 

Reisefreuden

 

 

Typisch irisch: Tipperary

Wie wäre es mit einem Abstecher ins benachbarte Irland? Tipperary ist eine typisch irische Stadt mit bunten Häuserfronten, kleinen Läden und einer entspannten Atmosphäre. Vielleicht kennen Sie auch das Lied "It's a Long Way to Tipperary", das während des Ersten Weltkriegs zu einer Hymne wurde und noch heute in vielen Pubs erklingt. Denn Live-Musik ist in Tipperary überall präsent – in einem Pub mit Jigs und Reels im Hintergrund und guten Gesprächen sind gesellige Abende hier garantiert. Und wer in Irland ist, sollte sich die traumhafte Natur der Grünen Insel nicht entgehen lassen. Tipperary liegt im Süden Irlands und eignet sich perfekt als Ausgangspunkt für Tagesausflüge zum Rock of Cashel, in die Galtee Mountains oder zum Glen of Aherlow.

Erkunden Sie Tipperary mit diesem Video virtuell.

 

Englisches Postkartenidyll: Bourton-on-the-Water

Bourton-on-the-Water wird oft als "Venedig der Cotswolds" bezeichnet und gilt als eines der schönsten Dörfer Englands. Der Beiname entstand, weil der Fluss Windrush sich unter fünf Fußgängerbrücken aus dem 18. Jahrhundert hindurchschlängelt – ein Postkartenmotiv par excellence. Die detailgetreue Miniaturversion des gesamten Dorfes im Maßstab 1:9, komplett mit winzigen Häusern, Brücken und sogar einem Miniaturmodell des Miniaturdorfs selbst, gehört sicher zu den skurrilsten Highlights und ist unbedingt sehenswert. Zugegeben, das Dorf ist nicht gerade ein Geheimtipp. Doch trotz der vielen Besucher bezaubert Bourton-on-the-Water mit typisch britischem Charme.

Dieses Video nimmt Sie auf einen Spaziergang mit.

 

Wild und spektakulär: Cairngorms National Park in Schottland

Alle, die Natur lieben, aufgepasst: Der Cairngorms National Park in den schottischen Highlands ist der größte Nationalpark Großbritanniens und eine der wildesten und spektakulärsten Landschaften Europas. Hier befinden sich fünf der sechs höchsten Berge Schottlands. Die zerklüfteten Gipfel, weiten Hochebenen und tiefen Täler bieten atemberaubende Panoramen. Die Hochlagen gleichen einer subarktischen Tundra – im Winter schneebedeckt, im Sommer mit seltener alpiner Vegetation. Diese raue Umgebung ist in Großbritannien einzigartig. Der Park ist Heimat seltener Tierarten wie Steinadler, Auerhahn, Rotwild und der einzigen freilebenden Rentierherde Britanniens. Mit etwas Glück kann man sogar Fischadler beobachten.

Mit diesem Video können Sie die traumhafte Natur virtuell genießen.

 

Walisisches Kleinod: Llangollen

Llangollen ist ein malerischer Ort in Nordwales, eingebettet im Tal des Flusses Dee und umgeben von Hügeln und Kalksteinfelsen. Die Stadt verbindet walisische Kultur, Geschichte und Naturschönheit. Das Pontcysyllte-Aquädukt ist UNESCO-Weltkulturerbe und ein technisches Meisterwerk vom Beginn des 19. Jahrhundert. Das etwa 38 Meter hohe und über 300 Meter lange Bauwerk lässt sich zu Fuß überqueren oder mit einem Narrowboat befahren und bietet traumhafte Ausblicke. Die Ruine der mittelalterlichen Burg Dinas Brân thront hoch über der Stadt und belohnt den steilen Aufstieg ebenfalls mit einem Panoramablick über das Tal. Jedes Jahr im Juli verwandelt sich Llangollen zudem in ein Zentrum der Weltmusik. Das legendäre Llangollen Eisteddfod bringt Chöre, Tänzer und Musiker aus aller Welt zu einem internationalen Fest der Musik zusammen.

Dieses Video nimmt Sie virtuell mit nach Llangollen.

 
 
 
 
 

Kultur-Tour

 

 

St. Nicholas Christmas Fair in York

Lieben Sie die Weihnachtsstimmung in den Charles-Dickens-Verfilmungen? Dann wird Sie die St. Nicholas Christmas Fair in York verzaubern. Zugegeben, es ist heutzutage etwas voller als im viktorianischen England, doch die prächtige Kulisse des York Minster und die mittelalterlichen Gassen rund um die Parliament Street sorgen für eine ganz besondere Stimmung. Die Kombination aus historischer Architektur, Live-Musik, Christmas Carols, festlicher Beleuchtung und dem Duft von gerösteten Kastanien und weihnachtlichen Gewürzen erschafft eine geradezu magische Atmosphäre. Das liegt sicherlich auch an York selbst, denn die Stadt ist auch ohne Weihnachtsmarkt ein Erlebnis. Nach dem Marktbesuch lohnt sich ein Bummel durch die charmante Altstadt oder ein Besuch im York Minster.

Der Weihnachtsmarkt ist noch bis zum 21. Dezember 2025 geöffnet.

 

"Blitz: The Club That Shaped the 80s” im Design Museum in London

Hinter einer unscheinbaren Tür in Covent Garden schrieb der Blitz Club in den frühen 1980er-Jahren Geschichte: Hier begann das New Romantic Movement und es wurden Stars wie Spandau Ballet, Boy George und Visage gehörten zur Szene oder wurden dort entdeckt. Der Club war ein Schmelztiegel für Mode, Musik und Design einer ganzen Generation. Vierzig Jahre nach seiner Schließung erweckt die Ausstellung "Blitz: The Club That Shaped the 80s" den Geist dieses legendären Ortes wieder zum Leben. über 250 Exponate von extravaganten Outfits über Fotografien bis hin zu seltenen Filmaufnahmen und Original-Flyern erzählen die Geschichte dieser stilprägenden Bewegung. Das Highlight ist der Nachbau des Clubs mit Bar, Tanzfläche und einem Avatar des legendären DJs Rusty Egan.

Die Ausstellung ist noch bis zum 29. März 2026 zu sehen.

 

Beyond the Visual im Henry Moore Institute in Leeds

Blindheit und Skulptur schließen sich nicht aus – das zeigt die Ausstellung "Beyond the Visual" im Henry Moore Institute in Leeds eindrucksvoll. Sie lädt dazu ein, Kunst nicht nur mit den Augen, sondern mit Berührung, Klang, Geruch und Bewegung zu erleben und hinterfragt die traditionelle Dominanz des Sehsinns in der Kunst. Bei über 250 Werken – darunter Arbeiten von Henry Moore und Barry Flanagan – wird die zentrale Bedeutung des Tastsinns für die künstlerische Erfahrung deutlich. Gleichzeitig zeigen neue Arbeiten von David Johnson, Sam Metz, Serafina Min, Aaron McPeake und Ken Wilder, wie Klang, Duft, Form und Textur vielfältige, sinnliche Begegnungen mit der Kunstform der Skulptur ermöglichen. Die Ausstellung ist Teil eines wegweisenden Projekts, bei dem blinde und sehbehinderte Künstler und Künstlerinnen eine zentrale Rolle im kuratorischen Prozess spielen – ein Novum in der britischen Ausstellungspraxis.

"Beyond the Visual" läuft noch bis zum 19. April 2026 im Henry Moore Institute und bietet ein faszinierendes, multisensorisches Kunsterlebnis.

 

Christmas at Windsor Castle

Weihnachten auf Windsor Castle ist genauso festlich und prachtvoll, wie es klingt – und in diesem Jahr können Besucherinnen und Besucher die königlichen Räume im Winter betreten und die prachtvollen Dekorationen bestaunen. In der St. George’s Hall dominiert ein beeindruckender Nordmanntannenbaum von etwa sechs Metern Höhe, geschmückt mit tausenden funkelnden Lichtern und Ornamenten. Im Crimson Drawing Room steht ein etwas kleinerer Weihnachtsbaum – vor reich verzierten roten Seidenwänden und golddetailierten Dekorationen. Der Raum gehört zu den besonders aufwendig dekorierten Semi-State Rooms und war einst Teil der Privatgemächer von Georg IV. – ein echtes Highlight in der festlichen Saison.

Auch im Queen Mary’s Dolls’ House, einer detailgetreuen Miniatur Residenz im Maßstab 1:12, erstrahlen die Räume im weihnachtlichen Glanz. Dort gibt es einen Miniatur Weihnachtsbaum in der Eingangshalle sowie festliche Girlanden im Treppenhaus mit winzigen Verzierungen und echten Wachskerzen. Die prachtvollen Weihnachtsdekorationen sind Teil der jährlichen "Christmas at Windsor Castle"-Displays – und sie sind im regulären Eintrittspreis enthalten!

"Christmas at Windsor Castle" ist noch vom 27. November 2025 bis zum 5. Januar 2026 geöffnet, mit Ausnahme der Weihnachtsfeiertage (25. + 26. Dezember), an denen der Schlosszugang eingeschränkt sein kann.

 
 
 

 
 

Fürs Heimkino

 

 

 

In der Arte-Mediathek:

The Tower

Wenn Sie realistische Polizeiserien mögen, ist The Tower genau das Richtige. Im Zentrum steht Sonderermittlerin DS Sarah Collins, die nach mysteriösen Todesfällen auf einem Londoner Hochhausdach ermittelt. Schnell stößt sie auf ein Netz aus Polizeikorruption und organisiertem Verbrechen. Als die einzige Zeugin, eine junge Polizistin, spurlos verschwindet, wird der Fall noch brisanter. Doch ungeachtet aller Gefahren versucht sie den Fall zu lösen und die junge Kollegin zu retten. Der Realismus der Serie kommt nicht von ungefähr: Das Drehbuch basiert auf den Romanen "Post Mortem" und "Death Message" von Kate London, die selbst als Beamtin bei der Metropolitan Police gearbeitet hat.

In der Arte-Mediathek stehen aktuell drei Staffeln zum Streamen bereit.

 

Bei Apple TV:

Poldark

Ein Geheimtipp für Fans historischer Serien: Die prachtvoll ausgestattete Dramaserie Poldark spielt im Cornwall des späten 18. Jahrhunderts und basiert auf den Romanen von Winston Graham. Nach dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg kehrt Captain Ross Poldark in seine Heimat zurück und wird mit einer bitteren Realität konfrontiert: Sein Vater ist tot, das Anwesen verfallen, und seine große Liebe Elizabeth ist inzwischen mit einem anderen verheiratet. Trotz aller Rückschläge nimmt er die Herausforderung an, die Familienmine wieder rentabel zu machen, verliebt sich in die eigenwillige Demelza und kämpft gegen korrupte Adlige sowie soziale Missstände.

Freuen Sie sich auf atemberaubende Küstenlandschaften Cornwalls, aufwendige Kostüme und romantische Spannung – gespickt mit historischer Authentizität und Themen wie Standesunterschieden, der harten Realität des Bergbaus und dem Kampf gegen Ungerechtigkeit.

Bei Apple TV können Sie alle fünf Staffeln der Serie anschauen.

 

Bei Amazon:

Shakespeare and Hathaway

Zu Weihnachten darf ein guter Cosy Crime Tipp natürlich nicht fehlen! Diese charmante Serie spielt in Stratford-upon-Avon, der Geburtsstadt William Shakespeares. Frank Hathaway ist ein abgebrühter Ex Polizist mit Hang zum Glücksspiel, und Luella Shakespeare ist eine ehemalige Friseurin, die nach einer Midlife-Crisis als Privatdetektivin arbeitet. Als ungleiches Team lösen sie die skurrilsten Fälle – mal mit Witz, mal mit Herz. In jeder Folge wimmelt es vor Anspielungen auf Shakespeares Werke, und jede Episode trägt den Titel eines seiner Stücke. Ein vergnüglicher Spaß in bester Cosy-Crime-Tradition.

Bei Amazon können Sie sich in drei Staffeln im BBC-Channel auf literarisch-amüsante Spurensuche begeben!

 

Kino auf Bestellung:

Hogfather

Was bei uns der Weihnachtsmann ist, ist auf Terry Pratchetts wundersamer Scheibenwelt der Hogfather. Doch dieser ist plötzlich spurlos verschwunden! Also muss der Tod widerwillig einspringen, um das Fest zu retten und dafür zu sorgen, dass die Sonne auch am nächsten Tag wieder aufgeht. In einer roten Robe liefert er die Geschenke aus und kämpft auf seine ganz eigene Art mit den Regeln der Festtage, während seine Enkelin Susan versucht herauszufinden, wer hinter dem Verschwinden des Hogfathers steckt. Zugegeben: Das klingt äußerst makaber. Doch daraus entspinnt sich eine herzerwärmende Weihnachtsgeschichte, die mit Fantasie, Witz und tiefsinnigen Betrachtungen über Glauben, Hoffnung und die Macht der Vorstellungskraft verzaubert.

Bei Amazon können Sie dieses liebenswerte Fantasy-Spektakel anschauen.

 
 
 
 

TV-Tipps

 


Die TV-Tipps rund um Großbritannien und Irland finden Sie als PDF-Datei unter diesem Link. Sie können sich die Datei herunterladen, im Browser anschauen oder auch ausdrucken.

Zusätzlich finden Sie die aktuellen TV-Tipps täglich unter diesem Link.
Auch hier haben Sie die Möglichkeit, das Vier-Wochen-Programm komplett als PDF zu laden, oder sich den täglichen Programmhinweis als RSS-Feed zu bestellen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Stöbern und natürlich beim Anschauen der Sendungen!

Hinweis: Alle nächtlichen Sendungen, auch wenn sie nach Mitternacht beginnen, werden dem Vortag zugerechnet, ab 5 Uhr früh dann dem nächsten Tag.

 
 
 

 
 

Aktuelles

 

 

News: Von unsichtbaren Weihnachtsmärkten und einem ganz realen Christmas-Quiz

Nanu – was war denn da los? Vielleicht haben Sie es in den sozialen Medien mitbekommen: In diesem Jahr sollte es angeblich einen sensationellen Weihnachtsmarkt am Buckingham Palace geben. Diese Meldung verbreitete sich jedenfalls in Windeseile. Menschen teilten Beiträge mit Fotos von hübschen Buden unmittelbar vor dem Palast und die Aufregung war groß. Kein Wunder – das klang nach einem richtigen Weihnachtsmärchen. Zu schön, um wahr zu sein? Leider ja. Denn das Ganze war eine Kombination aus einem KI-generierten Bild und der wohl etwas übertrieben dargestellten Information, dass der Buckingham Palace in diesem Jahr zum ersten Mal einen kleinen Weihnachts-Kiosk eröffnet. Dort sind neben den üblichen Souvenirs zwar auch spezielle Weihnachtsartikel im Angebot, aber der Kiosk befindet sich innerhalb des bereits bestehenden Souvenirladens. Ein richtiger Weihnachtsmarkt vor dem Palast – mitten in der Hochsicherheitszone – hätte hingegen vermutlich den Sicherheitsleuten wahrscheinlich Magenschmerzen, Schweißausbrüche und noch so einiges mehr verursacht.

Was aber dieses Jahr ganz ohne Sicherheitsbedenken in jedem Fall wieder stattfindet, ist unser Christmas-Quiz – bei dem es diesmal besonders knifflig zugeht. Raten Sie gerne mit! Die eventuell verpassten Rätsel können Sie noch ohne Probleme nachholen. Mit dem Lösungssatz am Ende haben Sie auch diesmal wieder die Chance auf einen schönen Preis.

 
 
 
 

Lesestoff

 

Francis Iles: Before the Fact – in englischer Sprache

Lina Aysgarth lebt seit fast acht Jahren mit Johnnie zusammen, bevor ihr ein schrecklicher Verdacht kommt: Ist sie mit einem Mörder verheiratet? Und könnte sie selbst sein nächstes Opfer sein? "Before the Fact" von Francis Iles – dem Pseudonym des britischen Krimiautors Anthony Berkeley Cox – ist ein meisterhafter psychologischer Thriller aus dem Jahr 1932 in englischer Sprache. Das Besondere: Der Roman schildert die Geschehnisse ausschließlich aus Linas Perspektive und beim Lesen werden ihre quälenden Zweifel, Ängste und Befürchtungen beinahe körperlich spürbar. Alfred Hitchcock erkannte das Potenzial der Geschichte und verfilmte den Roman 1941 unter dem Titel "Suspicion" mit Cary Grant und Joan Fontaine in den Hauptrollen.

Den englischen Krimi finden Sie in unserem Shop – solange der Vorrat reicht!

A.A. Milne: Ich und Du, der Bär heißt Pu

Bevor Winnie Puuh in den Hundert-Morgen-Wald zog, schrieb A. A. Milne Gedichte für seinen Sohn Christopher Robin – und beschenkte damit Generationen von Leserinnen und Lesern. Dieses Buch versammelt gereimte Erzählungen, witzige Fabeln und Spaßgedichte, die mit britischem Humor und viel Warmherzigkeit von Kinderabenteuern, Fantasiewelten und den kleinen Wundern des Alltags erzählen. über 200 farbige Originalillustrationen von Ernest H. Shepard, dem legendären Zeichner von Winnie Puuh, erwecken die Verse zum Leben und machen jede Seite zu einem visuellen Genuss.

Auch der Atlas ist in unserem Shop zu finden (solange der Vorrat reicht).

 
 
 

 
 
 

Sprachecke: Banter – Streit oder Zuneigung?

 

Stellen Sie sich vor, Sie sind zu Weihnachten bei Ihren angeheirateten britischen Verwandten eingeladen und verbringen ein paar Tage im Haus der Familie. Als Sie morgens aufwachen, glauben Sie, sich verhört zu haben. Denn durch das Haus schallt Folgendes:
"You muppet burnt the toast again!" ("Du Trottel, du hast schon wieder den Toast verbrannt!")
"Oh shut up, you daft sod, at least I'm actually helping!" ("Ach halt die Klappe, du dummer Kerl, wenigstens helfe ich!")
"Right, you two numpties, stop bickering and come have breakfast!" ("Also gut, ihr beiden Idioten, hört auf zu streiten und kommt frühstücken!")
Sie wähnen sich schon inmitten eines riesigen Familienstreits, als Ihre bessere Hälfte Sie angrinst und Ihnen dann erklärt, was es mit Banter auf sich hat. Niemand ist wütend – ganz im Gegenteil! Dies ist die Art und Weise, wie Britinnen und Briten ihre Zuneigung ausdrücken.

Was ist Banter?
Es klingt seltsam, aber Beleidigungen können in Großbritannien darauf hinweisen, dass jemand Sie gut leiden kann. Banter ist eine spielerische Art des Austauschs, die die Menschen auf der Insel mit jenen nutzen, denen sie wirklich vertrauen. Es ist eine nicht ganz ernst gemeinte Konversation und so etwas wie eine sanfte Neckerei.
Beachten Sie dabei das Wort "sanft". Denn beim Banter macht der Ton die Musik. Ein Lächeln, eine warmherzige Stimme und eine entspannte Atmosphäre gehören unbedingt dazu. Das macht Sinn, denn angesichts der teils heftigen Wortwahl könnte die Grenze zur Beleidigung schnell erreicht sein. Wenn jedoch der Tonfall stimmt, bedeutet es: "Ich fühle mich wohl mit dir." Sobald Sie ein bestimmtes Freundschaftslevel erreicht haben und sich gegenseitig gut kennen, passiert es ganz automatisch.

Banter am Esstisch
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen am Weihnachtstisch. Onkel Mike versucht, den Truthahn zu tranchieren, und seine Schwester ruft über den Tisch: "Bloody hell, Mike, are you performing surgery or carving a turkey, you pillock?" ("Verdammt nochmal, Mike, führst du eine Operation durch oder tranchierst du einen Truthahn, du Trottel?")
Die ganze Familie lacht, einschließlich Mike, der zurückschießt: "Well, if you think you can do better, you silly cow, come and have a go!" ("Na, wenn du glaubst, du kannst es besser, du dumme Kuh, dann komm und versuch's doch!")
Mehr Gelächter. Niemandes Gefühle sind verletzt. Das ist Banter in seiner reinsten Form.
Später am Abend, als Sie versuchen, ein britisches Brettspiel zu verstehen, könnte Ihre Schwiegermutter sagen: "Oh bless, you haven't got a clue, have you, you poor sod?" ("Ach herrje, du hast keine Ahnung, oder, du armer Kerl?") – und dann erklärt sie es Ihnen geduldig mit einem warmen Lächeln.

Warum Banter für viele außerhalb Großbritanniens so schwierig ist
In vielen Kulturen bedeutet Höflichkeit, Neckereien zu vermeiden. In Großbritannien ist Humor jedoch Höflichkeit. Dieser Unterschied kann Außenstehende verwirren. Wenn eine britische Person "Nice one!" ("Gut gemacht!") sagt, nachdem Sie etwas fallen gelassen haben, ist es kein wörtliches Lob – es ist wohlgemeinter Sarkasmus.
Wenn Sie zum Beispiel Ihrer britischen Schwiegermutter in der Küche helfen und etwas Milch verschütten, sagt sie vielleicht mit einem Lächeln: "Oh brilliant, well done, you've absolutely nailed it there!" ("Oh brillant, gut gemacht, hast du ja absolut großartig hingekriegt!"). Sie erschrecken vielleicht kurz und dann lächeln Sie auch. Sie haben ganz offensichtlich das Herz Ihrer Schwiegermutter erobert und haben Banter erlebt.
Neben allgemeinen Neckereien wird Banter oft zur Entspannung unangenehmer Situationen und bei eher sensiblen Themen benutzt. Durch einen Hauch von Sarkasmus und Ironie lassen sich schwierige Themen mit einem gewissen Maß an Leichtigkeit ansprechen, was es Britinnen und Briten oft einfacher macht, potenziell peinliche oder unangenehme Gespräche zu meistern.

Die feine Linie zwischen Banter und Beleidigung
Doch beachten Sie unbedingt, dass es eine feine Linie zwischen spielerischem Necken und Beleidigungen gibt. Denn Sarkasmus und Ironie können durchaus falsch interpretiert oder aus dem Zusammenhang gerissen werden, was gerne einmal zu verletzten Gefühlen oder Missverständnissen führt. Auch wenn die Vertrauensbasis nicht stimmt, kann es zu Problemen kommen. Denn Banter entwickelt sich zusammen mit der Verbindung. Je enger sie wird, desto heftiger kann es zugehen. Wer jedoch zu früh zu heftig einsteigt, kann gehörig ins Fettnäpfchen treten.
Die Grenze zwischen Banter und Beleidigung kann auch durch den kulturellen Hintergrund, persönliche Erfahrungen und individuelle Empfindsamkeiten verwischt werden. Was von einer Person als harmloses Necken wahrgenommen wird, könnte für eine andere zutiefst verletzend sein. Auch aus diesem Grund kommt Banter erst zum Einsatz, wenn eine vertrauensvolle Bindung entstanden ist und man sich gegenseitig einschätzen kann.

Der Zauber des Banter
Am Ende Ihres Besuchs bei den britischen Verwandten, wenn auch Onkel Mike Sie umarmt und sagt: "Come back soon, you lovely numpty!" ("Komm bald wieder, du lieber Dummkopf!"), werden Sie verstehen: Sie wurden offiziell in die Familie aufgenommen.


 

 
 

 
 

Rezept des Monats: Caledonian Cream

 

 

Wie wäre es zu Weihnachten mit einem leckeren Dessert, das wirklich schnell gemacht ist? Doch Achtung, alkoholhaltig: Denn typisch schottisch kommt ein guter Schuss Whisky hinein.
Es ist einfach zuzubereiten und kann pur serviert werden oder zusammen mit Früchten, Shortbread, als Teil eines Trifles und sogar als Topping auf Christmas Pudding.
Die Creme kann sofort verspeist werden. Eine Ruhezeit im Kühlschrank bringt die Aromen jedoch noch ein bisschen besser zur Geltung.


Zutaten:

  • 150 ml Sahne (mindestens 30 % Fettgehalt)
  • 150 g Mascarpone (zimmerwarm)
  • 70 ml Whisky (Rum oder Brandy passen ebenfalls)
  • 7 TL herbe Orangenmarmelade (ca. 35 g)
  • 25 g Zucker (nach Geschmack anpassbar)
  • Saft einer kleinen Zitrone oder Orange – bzw. beides zusammen – etwa 2–3 EL


Zubereitung:

Nehmen Sie den Mascarpone rechtzeitig aus dem Kühlschrank, damit er Zimmertemperatur annehmen kann. Das erleichtert das spätere Unterheben.
Bereiten Sie zwei mittelgroße Schüsseln vor. In der ersten Schüssel verrühren Sie die Marmelade, den Zucker, den Whisky und den Orangen- oder Zitronensaft, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
In der zweiten Schüssel schlagen Sie die Sahne mit einem Handrührgerät oder einer Küchenmaschine steif. Achten Sie darauf, dass sie fest, aber nicht zu Butter wird.
Geben Sie nun den weichen Mascarpone zur geschlagenen Sahne und heben alles vorsichtig mit einem Teigschaber oder großen Löffel unter, bis eine gleichmäßige, cremige Masse entsteht.
Geben Sie jetzt die Marmelade-Whisky-Mischung vorsichtig in die Sahne-Mascarpone-Creme und heben sie ebenfalls mit Bedacht unter, damit die Creme schön fluffig bleibt.
Zum Servieren füllen Sie die Creme in Dessertgläser oder kleine Schälchen. Besonders schön ist eine Schicht whiskygetränkter Früchte (wie Orangenfilets oder Beeren) am Boden der Gläser.
Sie können die Caledonian Cream sofort servieren oder für 1-2 Stunden (oder länger) im Kühlschrank kühlen, damit sich die Aromen weiter entfalten können.
Tipp: Garnieren Sie die Creme vor dem Servieren mit einem Stück Shortbread, einer Orangenzeste oder einer kleinen Menge fein geriebener dunkler Schokolade.
Guten Appetit!

 

 
 
 
 

 
 

Zu guter Letzt: Pearly Kings and Queens – Glänzende Outfits und gelebte Nächstenliebe

 

 

Wer am Derby Day die Ankunft des geschmückten Eselswagens der Pearly Kings and Queens auf der Pferderennbahn in Epsom erlebt, wohnt einer ganz besonderen Tradition bei. Sie hat ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert und wird bis heute von etwa 30 Pearly-Familien aufrechterhalten. Diese tragen aufwendig verzierte Kostüme, die über und über mit Perlenknöpfen bestickt sind.
Die "Pearlies" entstammen den sogenannten Costermongers oder Coster – das waren Straßenverkäufer von Obst und Gemüse im viktorianischen London. Sie wollten ebenso stilvoll und prächtig aussehen wie die wohlhabenden Herrschaften. Während die Oberschicht im frühen 19. Jahrhundert echte Perlen trug und sonntags in den noblen Londoner Parks flanierte, setzten die Coster auf günstigeres Material: Sie nähten ganze Reihen glitzernder Perlknöpfe auf ihre abgetragenen Westen, Mützen und Arbeitshosen, woraus sich schnell eine eigene Mode unter den Straßenhändlern entwickelte.
Traditionell wählten die Coster "Könige", die sie vor Eindringlingen schützten, welche ihre Verkaufsplätze streitig machen wollten. Jedes einzelne Viertel Londons hatte einen König und seine ihm angetraute "Donah", die beide prachtvoll herausgeputzt waren.
Obwohl jede Coster-Familie unabhängig handelte, blieben sie einander treu und sammelten Geld für jene, die in Not gerieten. Ihre Lebensphilosophie war grob gesagt: Mal gewinnt man, mal verliert man – und wenn es schlecht läuft, muss man sich einfach wieder aufrappeln und von vorne anfangen.
Das aufwendige Pearly-Kostüm, wie es heute bekannt ist, entstand in den 1880er-Jahren. Der Straßenfeger und Rattenfänger Henry Croft, der als Waise in einem Armenhaus aufwuchs, war tief beeindruckt von der Lebensphilosophie der Coster. Für ihn war es selbstverständlich, anderen zu helfen, obwohl er selbst kaum etwas besaß.
Der Legende nach fand er eine ganze Schiffsladung Perlknöpfe an den Schlammufern der Themse. In jedem Fall muss er eine beträchtliche Menge aufgetrieben haben, denn er bedeckte seinen abgetragenen Anzug und Zylinder mit unglaublichen 60.000 Perlknöpfen und fügte Muster, Symbole und Sprüche hinzu wie: "Alles für die Wohltätigkeit und Mitleid mit den Armen".
So auffällig gekleidet, verbreitete Henry die Perlknopf-Tradition in den Straßen von Somerstown und überzeugte bald seinen guten Freund George Dole, ebenfalls Perlknöpfe aufzunähen. Auf diese Weise entstanden die Pearlies von St. Pancras.
Die prächtigen Anzüge, Hüte und Kleider werden seitdem zusammen mit den Königstiteln von Generation zu Generation weitergegeben. Auf den Kostümen prangen Sterne, Monde, Sonnen, Blumen, Diamanten, Lebensbäume, Gottesaugen und Fruchtbarkeitsmuster. Ein Outfit hat gut und gerne 30.000 Knöpfe und kann ein Gewicht von 30 Kilogramm oder mehr erreichen.
Heute werden diese spektakulären Kostüme bei Wohltätigkeitsveranstaltungen, Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen getragen. Beim jährlichen Erntedankfest-Gottesdienst im Herbst in der Kirche St. Martin-in-the-Fields in London bringen zum Beispiel die Pearly-Prinzessinnen Gemüsesträuße als Opfer dar.
Die rund 30 Pearly-Familien, die die Tradition fortführen, engagieren sich bis heute für wohltätige Zwecke. Damit führen sie das Werk ihrer Vorfahren fort und bringen in altbewährter Coster-Manier mit viel guter Laune Perlenglanz und Nächstenliebe.

 

 
 
 
 
 
 
 
     
 

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