Die feine englische Art - Ausgabe Februar 2024

 

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Liebe Leserin, lieber Leser,
können Sie es auch kaum erwarten, dass endlich der Frühling Einzug hält? Gerade im Februar kommt uns das jedoch oft so weit entfernt vor, obwohl das Gröbste doch eigentlich schon geschafft ist. Warum ist das so?

Studien zeigen, dass auch wir Menschen eine Art Winterruhe halten, bei der unser Körper einen Gang zurückschaltet, sodass wir weniger Energie haben.

Aber was tun, vor allem wenn wir viele Verpflichtungen im Alltag haben? Wir können uns ja nicht wie ein Bär verkriechen und erst im März wieder zum Vorschein kommen. Doch vielleicht hilft schon das Wissen um diese natürliche Winterruhe. Denn so haben wir mehr Nachsicht, wenn wir innehalten und lieber zu einem guten Buch und einer heißen Tasse Tee greifen, als ambitionierte Neujahrsvorsätze umzusetzen.

Im Altenglischen hieß der Februar auch ‚kalemonth‘ (Kohlmonat), was wohl auf den kargen Speiseplan in diesem Monat hindeutete. Die Tage zwischen dem 12. und 14. Februar galten zudem als ‚borrowed days‘ – geborgte Tage vom Januar. Sturm und Regen während dieser Zeit sollte gutes Wetter in den folgenden Monaten vorhersagen.

Aber ganz gleich, ob mit Kohl, Sturm oder einer schönen Tasse Tee, der Februar eignet sich wunderbar, um kurz zu verschnaufen und sich auf wärmere Tage vorzubereiten.

Wir wünschen Ihnen deshalb bei jedem Wetter eine entspannte Zeit, sodass Sie den hoffentlich bald beginnenden Frühling erholt genießen können.

 

Es grüßt Sie herzlich
Ihr Team von THE BRITISH SHOP

 

 
 
Anregungen, Lob, Kritik? Bitte schreiben Sie uns: redaktion@the-british-shop.de

 
 

Unsere Themen

 

Reisefreuden

Kultur-Tour

Fürs Heimkino

Aktuelles

 
 
 
 

Reisefreuden

 

 

Ein Juwel in der kargen Landschaft Connemaras: Kylemore Abbey und der Walled Victorian Garden

Connemara ist ein wildes Fleckchen Irland. Wer würde dort schon ein Märchenschloss vermuten? Der erste Eindruck von Kylemore Abbey überrascht deshalb enorm. Denn die Abtei thront inmitten einsamer Landschaft unmittelbar am Pollacappul Lake. Ein besonderes Highlight ist der etwas von der Abtei entfernt gelegene Viktorianische Mauergarten, den die Benediktinerinnen liebevoll pflegen. Bei einem Spaziergang durch die im viktorianischen Stil angelegten Beete können Sie sich im Frühling und Sommer an einem wahren Farbenmeer aus Blüten erfreuen. Dieses Youtube-Video nimmt Sie auf eine virtuelle Entdeckungsreise durch Abtei und Garten mit.

 

Cornwalls verwunschene Feenwelt: St. Nectan’s Glen

Wer am Wasserfall in die magische Atmosphäre eintaucht, würde sich wohl nicht wundern, wenn eine Fee dem Wasser entsteigt oder ein frecher Pixie vorbeihuscht. Als sich der Fluss Trevillet seinen Weg durch den Schiefer bahnte, hinterließ er diesen etwa 18 Meter hohen Wasserfall, der nun in Kaskaden durch das Tal fließt. Aber auch der umgebende Wald bietet Verwunschenes. Denn dort können Sie dem Zwitschern der Vögel und dem entfernten Rauschen des Wasserfalls lauschen, wenn Sie unter den uralten Bäumen hindurchwandern. Für den Zugang zum Wasserfall brauchen Sie ein Ticket. Der Waldwanderweg und das Café sind frei zugänglich. Hier können Sie sich virtuell verzaubern lassen.

 

Stilprägende Architektur in Glasgow: Mackintosh at the Willow

Der Architekt Charles Rennie Mackintosh (1868 – 1926) war ein Vertreter des Art Nouveau und hat in Glasgow viele Spuren hinterlassen. Dazu gehört auch Mackintosh at the Willow, der letzte erhaltene Tearoom, den er für die Mäzenin Miss Kate Cranston entwarf. Er wurde 1903 eröffnet und gehört heute zum architektonischen und kulturellen Erbe Glasgows. Wer dort einen Afternoon Tea bucht, kann sich genüsslich ins Jahr 1903 zurückversetzen lassen. In diesem Youtube-Video erhalten Sie einen kleinen Einblick in die ungewöhnliche Architektur und Ausstattung.

 

Eine beschauliche Idylle in Somerset: Porlock

Englische Cottages versprühen einen unnachahmlichen Charme, erst recht, wenn sie in einem solch charmanten Küstenörtchen wie Porlock im Süden Englands stehen. Idyllisch zwischen Meer und dem Exmoor Nationalpark gelegen, bietet das Dörfchen eine Verschnaufpause jenseits von Hektik und Stress. Ganz entspannt lässt sich hier schlendern, in kleinen Läden nach handgemachten Besonderheiten stöbern und in einem der Tearooms oder Pubs einkehren. Rund um Porlock gibt es zahlreiche Wanderwege durch die vielfältige Landschaft Exmoors. Wen es ans Meer zieht, der kann ins nahgelegene Porlock Weir fahren und dort den kleinen Hafen mit den Segelbooten besuchen. Gehen Sie in diesem Youtube-Video auf virtuelle Entdeckungsreise.

 
 
 
 
 

Kultur-Tour

 

 

Funkelnde Sterne in traumhafter Natur: Das 9. Dark Skies Festival in Yorkshire

Die Sterne am Himmel faszinieren uns Menschen seit jeher. Wäre es deshalb nicht wunderbar, sie ausgiebig und ohne störende Lichtquellen zu beobachten? Beim 9. Dark Skies Festival im Norden Englands können Besucher genau das erleben. Die weiten Landschaften des North York Moors and des Yorkshire Dales National Park sind die ideale Kulisse für Nachtläufe, Astrofotografie-Workshops, Sternensafaris, Kunstworkshops und viele weitere Events, die alle Sinne für die Juwelen des Himmels schärfen.
9. Dark Skies Festival in North York Moors und Yorkshire Dales. Das Festival findet vom 9. bis 25. Februar 2024 statt.

 

Eine Vorreiterin der irischen Kunst: Sarah Purser in der National Gallery in Dublin

Malerin Sarah Purser (1848 – 1943) war wie alle Frauen der damaligen Zeit zahlreichen Beschränkungen unterworfen. Dennoch spielte sie eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der modernen irischen Kunst. Die National Gallery in Dublin zeigt in der Ausstellung Private Worlds ihre intimen Porträts von Freunden und Alltagsszenen.

Sarah Purser: Private Worlds. Hugh Lane Room in der National Gallery Dublin, Irland. Freier Eintritt. Die Ausstellung läuft noch bis zum 25. Februar 2024.

 

Eigensinnig und visionär: William Blake‘s Universe in Cambridge

Der britische Künstler und Dichter William Blake (1757 – 1827) galt Zeit seines Lebens als Sonderling. Sein literarisches und künstlerisches Schaffen wurde erst Mitte des 19. Jahrhunderts von den Präraffaeliten wiederentdeckt. Diese Ausstellung zeigt seine Werke zusammen mit Bildern von Zeitgenossen wie Philipp Otto Runge und Caspar David Friedrich. Sie alle einte der Glaube an die eigene Individualität und an die heilende Kraft der Kunst für eine Gesellschaft in der Krise.

William Blake’s Universe, The Fitzwilliam Museum, Cambridge, Eintritt frei wählbar. Die Ausstellung ist vom 23. Februar bis 14. Mai 2024 zu sehen.

 

Kunst für alle: The Printmaker’s Art in der Royal Scottisch Academy

Mit Kunstdrucken lassen sich viele Menschen auch außerhalb von Museen erreichen. Es verwundert deshalb nicht, dass in den letzten 500 Jahren so illustre Künstler wie Albrecht Dürer, Goya, Rembrandt, Pablo Picasso oder Paula Rego davon Gebrauch machten. In dieser Ausstellung lasen sich bedeutende Druckgrafiken entdecken und spannende Einblicke in die verschiedenen Techniken, Werkzeuge und Materialien gewinnen.

The Printmaker’s Art: From Rembrandt to Rego in der National Royal Scottish Academy, Edinburgh. Die Ausstellung ist noch bis zum 25. Februar 2024 geöffnet.

 
 
 

 
 

Fürs Heimkino

 

 

In der Mediathek

Stonehouse

Kaum zu glauben, dass die Ereignisse dieser Comedy-Serie auf Tatsachen beruhen. Im November 1974 fand man an einem Luxusstrand in Miami einen ordentlich gefalteten Kleiderstapel im Sand. Er gehörte dem britischen Politiker Stonehouse, der so seinen eigenen Tod vorgetäuscht hatte. Die Serie zeichnet die aberwitzigen Ereignisse rund um Spionage, Fälschung und Diebstahl nach, die den gänzlich untalentierten und sich komplett selbst überschätzenden Stonehouse zu dieser Entscheidung veranlassten. Alle drei Folgen der Miniserie finden Sie in der Arte-Mediathek.

 

 

Leider sind viele Angebote der Mediatheken außerhalb Deutschlands nicht abrufbar.

 

Bei Amazon

Good Omens

Ein Engel und ein Dämon, die das Leben auf der Erde liebgewonnen haben, müssen sich in diesem Fantasy-Abenteuer zusammenraufen, um ihre Wahlheimat vor dem Untergang zu retten. Kurzerhand machen sie sich gemeinsam auf die Suche nach dem abhandengekommenen 11-jährigen Antichristen. Denn nur so können sie Armageddon noch abwenden. Auf Amazon finden Sie beide Staffeln der Serie.

 

Bei Netflix

Derry Girls

Es ist wahrlich nicht leicht ein Teenager zu sein – erst recht nicht während der politischen Unruhen im Nordirland der Neunziger. Erin, Orla, Clare und Michelle besuchen eine katholische Mädchenschule in Derry und geraten mit Michelles englischem Cousin James in allerhand absurde Situationen. Doch mit viel Wortwitz und schrägem Humor meistern die Freunde die Tücken des Erwachsenwerdens – allen Unruhen zum Trotz. Auf Netflix können sie sich aktuell drei Staffeln der Serie anschauen.

 

Bei Magenta TV

Der Doktor und das liebe Vieh, Neuauflage

Die Buchreihe von James Alfred Wight, die er unter dem Pseudonym James Herriot schrieb, ist von seinen eigenen Erfahrungen als Tierarzt im Norden Englands inspiriert. Diese gelungene Verfilmung, schildert, wie die liebgewonnene erste Serie aus den Siebzigern und Achtzigern, auf herzerwärmende und humorvolle Art die Abenteuer des jungen Landtierarztes, als er in den 1930er-Jahren ins ländliche Yorkshire kommt. Aktuell gibt es drei Staffeln auf Magenta TV.

 

Kino auf Bestellung

Barry Lyndon

Es lohnt sich, Stanley Kubricks Meisterwerk von 1975 wiederzuentdecken. Das Kostümdrama spielt im 18. Jahrhundert und wartet mit fantastischer Ausstattung und intensiver Schauspielkunst auf. Die Geschichte um den titelgebenden Gauner, der eine reiche Witwe heiratet, um den sozialen Aufstieg zu schaffen, gilt kinematographisch als bahnbrechend. Die berühmten Szenen, die ausschließlich bei Kerzenlicht gedreht wurden, sind an Gemälde von William Hoghart angelehnt.

 
 
 
 

TV-Tipps

 


Die TV-Tipps rund um Großbritannien und Irland finden Sie als PDF-Datei unter diesem Link. Sie können sich die Datei herunterladen, im Browser anschauen oder auch ausdrucken.

Zusätzlich finden Sie die aktuellen TV-Tipps täglich unter diesem Link.
Auch hier haben Sie die Möglichkeit, das Vier-Wochen-Programm komplett als PDF zu laden, oder sich den täglichen Programmhinweis als RSS-Feed zu bestellen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Stöbern und natürlich beim Anschauen der Sendungen!

Hinweis: Alle nächtlichen Sendungen, auch wenn sie nach Mitternacht beginnen, werden dem Vortag zugerechnet, ab 5 Uhr früh dann dem nächsten Tag.

 
 
 

 
 

Aktuelles

 

In eigener Sache: Christmas Quiz


Herzlichen Dank an alle, die so begeistert bei unserem Christmas Quiz mitgemacht haben. Die Gewinner wurden im Januar gezogen und sind bereits benachrichtigt.
Die Lösung lautet: Tief verschneite Cotswolds

Alle Lösungsworte der einzelnen Türchen können Sie in unserem Blog noch einmal nachlesen.

 

 

 

Mit abprallendem Brot Gutes tun


Im Februar findet in Sheffield die erste National Stottie Cake Week statt. Stotties sind kompakte, flache Brote, die ursprünglich von der Arbeiterklasse der Region um Sheffield aus übrig gebliebenen Teigresten hergestellt wurden. Ihr Name kommt vom umgangssprachlichen 'to stot' (springen). Denn die Qualität wurde traditionell daran gemessen, ob die Brote vom Küchenboden abprallten oder nicht.

Während der ersten National Stottie Cake Week wird es viele Aktivitäten rund um das bescheidene Brot geben. Das Maskottchen Scotty the Stottie ist ebenfalls mit dabei, um Geld für den Children's Heart Unit Fund und andere Projekte für Kinder zu sammeln. Eine schöne Idee und eine wunderbare Möglichkeit, diesem traditionellen Gebäck die Ehre zu erweisen.

 

 

 
 
 
 

Lesestoff

 

 

Ein warmherziges Alltagsmärchen

Salley Page: Das Glück der Geschichtensammlerin

Alle erzählen Putzfrau Janice nur zu gerne ihre Geschichten, während sie Staub wischt oder Kühlschränke abtaut. Sie selbst, so glaubt sie, hat nichts zu berichten. Das ändert sich als eine gewitzte Neunzigjährige auftaucht, die erkennt, dass auch Janice die Heldin einer ganz besonderen Geschichte ist. Warmherzig und mit liebevollen Charakteren erzählt die Autorin davon, wie Janice endlich die Hauptrolle in ihrem eigenen Leben übernimmt.

 

Very British auf Mörderjagd

Lynn Messina: Mord in bester Gesellschaft

Als Miss Beatrice Hyde-Clare in der Bibliothek von Lakeview Hall über eine Leiche stolpert, will sie nicht so recht an einen Unfall glauben. Zusammen mit dem leicht überheblichen Duke of Kesgrave macht sie sich daran, den Fall zu lösen. Lynn Messina schafft es bravourös, die versnobten Charaktere aus der Oberschicht des Lake District zu charakterisieren und hat mit Miss Hyde-Clare eine scharfsinnige und moderne Ermittlerin erschaffen.
Beide Bücher finden Sie in unserem Shop auf www.the-british-shop.de (solange der Vorrat reicht).

 
 
 

 
 
 

Sprachecke: Von Angeln, Sachsen, Dänen und Normannen

 

 

 

Die englische Sprache ist wunderbar vielfältig und variantenreich. Zudem gilt die Grammatik als relativ einfach. Kein Wunder also, dass sie heute von so vielen Menschen auf der ganzen Welt gesprochen wird. Doch wer sich näher mit Englisch beschäftigt, erkennt schnell die Tücken. Denn warum werden Worte anders ausgesprochen, als sie geschrieben werden? Und wie kommt es, dass "a hearty welcome" und "a cordial reception" beide einen herzlichen Empfang meinen, aber vollkommen andere Bilder im Kopf entstehen lassen?

Vom Keltischen zum Angelsächsischen
Doch lassen Sie uns zunächst ein paar Jahrhunderte zurück gehen. Damals sprachen die Menschen auf den Britischen Inseln keltische Sprachen. Doch als um 400 n. Chr. germanische Stämme wie die Angeln, die Sachsen, die Jüten und die Friesen auf die Insel kamen, brachten diese ihre germanischen Sprachen mit. Daraus entstand Altenglisch, oder Angelsächsisch, das auf den ersten Blick nur entfernt Ähnlichkeit mit modernem Englisch hat.

Doch weit gefehlt: Man geht davon aus, dass bis zu 90 Prozent der heute 1000 meistbenutzten Alltagswörter aus dem Altenglischen stammen. Das sind zum Beispiel Wochentage, Zahlen und andere Grundwörter, wie "dog" von "docga" (Hund), "brother" von "brodor" (Bruder), "strong" von "strang" (stark), "house" von "hus" (Haus) und "twilight" von "twéoneléoht" (Abenddämmerung).

Der Einfluss der Wikinger
Ab dem 8. Jahrhundert überfielen Wikinger die Insel und ließen sich schließlich nieder. So gelangten nordische Wörter in den Sprachgebrauch. Das waren zum Beispiel "‚anger" (Ärger), "leg" (Bein), "root" (Wurzel), "bag" (Beutel), "window" (Fenster), "birth" (Geburt) und das Pronomen "they" - sowie Worte, die mit "sk"- beginnen wie "sky" (Himmel), "skin" (Haut) oder "skull" (Schädel).

Die Wikinger fanden zudem die Grammatik des Altenglischen unnötig kompliziert und vereinfachten sie deutlich. Kasusendungen, wie wir sie noch immer im Deutschen haben, fielen einfach weg. Auch das grammatikalische Geschlecht wurde abgeschafft, womit auch die Anpassung von Adjektiven überflüssig wurde. Die einzige Ausnahme bildet heute noch blond/blonde.

Es wird vornehm – der normannische Einfluss
Im Jahr 1066 stürmten schließlich die Normannen auf die Insel. Und die französischsprachigen Invasoren brachten mehr als 10.000 Wörter und Ausdrücke mit, vor allem in den Bereichen Justiz, Regierung und Militär - aber auch zu Themen wie Essen, Architektur, Mode, Kirche, Medizin und Kunst.

Dazu gehören "to govern" (regieren), "majesty" (Hoheit), "arms" (Waffen), "faith" (Glaube), "raisin" (Rosine), "sausage" (Würstchen), "colour" (Farbe), "ceiling" (Decke), "pain" (Schmerz) und viele mehr. Oft gibt es auch heute noch den altenglischen Gegenpart, wie zum Beispiel bei "ill" und "sick", die beide krank bedeuten.

Damit kristallisierte sich auch eine Differenzierung in der Sprache heraus: Worte, die sich aus dem Französischen ableiteten, wurden meist in der Oberschicht und bei Hofe gesprochen. Dass Worte wie "sheep" (Schaf) und "calf" (Kalb) aus dem Altenglischen und "mutton" (Schaffleisch) und "veal" (Kalbfleisch) aus dem Französischen stammen, ist dabei ein spannendes Detail. Denn die Bauern hatten ja zumeist mit dem lebenden Vieh zu tun, während die vornehmen Herrschaften es lieber verspeisten.

Rechtschreibung, Großschreibung und Zeichensetzung erfuhren während dieser Zeit ebenfalls eine Standardisierung, sodass sich langsam der Wechsel zu Mittelenglisch vollzog.

Lateinisch, Griechisch, Shakespeare und eine Lautverschiebung
Im 16. Jahrhundert hatte dann das Frühneuenglische seine Blütezeit. Zum Teil trug Shakespeare dazu bei. Aber auch lateinische und griechische Begriffe wie "democratic" oder "enthusiasm" gelangten in die englische Sprache. Den größten Unterschied machte jedoch eine im 16. Jahrhundert stattfindende Lautverschiebung. Die Aussprache der langen Vokale änderte sich grundsätzlich, und einige Vokale fielen beim Sprechen einfach weg. Die Schreibweise blieb jedoch unverändert. Deshalb passen heute Schreibweise und Aussprache vieler Worte oft nicht zusammen.

Modernes Englisch: vielfältige Sprachnuancen
Wer heute Englisch spricht oder schreibt, hat wegen all dieser unterschiedlichen Einflüsse ein enormes Repertoire an Vokabeln zur Verfügung, die zwar dasselbe bedeuten, aber dennoch eine andere Nuance zum Ausdruck bringen. Als Faustregel gilt, dass Worte aus dem Französischen meist formeller und eleganter klingen als die bodenständigen Varianten aus dem Altenglischen.

In unserem Beispiel am Anfang löst das aus dem Altenglischen stammende "a hearty welcome" wohl Bilder von Freunden an einem rustikalen Holztisch aus, während "a cordial reception" eher an Abendgarderobe und Kristallgläser denken lässt.

Weitere Beispiele sind "to begin" und "to commence" für beginnen oder "to buy" und "to purchase" für etwas kaufen. Interessanterweise ist es jedoch bei den Worten "to weep" weinen und "stone" (Stein) andersherum. Denn sie werden als eleganter angesehen als die französischen Gegenparts "to cry" und "rock".

Die englische Sprache hat im Laufe der Zeit eine spannende Entwicklung durchlaufen. Und es sind all diese verschiedenen Einflüsse, die sie heute so attraktiv und vielfältig machen.

 

 
 

 
 

Rezept des Monats: Irish Potato and Leek Soup

 

 

Gerade im Winter kommt eine leckere Kartoffel-Lauch-Suppe in Großbritannien und Irland regelmäßig auf den Tisch – sowohl zu Hause als auch im Pub um die Ecke. Kein Wunder, denn das traditionelle Wintergericht ist blitzschnell zubereitet. Dieses Rezept ist an die irische Version angelehnt und kommt ganz pur daher. Die gefrorenen Erbsen geben eine schöne Farbe und runden den Geschmack ab.

  • Zutaten:
    • 4 Esslöffel Butter
    • 1 mittelgroße Zwiebel, gewürfelt
    • 3 große Lauchstangen, geputzt, in Scheiben geschnitten, gründlich abgespült und abgetrocknet
    • 2 mittelgroße bis große mehligkochende Kartoffeln, geschält und gewürfelt
    • 750 ml Hühnerbrühe, oder Gemüsebrühe
    • 1/2 Tasse gefrorene Erbsen (nicht aufgetaut)
    • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

  • Für die Garnierung:
    • ein Becher saure Sahne, mit etwas Milch verdünnt
    • geschnittener Schnittlauch
    • optional: knusprig gebratener Speck

  • Zubereitung:
    • Die Butter in einem großen Suppentopf zerlassen. Zwiebel, Lauch und Kartoffeln kleinschneiden und bei mittlerer Hitze etwa fünf Minuten lang unter häufigem Rühren anbraten.
    • Dann die Brühe in den Topf geben und alles kurz aufkochen. Deckel auflegen, Hitze reduzieren und alles etwa 15 Minuten köcheln lassen. Etwa drei Minuten vor dem Ende der Kochzeit die Erbsen hinzugeben und so lange mitköcheln lassen, bis sie gerade aufgetaut sind.
    • Wenn Sie Speck zur Suppe reichen möchten, braten Sie ihn währenddessen in einer Pfanne knusprig an und lassen ihn anschließend auf einem Küchenkrepp abtropfen.
    • Sobald die Kartoffeln weich gegart sind, nehmen Sie die Suppe vom Herd und pürieren sie mit einem Pürierstab. Je nach Geschmack kann die Suppe cremig glatt oder eher wie ein Eintopf sein. Für eine glatte Konsistenz ist es einfacher, wenn Sie die Suppe in zwei Teile aufteilen und jeweils separat pürieren. Anschließend mit Salz und schwarzem Pfeffer abschmecken.
    • Servieren Sie die Suppe mit einem großen Klecks saurer Sahne, dem gebratenen Speck und etwas Schnittlauch. Dazu passt frisches Brot.

     

 
 
 
 

 
 

Zu guter Letzt: Das Geheimnis des Monty-Python-Fußes

 

 

Der anarchische Humor der englischen Komiker von Monty Python ist legendär. Vor 55 Jahren gegründet, eroberten sie 1970 das britische Fernsehen mit der Sendung Monty Python‘s Flying Circus. Zwischen den Sketchen tauchten dabei immer wieder animierte Schnipsel auf. Darunter auch ein großer gezeichneter Fuß, der die Titelzeile und die animierten Zwischensequenzen unter sich zermalmte.

Der Fuß mauserte sich schnell zum Markenzeichen der Truppe. Das wulstige und altmodische Körperteil mutet auf den ersten Blick seltsam an. Doch warum? Verantwortlich für die Animationssequenzen war der amerikanische Monty Python Terry Gilliam, der schon in New York als Zeichner für ein Satiremagazin gearbeitet hatte, bevor er nach England kam. Wer jetzt denkt, dass er den Fuß selbst gezeichnet hat, irrt. Denn Gilliam hat ihn in der National Gallery in London in Raum neun auf einem Gemälde entdeckt.

Der echte Urheber des Monty-Python-Fußes ist der im Jahr 1503 geborene italienische Maler Bronzino. Das Körperteil entstammt dem berühmten Gemälde "Allegorie der Liebe" aus der Zeit um 1545.

Das Bild zeigt den Cupido Amor, der die nackte Venus küsst. Die beiden sind umringt von einer Vielzahl anderer Figuren mit teilweise dramatischen Gesten und Gesichtsausdrücken. Die genaue Bedeutung des Gemäldes ist selbst Experten bis heute nicht klar. Ist es ein spöttischer Kommentar zu den Verwicklungen und Schwierigkeiten rund um die Liebe?

Vielleicht hat das auch Terry Gilliam irritiert, dessen Blick irgendwann nach unten links gewandert sein muss, wo sich der Fuß des Amors befindet. Dieser muss ihn so beeindruckt haben, dass er ihn gespiegelt für die Animationsszenen der Sketch-Show auslieh – und Amors Fuß zum Markenzeichen einer der berühmtesten Komikertruppen des Vereinten Königreichs wurde.

 

 
 
 
 
 
 
 
     
 

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