Die feine englische Art - Ausgabe Oktober 2023

 

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Liebe Leserin, lieber Leser,

die Komfortzone hat einen schlechten Ruf, denn wer in ihr verharrt, versumpft. Sagt man so und liest und hört man überall, und bestimmt ist etwas dran. Andrerseits: Sich ständig außerhalb der eigenen Grenzen zu bewegen und stets aufs Neue anzutreiben, das kann auf die Dauer auch nicht gutgehen. Ja, es gibt immer ein Ziel zu erreichen, etwas zu lernen und durchzusetzen, es gibt To-do-Listen zu schreiben, Projekte zu erarbeiten, das nächste Level zu erklimmen und Pflichtanrufe zu erledigen. Aber es gibt auch dicke kuschelige Socken, die getragen werden wollen, Sofas mit Decken und lieben Menschen darauf und, falls vorhanden, Hund oder Katz. Es gibt Bücher zu lesen – nicht, damit wir mitreden können, sondern weil sie uns in andere Welten schicken. Und gerade jetzt lodert da draußen eine Farbenpracht, die zwar nicht speziell für uns geschaffen wurde, uns aber freundlich teilhaben lässt an ihrer Schönheit und Vielfalt.

Vergessen wir nicht, dass "comfort" im Englischen nicht unbedingt "Komfort" heißt, was immer ein bisschen nach Luxushotel und Zimmerservice klingt, sondern auch und vor allem: Trost. Da der Alltag oft anstrengend ist und geprägt von Einflüssen, die wir nur bedingt mitbestimmen, können wir Trost und Geborgenheit gebrauchen und müssen auch selbst dafür sorgen. Also, es lebe die Komfortzone, denn sie ist eine Kraftquelle! Richten wir uns ruhig mal in ihr ein, am besten gleich, denn die Abende werden länger und dunkler und bis zur lichterfüllten Weihnachtszeit dauert´s noch ein Weilchen.

Wir wünschen Ihnen harmonische Herbsttage, erholsame Stunden ganz nach Ihrem Geschmack und dann, frisch gestärkt, spannende Erlebnisse und Begegnungen.

 

Es grüßt Sie herzlich
Ihr Team von THE BRITISH SHOP

 

 
 
Anregungen, Lob, Kritik? Bitte schreiben Sie uns: redaktion@the-british-shop.de

 
 

Unsere Themen

 

Reisefreuden

Kultur-Tour

Fürs Heimkino

Aktuelles

 
 
 
 

Reisefreuden

 

 

Herbstspaziergang

Hidcote Manor Garden in den Cotswolds heißt heute nur noch "Hidcote" – vermutlich, um Enttäuschungen zu vermeiden, denn das "manor", sprich Herrenhaus, ist nicht zugänglich. Die Gärten aber, seit 1947 im Besitz der Organisation National Trust, sind spektakulär und geschichtsträchtig und zu jeder Jahreszeit wunderbar. Anfang des 20. Jahrhunderts von einem amerikanischen Ehepaar gekauft und neugestaltet, waren sie (noch vor Sissinghurst) unter den ersten mit sogenannten Gartenräumen – optisch abgeteilten kleineren Einzelgärten, die ein Gesamtkunstwerk bilden. Dieses Youtube-Video nimmt uns mit auf einen stillen Herbstspaziergang. Lieber live sehen? Auf der Homepage des National Trust finden Sie die Infos. Über den Winter (ab November) ist nur an den Wochenenden geöffnet, ab März wieder die ganze Woche.

 

Walisische Inspirationen

Waren Sie noch nie in Wales? Dann ist dieser kleine Film eine Orientierungshilfe. Gut, das Top-Ten-Schema mag ein bisschen abgedroschen sein und die Nummer 1 auf der Liste des jungen Mannes ist alles andere als eine Überraschung, aber wir bekommen einen Überblick über die herrlichen Landschaften und hübschen Städtchen.

 

Radeln in London

Falls Ihnen der Hop-on-hop-off-Doppeldecker zu touristisch ist und die Besichtigungstour per Tube und Bus zu mühsam: Sie können London auch per Leihfahrrad erkunden und als Teil einer geführten Gruppe. Da gibt es viele verschiedene Angebote für alle Alters- und Fitnesslevels und auch für Familien, bei Tag und bei Nacht, ganz hip oder traditionell. Bei Visit London finden Sie die wichtigsten Informationen und Routenvorschläge und hier Profi-Anbieter von Radtouren.

 

Rund um die Küste

Einmal rund um die britische Hauptinsel zu wandern – das wird in nicht allzu ferner Zukunft möglich sein. Der englische Küstenpfad, der neuerdings unter dem etwas umständlichen Titel "King Charles III England Coast Path" firmiert, soll Ende nächsten Jahres komplett sein. Er schließt im Westen an den walisischen Küstenpfad an, der schon präpariert und ausgeschildert ist, an und dann im Norden an das schottische Pendant, dessen Fertigstellung für etwa 2030 vorgesehen ist. Klappt alles, so können wir Tausende Kilometer (überwiegend) mit Meerblick marschieren! Für die weniger Ambitionierten unter uns reicht es sicher, den einen oder anderen Abschnitt auszuwählen.

 

Im Art-déco-Stil

Wie ein eleganter Ozeandampfer liegt das Queens Hotel in Leeds – eins der eher wenigen erhaltenen Gebäude im Art-déco-Stil in England. 1937 erbaut, ist es gerade renoviert und erweitert worden. Besonders stolz ist man auf die Grand Pacific Bar, die wirklich so wirkt, als träfe sich hier die High Society auf einen Cocktail (und wer weiß, vielleicht ist es auch so. Grace Kelly, Cary Grant und Co. waren früher Gäste). Sie meinen, eine Großstadt wie Leeds ist keinen Besuch wert? Das täuscht, die City hat sich gemausert und eine sehr lebendige Kulturszene. Und ins historische York ist es gar nicht weit.

 
 
 
 
 

Kultur-Tour

 

 

Friedhofsführung

Wir brauchen keinen Halloween-Rummel, um zu wissen: Friedhöfe sind faszinierend. Sie erzählen Geschichten von Familien und Schicksalen, von Leben und Tod und davon, wie frühere Generationen mit der Sterblichkeit umgingen. Einer der sehenswertesten Friedhöfe Europas ist sicher Highgate Cemetery in London. In diesem ziemlich originellen Video des British Museums nimmt uns Henry Flynn, Kurator des Britischen Museum, mit und zeigt uns Gräber von Menschen, die völlig verschieden waren und eins gemeinsam haben: nämlich eine wie auch immer geartete Beziehung zum Museum.

 

Top Secret

James Bond hat Glamour, aber die wirklich wahre Welt der Spionage ist ganz anders. Wie fühlt sich ständige Verstellung an, auch gegenüber den Nächsten und Liebsten? Wie kann ein Mensch rund um die Uhr auf der Hut sein, wie verdrängt er die Angst aufzufliegen? Spannende Einblicke gibt die neue Ausstellung "Spies, Lies and Deception" (Spione, Lügen und Täuschung) im Imperial War Museum in London. Wir bekommen sogar Füße zum Anschnallen zu sehen, deren Spuren in die Irre führen. Zur Erholung empfehlen wir anschließend einen Besuch im Gartenmuseum, das nur einen Katzensprung entfernt liegt und in dem alles echt ist. Fast. Ab November ist dort die Ausstellung "Digital Botanical"zu sehen...

 

Mal wieder typisch

Quintessentially British: So nennen die Briten, was wir als "typisch britisch" bezeichnen würden. Was das genau ist, darüber könnte man lange nachdenken und im Pub oder bei einer Tasse Tee diskutieren. Einige Vorschläge macht diese facettenreiche und humorvoll gestaltete Doku A Love Letter To All Things Great And British. Sie spannt den Bogen von Shakespeare bis zu handgefertigtem Schuhwerk, ist aber leider nur auf Englisch verfügbar.

 

Cover-Kunst

Vor 50 Jahren brachte die Gruppe Pink Floyd ihre LP "The Dark Side of the Moon" heraus, die erstens ein Klassiker der Musikgeschichte wurde und deren Cover zweitens ein Kunstwerk für sich darstellt: schwarzer Grund, Lichtstrahl, der sich in einem Prisma bricht – Sie kennen es bestimmt. Verantwortlich waren die Grafikdesigner Aubrey Powell und Storm Thorgerson, die ihre Firma Hipgnosis nannten und zahlreiche weitere weltberühmte Plattenhüllen entwarfen, darunter für Genesis und Led Zeppelin. Ab 21. Januar widmet die Ludwiggalerie im Schloss Oberhausen dem Duo eine Ausstellung, die sicher nicht nur für Musikfans interessant ist.

 

Turner in München

Anfang des Jahres hatten wir sie schon kurz angekündigt, am 28. Oktober eröffnet nun die Turner-Ausstellung im Lenbachhaus in München (bis 10. März 2024). Vierzig Gemälde und vierzig Aquarelle und Skizzen aus allen Schaffensphasen dieses Malers, der seiner Zeit so weit voraus war, sind zu sehen.

 

Schokoladenträume

Gerade noch rechtzeitig zu Weihnachten kommt im Dezember der Film Wonka ins Kino – ein zu Roald Dahls "Charlie und die Schokoladenfabrik" hinzuerfundenes Prequel. Wir erfahren, wie Willy Wonka der geworden ist, als den wir ihn später kennenlernen. Viel Magie und technische Finessen; der Produzent ist derselbe wie bei den Harry-Potter-Filmen, der Regisseur hat "Paddington" gedreht, und das merkt man auch.

 
 
 

 
 

Fürs Heimkino

 

 

In der Mediathek

Skandalös!

Die Liebesgeschichte zwischen Gartenkönigin Vita Sackville-West und Schriftstellerin Virginia Woolf – beide verheiratet – schockierte die Zeitgenossen und wird im Spielfilm Vita & Virginia nacherzählt. Gut gespielt, stark besetzt und üppig ausgestattet; die Kritiken waren gleichwohl gemischt. Noch bis 22. Oktober in der ARD-Mediathek verfügbar.


Auf Leben und Tod

This is going to hurt – das könnte jetzt ein bisschen wehtun. Diesen Spruch aus dem Mund eines Arztes hört niemand gern. In der britisch schwarzen Comedyserie gleichen Namens kämpft ein junger und sehr überarbeiteter Frauenarzt gegen die Widrigkeiten des medizinischen Alltags, zu denen ein ignoranter, aber dafür arroganter Chef, hysterische Angehörige, die Bürokratie des National Health Service und vor allem Zeitmangel zählen. Allzu Sensiblen sei abgeraten, wir bekommen einiges aus dem Kreißsaal und dem OP zu sehen und hören auch Flüche, wahlweise auf Deutsch oder im englischen Original.

 

 

Leider sind viele Angebote der Mediatheken außerhalb Deutschlands nicht abrufbar.

 

Bei Netflix

Mordermittlungen

Jill Dando war eine sehr beliebte BBC-Fernsehmoderatorin mit herzlicher Ausstrahlung, die ein bisschen so aussah wie Prinzessin Diana. 1999 – sie war 37 Jahre alt, auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und kurz vor ihrer Hochzeit – passierte das Unglaubliche: Sie wurde vor ihrer Haustür mit einem Kopfschuss ermordet. Wer würde so etwas tun? Ein Stalker, ein Ex-Freund, ein Krimineller, der dank der von Dando moderierten Sendung "Crimewatch" (der britischen Version von XY ungelöst) erwischt worden war? Der serbische Geheimdienst, weil sie sich für Menschen im Kosovo engagiert hatte? Die Theorien überschlugen sich, am Ende gab es ein Urteil – aber es war dann doch nicht das Ende. Die Doku Der Mord an Jill Dando verzichtet komplett auf einen Kommentar, nur Zeitzeugen kommen zu Wort. Sehenswert!

 

Bei AppleTV

Der ewige Statist

Andy möchte ins Filmbusiness, kommt aber über den Status des Statisten nicht hinaus. Damit es besser klingt, nennt er sich Hintergrundkünstler, gleichwohl ist sein Berufsleben eine Abfolge von Pleiten, Pech und Pannen. Die erstmals 2005 gesendete Serie Extras – Statisten – ist sehr komisch, vor allem die Auftritte der vielen Prominenten von David Bowie über Kate Winslet bis Daniel Radcliffe und Ian McKellen, die sich auf selbstironische Art und Weise selbst spielen. Comedytalent Ricky Gervais übernimmt die Hauptrolle und ist auch Koautor.

 
 
 
 

TV-Tipps

 


Die TV-Tipps rund um Großbritannien und Irland finden Sie als PDF-Datei unter diesem Link. Sie können sich die Datei herunterladen, im Browser anschauen oder auch ausdrucken.

Zusätzlich finden Sie die aktuellen TV-Tipps täglich unter diesem Link.
Auch hier haben Sie die Möglichkeit, das Vier-Wochen-Programm komplett als PDF zu laden, oder sich den täglichen Programmhinweis als RSS-Feed zu bestellen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Stöbern und natürlich beim Anschauen der Sendungen!

Hinweis: Alle nächtlichen Sendungen, auch wenn sie nach Mitternacht beginnen, werden dem Vortag zugerechnet, ab 5 Uhr früh dann dem nächsten Tag.

 
 
 

 

Aktuelles

 

 

 

Wir sehen blau

London-Reisende kennen die "Blue Plaques", elegante Keramikplaketten in Blau mit weißer Schrift, die hunderte Gebäude zieren. Sie weisen auf berühmte Persönlichkeiten hin, die einst dort lebten. Verantwortlich ist die Organisation English Heritage, wobei die Kriterien ziemlich streng sind – unter anderem muss es das Originalgebäude sein, nicht ein später an derselben Stelle gebautes, und der oder die zu Ehrende darf nicht mehr unter uns weilen, sondern muss mindestens zwanzig Jahre tot sein.

Die Plaketten machen Geschichte lebendig und regen dazu an, sich über die Namen darauf und die Menschen dahinter näher zu informieren. Aber warum gibt es sie nur in London – jedenfalls in der blauen Originalversion? Anfang der 2000er startete English Heritage das Vorhaben, die Aktion auf die gesamte Nation auszuweiten, gab die Pläne aber bald auf ob der Komplexität und der Tatsache, dass viele Städte, aber auch Vereine an zahlreichen Gebäuden schon ihre eigenen Schilder angebracht hatten. Nun gibt es eine Neuauflage; nicht English Heritage selbst, sondern die aus ihr hervorgegangene Denkmalpflegebehörde Historic England übernimmt das Projekt. Derzeit wird eine Jury eingerichtet, die über Anträge und Anregungen entscheidet, dabei will man die bisherigen ähnlichen Initiativen einbeziehen.

In London hängen derzeit über 900 blaue Plaketten, wobei "hängen" nicht der richtige Ausdruck ist, denn sie sind sehr schwer und müssen in die Fassade eingefügt werden. Handgefertigt werden sie derzeit von einem Keramikstudio in Cornwall, das von einem Ehepaar betrieben wird – ob die beiden nun mit viel, viel mehr Aufträgen rechnen müssen oder aber andere Firmen dazu genommen wurden, ist noch unklar.

Etwa 85 Prozent der Londoner Plaketten sind Männern gewidmet – ein Relikt aus Zeiten, in denen Frauen und ihr Beitrag zur Gesellschaft kaum wahrgenommen oder aktiv behindert wurden. In den letzten Jahrzehnten sind immer mehr Frauen, darunter Computer-Pionierin Ada Lovelace und Frauenrechtlerin Emmeline Pankhurst, dazugekommen. Interessiert? Hier finden Sie mehr über das neue Projekt.

 

 

 

Jede Woche neu: TBS weekly

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Lesestoff

 

 

London und Lieblingsessen

Auf eine kulinarische Reise durch die britische Hauptstadt nebst den passenden Rezepten nimmt uns das Buch Lunch in London von Gabriele Gugetzer mit. Die Fachjournalistin führt uns durch Viertel und Lokalitäten ihrer Lieblingsstadt und gibt uns Tipps, wie wir eine "Knickerbocker Glory" – das ist ein Eisbecher – oder Fish and Chips zu Hause hinbekommen. Sehr lesens- und nachkochenswert, und die Fotos von Katya Katkova fangen die Atmosphäre perfekt ein.

Drei Frauen in einem Boot

Nur "narrowboats", besonders schmale Hausboote, passen durch Englands historische Kanäle. Ein solches Gefährt bringt drei Frauen, die an sehr unterschiedlichen Stationen ihres Lebens stehen, durch einen unvergesslichen Sommer. Ein Hund ist – genau wie bei den "Drei Mann in einem Boot", die vielleicht die Inspiration waren – mit an Bord. Der Roman Hausboottage von Anne Youngson bietet Lesestoff mit Wohlfühlfaktor!

Beide Bücher können Sie bei THE BRITISH SHOP bestellen.

Vor dem Absturz

Da wir oft nach Büchern im englischen Original gefragt werden, hier der Hinweis auf eine Neuerscheinung: Der Roman Though the Bodies fall von Noel O ´Regan (Verlag: Granta Books) spielt an der irischen Steilküste – und zwar an einer Klippe, von der immer wieder Menschen in den Tod springen. Anwohner Michaél fühlt sich für ihr Schicksal verantwortlich und versucht sie zu retten mit dem Ergebnis, dass er quasi 24 Stunden am Tag in Habacht-Stellung verbringt. Aber ist das überhaupt seine eigene Mission, oder doch eher die seiner Eltern? Nichts für schwache Nerven, aber interessant und bewegend.

 
 
 

 
 
 

Sprachecke: Krabbeleien

 

 

 

Draußen wird es immer kühler, wer kann es unseren achtbeinigen Freunden verdenken, dass sie zu uns ins Warme möchten? Jedenfalls sieht man sie jetzt häufiger, als es vielen Menschen lieb ist – nach einer alternativen Deutung sind sie aber ohnehin stets präsent und kommen jetzt nur hervor, um potenzielle Partner zu betören. Wie auch immer: Manchen von uns sind die lieben Spinnentiere willkommen, anderen egal, und wieder anderen überhaupt nicht.

Spinnen, aber auch Käfer, Kakerlaken und dergleichen haben im Englischen einen niedlichen Namen: "creepy-crawlies", eine Kombination aus "to crawl", krabbeln, und "creepy", gruselig. "Creepy" wiederum kommt vom Verb "to creep", was eine lautlose Fortbewegung beschreibt, und sowas macht uns eben ein bisschen Angst. Man dreht sich um, und da sitzt ein Wesen, das eben noch nicht da war, und schaut uns aus acht Augen an – da erschrecken wir.

Aber auch manche Menschen können uns unheimlich sein; die englische Sprache hat ihnen den Namen "creeps" verpasst. "He is such a creep", sagt die junge Frau über den Kollegen, der ständig hinter ihr steht, unpassende Dinge sagt und schwer einzuschätzen ist. Sie könnte auch so formulieren: "He gives me the creeps".

Weniger angsteinflößend, aber ebenfalls schwer loszuwerden ist der "creeper" – eine Pflanze, die sich die Hauswand hochrankt, oder eine Schlingpflanze. Wilder Wein zum Beispiel, der so manches Gebäude ziert und sicher auch zusätzlich isoliert, heißt auf Englisch "Japanese creeper". Allerdings können sich im Blattwerk so manche "creepy-crawlies" heimisch fühlen, die nur darauf warten, dass sich mal ein Fenster öffnet, und dann geht es ab ins Warme, siehe oben. A little creepy ... aber eben Natur pur.

 

 
 

 
 

Rezept des Monats: Mushroom Soup

 

 

Nichts wärmt besser von innen als eine große Schale aromatischer Suppe. Wir empfehlen Ihnen dieses herbstliche Rezept mit gemischten Pilzen, Kastanien und roter Zwiebel. In Großbritannien heißen übrigens nicht nur Champignons, sondern eigentlich alle Pilze "mushrooms", jedenfalls im Alltag. Darüber hinaus haben die einzelnen Sorten dann doch Eigennamen, die häufig aus anderen Sprachen stammen wie etwa "porcini" oder "ceps" für Steinpilze oder "chanterelles" für Pfifferlinge oder eingängige Namen wie "Old Man of the Woods", der im Deutschen nicht minder niedlich "Gemeiner Strubbelkopfröhrling" heißt. Wer sich nicht auskennt, kann alles, was nicht Champignon ist, auch unter "wild mushrooms" zusammenfassen. Von "toadstools" ("Krötenhocker") dagegen lässt man die Finger, sie sind giftig. Leider sitzen nicht immer Kröten darauf, man muss schon seine Hausaufgaben machen.

Für unser Rezept können Sie alle frischen Pilze verwenden, die zu kaufen oder – falls Sie Fachkunde haben – zu sammeln sind. Wir nehmen meist braune Champignons, Kräutersaitlinge und Austernpilze und dazu ein paar getrocknete Steinpilze. Die Menge reicht für zwei bis drei Leute. Sie brauchen:

  • eine Knoblauchzehe, gehackt
  • zwei rote Zwiebeln (oder Schalotten), in Achtel geschnitten
  • 500 Gramm frische Pilze, geputzt und in grobe Stücke geschnitten
  • eine Handvoll Trockenpilze, nach Packungsanleitung eingeweicht und dann abgegossen
  • eine Packung Esskastanien (Vakuumpack)
  • einen großzügigen Esslöffel Butter
  • einen gehäuften Esslöffel Mehl
  • zwei Esslöffel Sherry, Medium oder Dry
  • etwa 450 Milliliter Wasser oder Pilzfond aus dem Glas
  • eine Prise braunen Zucker
  • Pfeffer, Salz und frisch geriebene Muskatnuss
  • zwei Esslöffel Sauerrahm
  • und eine Handvoll gehackter Petersilie.

Die Butter in einem Topf schmelzen, Knoblauch und Zwiebeln andünsten.

 

Die frischen und die eingeweichten – jeweils gut trockengetupften – Pilze dazugeben und kräftig anbraten, dabei öfter umrühren.

 

Die Esskastanien hinzufügen.

 

Alles mit Mehl bestäuben, kurz durchrösten, dann mit dem Sherry ablöschen.

 

Nach und nach mit Fond oder Wasser aufgießen und dabei stetig rühren. Es dauert eine Weile, bis die Flüssigkeit andickt. Wenn eine samtige Konsistenz erreicht ist, keine weitere Flüssigkeit zufügen.

 

Mit Zucker, Pfeffer, Salz und Muskatnuss abschmecken.

 

Rahm hinzufügen, nochmal abschmecken, mit Petersilie bestreuen und mit knusprigem Brot servieren.

 

 
 
 
 
 
 
 
     
 

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