Die feine englische Art - Ausgabe Februar 2023

 

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Liebe Leserin, lieber Leser,

haben Sie ihn gesehen, den grünen Kometen? Er war – für Weltraumverhältnisse – ganz nah der Erde. Leider haben sich viele von uns, die Autorin dieser Zeilen inklusive, die Augen vergeblich nach ihm ausgeguckt: Kaum war es dunkel, zogen prompt Wolken auf. Schade; aber beim nächsten Besuch klappt es bestimmt, das sind ja nur noch 50 000 Jahre.

Der Blick zum Sternenzelt ist etwas, das uns mit unseren Vorfahren verbindet. Was haben die frühen Menschen gedacht, als dieser Komet letztmals am Himmel stand? Haben sie sich gefürchtet, haben sie sich gefreut, war es ihnen egal (oder war es wolkig)? Wir werden es nicht erfahren. Aber eins ist klar: Der Moment, in dem jemand den Nachthimmel, ob mit Kometen oder ohne, nicht nur angeschaut, sondern bewundert hat – das war ein entscheidender Entwicklungsschritt. Schönheit zu erkennen und zu schätzen ist eine zutiefst menschliche Eigenschaft, die in uns allen lebt, die wir aber auch pflegen und in der nächsten Generation fördern müssen.

Ebenfalls sehr menschlich ist die Gewohnheit, erst ein Problem zu schaffen und dann Lösungen dafür zu suchen. So haben wir mit viel Aufwand dafür gesorgt, dass es an möglichst vielen Orten möglichst hell ist, um dann festzustellen, dass dies auch Nachteile hat und wir die Sterne nicht mehr sehen können. Also begann die Suche nach stockdunklen Orten, die heute Dark Sky Parks heißen und auf die man sehr stolz ist. Auch Großbritannien hat einige davon, zum Beispiel in den schottischen Highlands (der Galloway Forest Park ist der älteste und natürlich auch bei Tageslicht eine Wucht), in Wales, in Cornwall und anderswo.

Irgendeine Möglichkeit, halbwegs ungestört himmelwärts zu schauen, finden wir aber auch in der näheren Umgebung. Nutzen wir also die klaren kalten Winternächte, die da noch kommen mögen, um das Funkeln zu bestaunen, den Gruß aus der Vergangenheit zu erwidern und über unsere eigene winzige Rolle im Universum nachzudenken. Und natürlich den Großen Wagen zu suchen – das Sternbild für Einsteiger.

 

Es grüßt Sie herzlich
Ihr Team von THE BRITISH SHOP

 

 
 
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Unsere Themen

 

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Reisefreuden

Kultur-Tour

Fürs Heimkino

Aktuelles

 
 

Ein Jahr "TBS weekly"

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Reisefreuden

 

 

Winter im Lake District

Um diese Jahreszeit könnte der nordenglische Lake District ein bisschen trostlos wirken mit seinen kahlen Bäumen, dem grauen Himmel, den wabernden Nebeln – aber das Winterlicht steht der rauen Landschaft gut. In diesem Youtube-Video schauen wir uns diese Gegend, in der im Sommer viele Touristen unterwegs sind, mal von einer anderen Seite an.

 

Wonderful Wales

Die Tourismusorganisation Visit Wales hat 2023 zum "Year of Trails" aufgerufen, dem Jahr der Wanderwege – in Wales, versteht sich. Der Star ist natürlich der Welsh Coast Path, eine 1400 Kilometer lange Route entlang der kompletten Küste. Bisschen viel? Auf der Homepage Visit Wales finden Sie Vorschläge für (deutlich!) kürzere Strecken. Um das Land im Westen erstmal in Ruhe kennenzulernen, empfehlen wir dieses Youtube-Video zum Einstieg. "Top Ten" sind zwar nie umfassend, aber wir können die Auswahl nur bestätigen.

 

Ein Bilderbuch-Pub

Norfolk im Osten Englands steht für Reisende nicht ganz oben auf der Liste, aber es bietet vieles – weite Strände unter ebenso weitem Himmel, die Wasserlandschaft der Norfolk Broads, hübsche Städte und regionale Spezialitäten, darunter die berühmte "Cromer Crab". Wir möchten Ihnen ein "pub with rooms" empfehlen: The Brisley Bell im Dörfchen Brisley (wer hätte es gedacht?) Wunderbar eingerichtet, sehr englisch und sehr gemütlich. Die Zimmer liegen in einer ehemaligen Scheune und haben den Vorteil, dass Sie nach dem Essen – und Trinken – nicht mehr fahren müssen. Lust auf die Schönheiten Norfolks? In diesem Youtube-Film reisen wir mit einem jungen Paar durchs County.

 

Blüten in Edinburgh

Nicht mehr so lang, dann blüht die Natur auf. Als kleinen Vorgeschmack zeigen wir Ihnen hier ein Youtube-Video aus dem sehenswerten Botanischen Garten in Edinburgh, in dem wir schon erste Bäume im Blütenrausch und goldgelbe Osterglocken bewundern können. Der goldene Affe, den Sie an der Fassade der Kunstgalerie Inverleith House kleben sehen, war ein Kunstprojekt gegen Artensterben.

 

... und Schnee in den Cotswolds

Nun kehren wir wieder in den Winter zurück und bitten Sie noch schnell auf einen Kurztrip nach Castle Combe, ein zauberhaftes Dorf in den Cotswolds – das im Schneekleid besonders idyllisch wirkt. Kein Wunder, dass es als Filmkulisse so beliebt ist.

 

 
 
 
 
 

Kultur-Tour

 

 

Manhattan an der Tower Bridge

Das schicke Londoner Bridge Theatre, ganz nahe der Tower Bridge gelegen, bringt das Musical "Guys and Dolls" auf die Bühne. Wobei die Bühne inmitten des Publikums steht, das auch Statistenrollen übernimmt – es wird also nicht langweilig. Das Musical mit Songs wie "Luck be a Lady tonight" ist Ihnen vielleicht in der Filmversion von 1956 bekannt; Frank Sinatra, Jean Simmons und Marlon Brando spielten mit, bei uns hieß der Titel "Schwere Jungs, leichte Mädchen".

 

Turner in München

Für Ihren Terminkalender: Ab 28. Oktober zeigt das Lenbachhaus in München eine große Ausstellung mit rund 80 Werken des berühmten englischen Künstlers J. M. W. Turner. Dabei geht die gemeinsam mit Tate London organisierte Ausstellung auch der Frage nach, wie sich Turner –Meister des Lichts und Wegbereiter der abstrakten Kunst – selbst sah, entwickelte und inszenierte. Nicht verpassen!

 

London aus dem Lift

Wir hatten Ihnen schon über den Umbau der Battersea Power Station in ein Einkaufszentrum berichtet, jetzt lassen wir uns mal mitnehmen ins Innere. Dieses Gebäude, das man nach heutigem Sprachgebrauch "ikonisch" nennen würde, zierte einst ein Plattencover von Pink Floyd. Ein fröhlicher junger Mann führt uns in diesem YouTube-Video in den gläsernen Lift, der durch einen der vier Schornsteine fährt und dann sozusagen oben rausguckt, so dass die Fahrgäste freien Blick über ganz London haben. Spektakulär – auch die digital erzeugte Bilderflut, die während des Aufstiegs auf die Passagiere einstürmt. Bitte entschuldigen Sie, dass in dem Video noch die Weihnachtsdeko im Bild ist ... wir haben uns verschiedene Filme angeschaut, aber der hier ist einfach der Beste derzeit verfügbare.

 

Anna und der König

Anna von Kleve – Ann of Cleves – war die vierte Frau Heinrichs VIII. und mutmaßlich die klügste. Obwohl der König sie hässlich fand (er fühlte sich getäuscht von Hans Holbeins Porträts) und sich sofort wieder scheiden ließ, gelang es ihr doch, eine solide Bindung zu ihm aufzubauen. Mit Geschick und Geduld erreichte sie, dass sie den Kopf auf den Schultern behielt und als seine "liebe Schwester" ein sorgloses Leben führen konnte – ein großer Erfolg bei diesem Mann, den man heute vermutlich als gewaltbereiten Narzissten charakterisieren würde. Mehr über ihr Leben erfahren wir in diesem Video auf Youtube. Am Ende wird eine Rekonstruktion ihrer Erscheinung, die eigentlich ganz ansehnlich gewesen sein soll, gewagt. P. S. Hans Holbein fiel in Ungnade und durfte die königliche Familie nie wieder malen, Thomas Cromwell – der die Heirat eingefädelt hatte – landete auf dem Schafott. So war das, wenn man Heinrich kränkte. P. P. S. Anna von Kleve wurde in Düsseldorf geboren, verbrachte aber auch Zeit in Kleve, dem Stammsitz ihrer Familie. Die Stadt am Niederrhein bietet gelegentlich Führungen auf ihren Spuren an, das nächste Mal am 11. Juni. Auch für Gruppen buchbar. Auf Youtube gibt´s einen kleinen Werbefilm.

 

Amy im Schwimmbad

Wussten Sie, dass Bad Rappenau ein Museum für Bademode hat, das "Bikiniartmuseum"? Und dass es noch bis 31. März eine Ausstellung mit Kleidungsstücken der legendären, leider jung gestorbenen englischen Sängerin Amy Winehouse zeigt? Nein?

 

 
 
 

 
 

Fürs Heimkino

 

 

Aus der Mediathek

Von Winchester nach Canterbury

Im Dezember 1170 wurde Thomas Becket in der Kathedrale von Canterbury ermordet, schon kurz danach kamen die ersten Pilger. Das ist bis heute so geblieben. Der Film Auf Europas Pilgerwegen – durch Englands Süden begleitet einen jungen Radler auf der Reise von der alten Königsstadt Winchester bis nach Canterbury mit vielen spannenden Stationen unterwegs.

So grün, so schön

Irland – die magische Insel: Wer würde diesem Titel widersprechen? Wir nicht. In dieser Doku aus der Reihe "Faszination Erde" zeigt uns Dirk Steffens viele Schön- und Besonderheiten und erklärt nebenbei, wer die wahren Banshees – irische Geisterfrauen – sind und wieso der Giant´s Causeway in Nordirland aus lauter sechseckigen Säulen besteht. Unterhaltsames Bildungsfernsehen!

 

 

Leider sind viele Angebote der Mediatheken außerhalb Deutschlands nicht abrufbar.

 

Bei Netflix

Notgemeinschaft

Wohin, wenn es keine bezahlbaren Wohnungen gibt? Diesem leider hochaktuellen Problem widmet sich die Serie Crashing, mit der die Schauspielerin und Drehbuchautorin Phoebe Waller- Bridge ihre beachtliche Karriere begann. Ort der Handlung ist ein dem Abbruch geweihtes leerstehendes Londoner Krankenhaus, in das eine Gruppe junger Leute einzieht. Sie haben die Aufgabe, Hausbesetzer draußen zu halten, müssen sich aber an komplizierte Regeln halten, deren Einhaltung Mittzwanzigern ziemlich schwerfallen dürfte – zum Beispiel sollen sie nicht feiern. Was denken Sie, wie das ausgeht? "To crash" hat im Englischen übrigens viele Bedeutungen, darunter abstürzen, einschlafen, zusammenkrachen, ungebeten zu einer Party zu erscheinen ... suchen Sie sich nach dem Anschauen die passende aus.

 

Bei Amazon

Mörderjagd

Natürlich gibt es in London keine Ripper Street. Die gleichnamige Krimiserie spielt aber in der Gegend, wo der bis heute unerkannte Killer seine Morde verübte. Heute würde man von einem sozialen Brennpunkt sprechen ... Die Handlung setzt ein halbes Jahr nach der letzten Tat ein. Wir lernen die Ermittler kennen und auch ihre persönlichen Lebensumstände und Dramen, außerdem historische Ereignisse der Ära; alles eingebettet in die typische düstere Atmosphäre. Es gibt leider auch einiges an Gewalt zu sehen, was wohl in der Natur der Sache liegt.

 

Kino auf Bestellung

Manchmal werden Hobbys zur Obsession. So ist das bei Duncan, dessen Leben sich um ein einziges Thema dreht: seine Verehrung eines Rockstars namens Tucker Crowe, der vor 20 Jahren urplötzlich aus der Öffentlichkeit verschwunden ist. Duncans Freundin findet das alles sehr öde. Aber als sie selbst den legendären Mr. Crowe kennenlernt, kommt Schwung in ihr Leben. Fast ein bisschen zu viel Schwung ... Die Verfilmung von Nick Hornbys Roman Juliet, Naked ist recht gelungen. Der Titel bezieht sich auf einen Plattentitel, Nackte gibt es nicht zu sehen.

 
 
 
 

TV-Tipps

 


Die TV-Tipps rund um Großbritannien und Irland finden Sie als PDF-Datei unter diesem Link. Sie können sich die Datei herunterladen, im Browser anschauen oder auch ausdrucken.

Zusätzlich finden Sie die aktuellen TV-Tipps täglich unter diesem Link: magazin.the-british-shop.de/tv-tipps.html.
Auch hier haben Sie die Möglichkeit, das Vier-Wochen-Programm komplett als PDF zu laden, oder sich den täglichen Programmhinweis als RSS-Feed zu bestellen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Stöbern und natürlich beim Anschauen der Sendungen!

Hinweis: Alle nächtlichen Sendungen, auch wenn sie nach Mitternacht beginnen, werden dem Vortag zugerechnet, ab 5 Uhr früh dann dem nächsten Tag.

 
 
 

 

 

Voll im Gartentrend!

Unsere Gärten schlummern gerade friedlich durch den Winter, aber was wird ihnen das Jahr 2023 bringen? Die Royal Horticultural Society (RHS) hat wieder ein paar Trends erspürt, und wenn sie es nicht weiß, wer dann? Basis sind unter anderem Sucheingaben auf der Website der Königlichen Gartenbauer. Also, der trendbewusste Gärtner, die trendbewusste Gärtnerin

  • pflanzt Kräuter. Besonders beliebt in Großbritannien sind Minze und Koriander sowie neuerdings essbare dekorative Blumen;
  • lässt den klassisch englischen Rasen zumindest an den Rändern bienenfreundlich erblühen;
  • pflanzt alternative Schönheiten, die weniger Wasser brauchen – zum Beispiel Orangenblumen statt Hortensien;
  • freundet sich mit alten Feinden an, etwa mit der Nacktschnecke, die zwar den Salat wegputzt, aber den Kompost lockert, oder den Blattläusen, die Nahrung für Marienkäfer bieten;
  • verzichtet auf Torf. Dieses Naturprodukt als Beigabe zu Blumenerde ist in Großbritannien ab 2024 verboten, schon jetzt sind holzbasierte oder mit Seetang angereicherte Mischungen beliebt;
  • und trocknet Blumen – kostenlose Deko aus dem Garten oder Balkonkasten. Die RHS bietet extra Kurse an.

Auf der Homepage der Royal Horticultural Society können Sie den Text im Original nachlesen

 

 
 
 

Lesestoff

 

 

London, nostalgisch

Reiseführer für die britische Hauptstadt gibt es viele, dieser wirft einen geschichtsbewussten, respektvollen und trotzdem frischen Blick auf London: Hidden Secrets London - nostalgisch führt uns zu bekannten und weniger bekannten Sehenswürdigkeiten und Adressen – vom ältesten Turm bis zum gemütlichsten Pub. Autorin Ellie Walker-Arnott kennt sich aus, denn sie lebt nicht nur in London, sondern arbeitet auch bei "Time Out", dem digitalen Nachfolger des Stadtmagazins.

 

Königliche Ermittlungen

Queen Elizabeth hat in ihrem langen Leben vieles gemeistert, aber ob sie auch Morde aufgeklärt hat? Ja, wenn es nach der Buchreihe der Autorin S. J. Bennett geht. A Three Dog Problem – Teil zwei der Serie "Her Majesty Investigates" – beginnt mit einem Mord am Swimmingpool des Buckingham Palace. Wir sind in der Zeit kurz nach dem Brexit-Referendum, und da hat die Königin eigentlich andere Sorgen ... Unterhaltsam und auch im englischen Original leicht zu lesen.

 

 
 
 

 
 
 

Sprachecke: Hallo, Schätzchen!

 

 

 

Wir nähern uns dem Valentinstag, aber natürlich sind zärtliche Kosenamen für unsere Liebsten saisonunabhängig. Ganz klassisch Liebling, Süße oder Süßer (oder, besonders charmant, Süßele), Schätzchen, Kuschelbär, Zuckerhase ... die Variationen sind endlos und der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Natürlich gibt es auch Paare, die einander einfach nur beim Vornamen anreden, was natürlich überhaupt nichts über ihre Beziehung aussagt. Ist eben alles Geschmackssache.

 

Für ein Volk, das als besonders reserviert gilt, verwenden die Engländerinnen und Engländer sowie ihre Nachbarn in Schottland und Wales inflationär häufig "terms of endearment". So heißen Kosenamen auf Englisch, übersetzt in etwa "Worte der Zärtlichkeit". Wie bei uns reden Partnerinnen und Partner einander mit liebevollen und mehr oder weniger niedlichen Namen an, so weit, so üblich. Aber dass die Verkäuferin den Kunden "handsome" nennt, der Taxifahrer den Fahrgast "duck" und die ältere Dame die Kellnerin "love" – das fällt uns dann doch auf. Gehört aber zum Alltag im Königreich. Da es für uns Auswärtige schwer ist, den richtigen Ton und den richtigen Begriff zu treffen, empfiehlt sich das Nachmachen eher nicht ... mehr dazu gleich.

 

Schauen wir uns zunächst die bei Paaren und in Familien üblichen Spitznamen an. "Darling" ist besonders häufig, "dear" – meine Liebe, mein Lieber – weist auf eine schon etwas abgeklärtere und weniger von Leidenschaft durchtoste Beziehung hin. Zuckersüß sind "sweetheart" oder "sweetypie" sowie "honey" und die Kurzform "hun" und das in den Vereinigten Staaten üblichere "sugar". Auch "love" oder "my love" sowie "lovely" und "beautiful" können Anreden sein: "Hey, beautiful, how was your day?" Manche Leute, darunter viele jüngere, nennen einander "baby" oder "babe" oder auch "babes". Darüber hinaus gibt es natürlich weitere Ausdrücke wie "munchkin" (ursprünglich ein Wort für ein sehr kleines Kind) oder "babycakes" oder "cutie" ("cute" heißt niedlich) und so manches Selbstgestrickte.

 

Wenn Eltern mit ihren Kindern sprechen, dann kommen noch eine ganze Reihe potenzieller Kosenamen hinzu, darunter "poppet", Püppchen, "petal", Blütenblatt, "angel", Engel, "pet", was wir hier eher mit Schmusetier als mit Haustier übersetzen würden, "buddy", Kumpel, "pea", Erbse und so weiter. Auch hier findet die große Liebe immer neue und originelle Ausdrucksformen.

 

Außerhalb enger Bindungen – beim Einkaufen, im Restaurant – begegnen uns die bereits erwähnten Enten und Schmusetiere, "duck" und "pet", sowie "love" und seine Slangform "luv" mit leichtem U-Sound, "handsome" für Männer und "beautiful" für Frauen sowie "darling" für beide. Hier gibt es regionale Unterschiede und geheime Regeln und zudem eine Zeitenwende. So ist es heute nicht gern gesehen oder vielmehr gehört, wenn ein Mann – womöglich im Kollegenkreis – ungefragt "sweetheart" oder "love" zu einer Frau sagt. Es klingt im besten Fall nach wohlwollendem Großonkel im Gespräch mit einer Fünfjährigen oder, viel schlimmer, anzüglich. Jedenfalls nicht nach einer Beziehung auf Augenhöhe. Früher war das aber absolut üblich, und so kann es zu Missverständnissen zwischen den Generationen und empörten Entgegnungen kommen. Frauen haben das Problem weniger, die Dame im Pub darf, wenn sie das Bier über den Tresen reicht, ungestraft "there you are, handsome" sagen. Einem britischen Busfahrer wird man das "love" gegenüber weiblichen Fahrgästen jeglichen Alters aber niemals abgewöhnen können, und es ist auch wirklich nur nett gemeint.

 

Für uns Touristinnen und Touristen gilt also die Faustregel: die uns zugedachten Koseworte wildfremder Menschen wohlwollend akzeptieren und erfreut lächeln, aber selbst darauf verzichten. Die Gefahr danebenzugreifen ist einfach zu groß, außerdem kann es anbiedernd wirken. Natürlich ist unser Gegenüber zu höflich, um das dann zu zeigen. Hier würden wir den Grundsatz "wenn in Rom ..." und so weiter also ausnahmsweise nicht empfehlen.

 

 
 

 
 

Rezept des Monats: Leek and potato soup

 

 

Lauch und Kartoffeln sind die klassische Kombination für eine winterliche Suppe. In der englischen Originalversion wird nicht püriert und mit Sahne aufgegossen, da bleibt alles klar. Das soll Sie aber nicht am Experimentieren hindern. Für vier Personen brauchen wir

  • drei Stangen Lauch
  • einen großzügig bemessenen Esslöffel Butter
  • eine Zwiebel
  • 450 Gramm Kartoffeln (vorwiegend festkochende Sorte)
  • 900 Milliliter Gemüse- oder Hühnerbrühe
  • Schnittlauch und/oder Petersilie

 

Die Zubereitung ist einfach: Kartoffeln schälen und in Würfelchen schneiden, Lauch putzen und in Ringe schneiden, Zwiebel pellen und hacken. Kräuter waschen, trockenschütteln und klein schneiden.

 

Die Butter in einem Topf schmelzen (einen kleinen Teil zurückbehalten), Zwiebel und Lauch darin mit Liebe und Geduld bei geringer Hitze etwa acht Minuten dünsten, damit sie süß und weich werden.

 

Dann die Kartoffelwürfel zufügen, kurz mitdünsten, Brühe zugießen, das Ganze zum Kochen bringen und etwa zwanzig Minuten sanft köcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken, die restliche Butter in Flöckchen hinzufügen, mit Kräutern bestreuen und sehr heiß mit Brot servieren.

 

Wenn Sie mögen, können Sie die Suppe durch ein Sieb streichen und etwas Sahne angießen.

 

 
 
 
 
 
 
 
       
 

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