Die feine englische Art - Ausgabe Dezember 2021

 

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Liebe Leserin, lieber Leser,

here we go again. Da sind wir also wieder in der – nicht nur für Kinder – schönsten Zeit des Jahres und freuen uns auf ein bisschen Ruhe und Besinnlichkeit. Sogar aufs Freuen selbst dürfen wir uns freuen, denn jede Karte, die noch im Kasten liegen wird, jedes Päckchen, jede Kerze und jedes Türchen am Adventskalender bringen ein wenig mehr Glanz in unseren Alltag (ganz zu schweigen von unserem besonderen Online-Christmas-Quiz, aber dazu gleich mehr). Wer sich den Sinn für den Zauber der Vorweihnachtszeit bewahrt und dabei nicht nach Perfektion strebt, macht sich und den anderen das Leben ein bisschen heller und leichter. Und das können wir gut gebrauchen nach einem Jahr, das leider nicht alle Hoffnungen erfüllt hat, um es mal diplomatisch auszudrücken. Der Maskenball ist noch nicht ausgetanzt. Da helfen also nur Zuversicht und Optimismus, weiterhin Vorsicht und Rücksicht und natürlich Weihnachtsgebäck, denn das hilft gegen alles.
Also wünschen wir Ihnen eine friedliche und frohe Zeit, ein wundervolles Fest, eine glückliche Hand beim Schenken und die allerschönsten Geschenke für Sie selbst. Natürlich soll sich ein neues Jahr voller Glück, Lebensfreude und Gesundheit anschließen.

 

Have a wonderful Christmastime and a very Happy New Year!

 

Es grüßt Sie herzlich
Ihr Team von THE BRITISH SHOP

PS: Unser oben erwähntes Christmas Quiz, diesmal eine Zeitreise durch die Jahrhunderte, finden Sie hier: Christmas Quiz Ein paar Türchen am virtuellen Adventskalender sind schon offen, aber Sie können natürlich noch teilnehmen und ein tolles Geschenkpaket gewinnen.

P. P. S. Wir bedanken uns aus vollem Herzen für Ihre Treue und für die vielen, vielen freundlichen Zuschriften, die uns zu jedem Newsletter erreichen. They are a joy, thank you.

 
 
Anregungen, Lob, Kritik? Bitte schreiben Sie uns: redaktion@the-british-shop.de
 
 

Unsere Themen

 

Virtuell reisen

Kultur-Tour

Fürs Heimkino

Aktuelles

 
 
 
 

Virtuell reisen

 

Es steigt die Hoffnung, bald wieder reisen zu dürfen. Noch sind wir aber weiterhin eher virtuell unterwegs, sammeln Ideen und schwelgen in Vorfreude.

 

Erleuchtung bei Kew

Der Botanische Garten Kew stand in jener wunderbaren Zeit, als London-Reisen einfacher waren, immer mit auf dem Programm – vor allem in der Adventszeit. Da leuchtet er nämlich in allen Farben des Regenbogens, liebevoll komponierte festliche Installationen lassen das Herz aufgehen. Auch dieses Jahr ist das so, und wir schauen aus der Ferne zu.

 

Irische Eindrücke

Irland ist und bleibt eins der großen Sehnsuchtsziele. Hier haben wir eine Reisereportage gefunden, die (auf Deutsch) auch Einblicke in die Geschichte gibt. Technisch leider nicht ganz mängelfrei, der Ton verabschiedet sich mitunter ... darüber sehen wir großzügig hinweg, denn es gibt viel zu gucken.

 

Stippvisite in Burghley House

Das Märchenschloss Burghley House ist nicht umsonst eine beliebte Filmkulisse. Es wurde in der Tudorzeit gebaut – ein Original also, weder "neo" noch "mock" aus späteren Jahrhunderten wie so manche andere. Allerdings wurde über die Zeit viel verändert, aber die Atmosphäre blieb. Hier geht es im Schnelldurchlauf, beginnend in der Küche, durch den Prunkbau. Zu hektisch? Dann weisen wir Sie noch auf eine längere Reportage hin, erstellt von einem Paar, das auf den Spuren von Queen Victoria reist und darüber launige Videos erstellt. Und Victoria war eben auch in Burghley House zu Gast, und zwar erstmals als Achtzehnjährige und später zu einer Taufe.

 

Winchester, weihnachtlich

Wenn Sie noch nie in Winchester waren, sollten Sie diese alte Königsstadt auf Ihre Liste nehmen – wunderschön gelegen, hat sie zahlreiche historische Gebäude, eine Kathedrale, ein Flussufer für Spaziergänge, hübsche Lädchen und Tearooms zu bieten. Zur Weihnachtszeit ist sie besonders schön, wie dieser kleine Bummel im Jahr 2019 – da war die Welt noch in Ordnung! – beweist. Mehr von der Stadt sehen Sie bei einer Führung.

 

Beim Doktor und dem lieben Vieh

Zu Weihnachten ist die die Neuverfilmung der James-Herriot-Geschichten rund um den "Doktor und das liebe Vieh" erstmals im deutschen Fernsehen zu sehen (und zwar im WDR am 25. Dezember ab 15.10 Uhr, am 26. Dezember ab 14 Uhr; für Nachteulen auch schon ab 22. Dezember um 1.10 Uhr). Wir sind gespannt! Falls Sie einmal die Praxis und das Wohnhaus des Tierarztes und Autors, der in Wirklichkeit Alf Wight hieß, besuchen möchten: Das Gebäude in Thirsk ist heute ein Museum. Auf der Website finden Sie auch einen kleinen Rundgang per Video.

 

 
 
 
 
 

Kultur-Tour

 

 

Zwei Königinnen

Die erste Elisabeth und ihre Cousine Maria Stuart sind einander nie begegnet – eine Tatsache, über die sich manche Filmemacher kühn hinweggesetzt haben. Die beiden Frauen gestalteten ihre Beziehung über Briefe. Der Ton war, wie bei Hofe angemessen, höflich, was die Differenzen nicht verschleiert. Maria machte – neben anderen schweren Fehlern, darunter der mutmaßliche Auftragsmord an ihrem Gatten – Ansprüche auf den Thron der anderen geltend; das hat ihr Elisabeth nie vergessen. Zudem brachte Maria ihre königliche Kollegin in arge politische Schwierigkeiten, als sie vor ihren eigenen Leuten nach England floh. Nach 19 Jahren Gefangenschaft, während der Elisabeth verzweifelt um eine Entscheidung rang, starb Maria schließlich auf dem Schafott. Die British Library zeigt derzeit eine Ausstellung über dieses hoch komplizierte Mit- und Gegeneinander – hier erklärt die Kuratorin das Konzept. Mehr über die Ausstellung. Im Tode sind die beiden Frauen vereint, Seite an Seite in Westminster Abbey. Dafür sorgte James I., Elisabeths Nachfolger – und Marias Sohn.

 

Im Duett

Alle Musikerinnen und Musiker, die was auf sich halten, veröffentlichen irgendwann einen weihnachtlichen Song in der Hoffnung, er möge es zum "Christmas Hit" des Jahres und aller Folgejahre schaffen. Das war bisher aber nur einigen vergönnt, darunter "Last Christmas" von Wham! oder "Driving Home for Christmas" von Chris Rea. Diesmal haben sich Elton John und Ed Sheeran, zwei ganz Große der britischen Popszene, zusammengetan. Ihr Werk "Merry Christmas" ist allerdings, wenn man das enorme Talent der beiden bedenkt, ein bisschen dünn geraten, und auch das Video kommt klischeebeladen daher (was hoffentlich selbstironisch gemeint ist). Aber da die Einnahmen an die gemeinnützigen Stiftungen der beiden gehen, wollen wir hier nicht unfestlich nörgeln. Selbst mal reinhören? (P. S. Doch noch mal kurz nörgeln: Der Text enthält einen Grammatikfehler! Es muss "for you and me" heißen und nicht "for you and I", da kein Nominativ. Diesen Fehler liest und hört man seltsamerweise immer öfter in Großbritannien. Aber nun genug der Kritik, so sorry.) Ganz anders ist dieses 1977 aufgenommene Duett von Bing Crosby mit David Bowie, das wir neulich wiederentdeckt haben. Sie singen ein Medley aus dem "Little Drummer Boy" und "Peace on Earth". Ein solch braver Auftritt war für Bowie damals sehr ungewöhnlich; für Bing Crosby wurde es leider einer der letzten Auftritte überhaupt, er starb wenige Wochen später.

 

Der Katzenmann

Der englische Maler und Illustrator Louis Wain (1860–1939) liebte Katzen und porträtierte sie immer wieder, mal realistisch, mal als Comicfiguren in vermenschlichter Gestalt – und gegen Ende seines Lebens in einem vorweggenommen grellbunten Pop-Art-Stil. Zu diesem Zeitpunkt war er – vermutlich – an Schizophrenie erkrankt, sein früherer Ruhm verblasste, er landete in einer "Anstalt", wie man das damals nannte. Aber einflussreiche Leute, darunter H. G. Wells, sorgten für eine bessere Unterbringung im Bethlem Royal Hospital bei London. Das dort angesiedelte "Museum of the Mind", das Museum des Geistes, würdigt den ungewöhnlichen Künstler derzeit in einer Ausstellung; viele Bilder können Sie online betrachten. Es gibt auch eine neue Filmbiografie, die Wain wieder bekannter machen könnte: "Die wundersame Welt des Louis Wain" kommt nächstes Jahr ins Kino, und da der geniale Benedict Cumberbatch die Titelrolle spielt, wird sie wahrscheinlich ein Erfolg. Den Trailer gibt es derzeit noch nicht auf Deutsch.

 

Museumsbummel

Nun laden wir Sie noch zu einem virtuellen Bummel durch die schönsten Museen Londons ein. Die "Suitcase Monkeys", die dieses Video gedreht haben, verraten uns auch, wo wir in der Nähe essen oder was wir sonst noch anschauen könnten. Zum Vorfreuen!

 

 

 
 
 

 
 

Fürs Heimkino

 

 

Aus der Mediathek

Der Royal Scotsman ist ein ganz feiner Zug, der – wie der Name vermuten lässt – durch Schottland rollt. Eine wunderbare Art zu reisen, leider sehr teuer. In dieser Folge der Serie "Eisenbahn-Romantik" geht es (zur Einstimmung oder aber als kostengünstiger Ersatz) um den königlichen Schotten.

Teenager-Spion

ERichtig spannend wird es in der achtteiligen Serie Alex Rider, in der ein Londoner Schuljunge beim Geheimdienst anheuert. Sehr gute schauspielerische Leistung von Hauptdarsteller Otto Farrant, von dem wir gern mehr sehen würden. Lassen Sie sich nicht zu viel Zeit, die Serie ist nur bis 19. Dezember abrufbar ... aber die Folgen sind nur je eine Dreiviertelstunde lang.

 

Leider sind viele Angebote der Mediatheken außerhalb Deutschlands nicht abrufbar.

 

Auf Netflix

Schloss in Schottland

DDie Streamingdienste bieten ihr eigenes Festtagsprogramm, und leider müssen wir feststellen, dass es viele sehr mäßige Weihnachtsfilme gibt, vor allem aus den USA. Dieser hier, A Castle for Christmas, ist brandneu und bietet zwar ebenfalls einen eher leicht durchschaubaren Plot, spielt aber in weiten Teilen in Schottland und zeigt uns die herrliche Landschaft, besagtes Schloss (Almeny House, im Film heißt es Dunbar Castle) und viel Lokalkolorit. Inhalt: Autorin aus New York (Brooke Shields) kauft Schloss und legt sich mit gutaussehendem Vorbesitzer (Cary Elwes) an, einem echten, aber meist mies gelaunten Duke. Den Rest können Sie sich denken, aber es ist doch nett anzuschauen. Die Weihnachtsdeko des Adelssitzes allerdings gerät geradezu unglaubwürdig prächtig, so dass man fast eine Sonnenbrille braucht.

 

Auf Amazon

Der Traum vom Landleben

Jeremy Clarkson ist ein bekannter englischer Moderator und Journalist, der unter anderem bei der britischen Version von "Wer wird Millionär?" die kniffligen Fragen stellt. Nebenbei versucht er sich als Landwirt in den Cotswolds. Wir dürfen mithilfe der amüsanten mehrteiligen Doku Clarkson´s Farm dabei zuschauen.

 
 
 
 

TV-Tipps

 


Die TV-Tipps rund um Großbritannien und Irland finden Sie als PDF-Datei unter diesem Link. Sie können sich die Datei herunterladen, im Browser anschauen oder auch ausdrucken.

Zusätzlich finden Sie die aktuellen TV-Tipps täglich unter diesem Link: magazin.the-british-shop.de/tv-tipps.html.
Auch hier haben Sie die Möglichkeit, das Vier-Wochen-Programm komplett als PDF zu laden, oder sich den täglichen Programmhinweis als RSS-Feed zu bestellen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Stöbern und natürlich beim Anschauen der Sendungen!

Hinweis: Alle nächtlichen Sendungen, auch wenn sie nach Mitternacht beginnen, werden dem Vortag zugerechnet, ab 5 Uhr früh dann dem nächsten Tag.

 
 
 
 
 

Lesestoff

 

 

Irland im Bild

Im Englischen heißen repräsentative Bildbände "coffee table books", weil man sie gern zu Zwecken der Imagepflege wie zufällig auf dem Wohnzimmertisch liegen lässt. Das Buch Highlights Irland ist dafür aber viel zu schade – besser, wir nehmen es zur Hand und vertiefen uns stundenlang darin. Die Fotos von Hartmut Krinitz sind einfach klasse, die Texte von Jörg Berghoff pfiffig. Wir werden auf diversen Routen über die Insel geführt, und auch erfahrene Irland-Reisende können noch etwas dazulernen. Da nun Platz ist auf dem "coffee table", stellen wir am besten einen Irish Coffee drauf und schlürfen den beim Schmökern. Perfekt! "Highlights Irland – 50 Ziele, die Sie gesehen haben sollten" können Sie bei THE BRITISH SHOP bestellen.

 
 
 

 
 

Sprachecke: Christmas-Vokabular

 

 

 

Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass es schöne und hässliche Wörter gibt? "Hässlich" zum Beispiel ist ein ausgesprochen hässliches Wort, das englische "ugly" genauso. Wir dürfen vermuten, dass bei dieser Wahrnehmung die Psychologie ein Wörtchen mitredet und es weniger an den Lauten und Buchstaben selbst liegt.

 

Daher ist es keine Überraschung, dass die Sprache rund um das Thema Weihnachten besonders wohlklingend erscheint. Im Englischen ist sie fast noch schöner: "Christmas" an sich ist einfach ein wunderbares Wort, oder? Viele andere saisonale Ausdrücke zeichnen sich außer durch Schönheit auch dadurch aus, dass sie außerhalb der festlichen Zeit selten gebraucht werden. Dazu gehören zum Beispiel "merry" und "jolly", die beide "fröhlich" bedeuten und in anderen Zusammenhängen heute kaum noch vorkommen; es gab Zeiten, da nannte man Feiern grundsätzlich "to make merry" und der Ausdruck "jolly good" für "super" war gang und gäbe. Heute wünscht man sich "a very Merry Christmas" (oder auch a "Happy Christmas), allerdings kein "Jolly Christmas", das wäre albern. Denn "jolly" hat etwas Kindliches und Ausgelassenes, das zwar zur britischen Weihnacht dazugehört, aber eben nicht nur. Das Besinnliche kommt in diesem Wort nicht zum Ausdruck.

 

Anders liegt der Fall bei "cheer" und "joy", die beide Freude bedeuten. "In good cheer" ist, wer beste Festlaune hat, "Christmas cheer" ein besonders tiefes Gefühl der Glückseligkeit, ebenso wie "Christmas joy". "In good spirits" bezeichnet eine ähnliche Gefühlslage, "the Christmas spirit" wird oft im Zusammenhang mit Nächstenliebe und Großzügigkeit verwendet. Wer spendet oder Obdachlose bewirtet, beweist "Christmas spirit".

 

Zur Weihnachtsstimmung trägt natürlich auch das Essen bei, und das hat einen Namen, der fast nie zu anderen Zeiten verwendet wird: "fare", genauer "Christmas fare". Darunter verstehen die Briten Saisontypisches wie Truthahn, Christmas Pudding, Mince Pies und Co. Ganz gelegentlich begegnet uns dieser mittelalterliche Ausdruck auch zu anderen Zeiten, zum Beispiel als "traditional fare" oder "hearty fare".

 

Nicht ganz in diese Reihe passt ein Begriff, den wir momentan ständig lesen: "Christmas countdown". Wie man sich unschwer vorstellen kann, bezieht der sich auf die Vorbereitungen – was wir wann einkaufen, einpacken, aufstellen, dekorieren, kochen, backen, einfrieren, auftauen und so weiter. Klingt nach Stress, und mal unter uns: Es ist nie oder doch selten zu spät, um ein gemütliches Fest zu feiern. Dazu brauchen wir keinen Countdown wie Raketen, die losstürmen – und wenig später ausglühen.

 

 
 

 
 

Rezept des Monats: Die Festkartoffel

 

 

JUm auf die "Christmas fare" zurückzukommen: In den meisten Haushalten steht beim großen Festessen mehr oder weniger das Gleiche auf der Tafel, nämlich "turkey with all the trimmings", Truthahn mit allem Drum und Dran. Das Drum und Dran besteht in der Regel aus geröstetem Wurzelgemüse, Rosenkohl (unverzichtbar, wenngleich umstritten!), Cranberrysauce sowie "Bread Sauce", einer Komposition aus eingeweichtem Weißbrot mit Milch und Sahne, die es nie so recht über den Kanal geschafft hat. Dabei ist sie wirklich lecker, aber von der Optik her etwas bleich und gewöhnungsbedürftig. Außerdem braucht der Truthahn eine Füllung, oft aus Salbei und Zwiebeln, und wird mit in Speck gewickelten Würstchen umlegt. Und dann fehlen natürlich noch die Kartoffeln, die "roast potatoes". Sie sind ein Highlight, denn sie werden im Backofen geröstet, außen knusprig und innen fluffig, einfach köstlich. Sie genau richtig hinzubekommen, so dass sie weder schlapp noch knochenhart, weder blass noch dunkel sind, ist zwar keine Kunst, treibt aber manchen unerfahrenen Köchinnen und Köchen den Angstschweiß auf die Stirn. Ruinierte "roasties" sind fast noch schlimmer als ein trockener Truthahn!

 

Es mangelt weder in Zeitschriften noch im Internet an Tipps, wie das gewünschte Ergebnis zu erzielen sei. Vor Jahren etwa propagierte Starköchin Nigella Lawson Gänseschmalz als Zutat, was sofort zu einem Run auf dieses ansonsten nur selten gebrauchte Produkt führte. Andere Experten raten dazu, die Kartoffeln mit Grieß zu bestreuen. Wir haben auch schon Rezepte mit "Salbeisalz" gesehen und mit der Zauberpaste Marmite; außerdem gibt es für Menschen, die mit all dem überfordert sind, in den Supermärkten vorgegarte Tiefkühlware, die wahrscheinlich auch ganz gut ist.

 

Falls Sie zu Ihrem Festtagsbraten oder im Alltag einmal "roasties" servieren möchten, haben wir hier für Sie das einfachste Rezept aller Zeiten. Worauf es ankommt: Die Kartoffeln müssen eine mehlige Sorte sein, vorwiegend festkochend geht zur Not noch, festkochend aber nicht. Für acht Personen brauchen Sie etwa zwei Kilo. Als erstes heizen Sie den Ofen auf 200 Grad (Ober- und Unterhitze) vor. Die Kartoffeln werden geschält und in mittelgroße Stücke geschnitten und dann in Salzwasser etwa acht Minuten vorgegart. In der Zwischenzeit 130 Milliliter Sonnenblumen- oder Rapsöl oder – wenn Sie Nigellas Tipp annehmen wollen und keine Vegetarier mitessen – 125 Gramm Gänseschmalz auf der Fettpfanne Ihres Backofens sehr heiß werden lassen. Die Kartoffeln abgießen, zurück in den Topf damit und kurz auf dem ausgeschalteten Herd abdämpfen lassen, dann den Deckel auflegen, gut festhalten und den Topf kräftig schütteln. So wird die Oberfläche aufgeraut. Die Fettpfanne vorsichtig aus dem Ofen holen und auf den Herd stellen, die Kartoffeln einzeln in das Fett geben und dabei aufpassen, denn es spritzt und zischt. Mit einem Pfannenwender oder einer Zange im Fett wenden, damit sie von allen Seiten etwas abgekommen. Anschließend 60 Minuten im Ofen rösten. Zwischendurch wenden oder die Fettpfanne kurz herausnehmen und rütteln (wenn Sie das lieber lassen, ist es auch kein Drama). Ganz zum Schluss werden die knusprigen Kleinode mit Meersalz und Pfeffer gewürzt und serviert. Perfect roasties!

 

 
 
 

George Orwell kulinarisch

 

 

 

Nachdem wir uns so viel mit Festessen beschäftigt haben, möchten wir noch den Tipp eines freundlichen Newsletter-Abonnenten weitergeben: George Orwell, vor allem bekannt mit seiner düsteren Zukunftsvision "1984" und der kaum weniger pessimistischen Fabel "Farm der Tiere", hat sich in journalistischen Texten auch mehrfach mit den Freuden der englischen Küche beschäftigt. Er fand den schlechten Ruf unfair, womit er absolut recht hatte, und führte ihn auf die karge Nachkriegszeit zurück. Unser netter Abonnent hat in einem leider nur noch antiquarisch erhältlichen Buch (Das George Orwell Lesebuch, 1981 erschienen bei Diogenes) einen Essay vom Dezember 1946 gefunden, der ein Plädoyer fürs Feiern, für gutes Essen und Lebensfreude ist, obwohl es just in der schwierigen Nachkriegszeit auch für die Briten wenig zu beißen gab. Aber Orwell schaut erstaunlich optimistisch in die Zukunft und erteilt allen, die schon damals Abstinenz predigten, eine Absage. Leider haben wir diesen auch historisch interessanten Text nur auf Englisch gefunden, aber für den Fall, dass Sie sich dafür interessieren ...

 

 
 
 
 
 
       
 

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