Die feine englische Art - Ausgabe Juni 2021

 

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Liebe Leserin, lieber Leser,
manchmal sind es die Kleinigkeiten, die ein Schlaglicht aufs große Ganze werfen. Zum Beispiel: Der Anderthalbjährige im Buggy, dem wir regelmäßig in der Stadt begegnen, lächelt jetzt wieder zurück. Er erkennt – nun, da wir ohne Maske gehen – unseren Gesichtsausdruck und erwidert ihn, statt irritiert in ein verhülltes Antlitz zu gucken und sich dann hilfesuchend nach Mama oder Papa umzuschauen. Vielleicht erkennt er sogar die ganze Person (aber hier wollen wir nicht spekulieren; er ist altersgerecht wortkarg, der Anderthalbjährige, und mit Wichtigerem beschäftigt). Jedenfalls wärmt sein Strahlen mit allen verfügbaren Milchzähnchen das Herz und sagt: Das Leben ist wieder ein Stück leichter, lebenswerter, zum Freuen.

Oder, um Ihnen mit einer ganz anderen Metapher und einem alten Songtitel zu kommen: "Everything is coming up roses." Rosige Zeiten kommen! Wenn Sie das nicht so recht glauben können, dann schauen Sie in Ihren Garten oder gehen in den nächsten Park, denn da blüht gerade der Beweis auf. Das miese Frühjahrswetter war aus Rosensicht einfach klasse.

Natürlich wollen wir nicht naiv sein und wissen alle, dass unser Alltag wieder schwieriger werden könnte, schließlich haben wir das erlebt letztes Jahr. Aber wir hoffen! Auch wer vorsichtig bleibt und sich nicht gleich durch Menschenmassen drängeln will, kann jetzt Licht und Wärme tanken, laue und lange Abende genießen, sich ein Gläschen einschenken und das eigene Durchhaltevermögen feiern. Well done!

 

Wir wünschen Ihnen einen wunderbaren Start in den Sommer.

 

Es grüßt Sie herzlich
Ihr Team von THE BRITISH SHOP

PS: Wie immer an dieser Stelle: Vielen, vielen Dank für Ihre zahlreichen Zuschriften. Sie werden alle mit Freude gelesen und beantwortet.

 
 
Anregungen, Lob, Kritik? Bitte schreiben Sie uns: redaktion@the-british-shop.de
 
 

Unsere Themen

 

Virtuell reisen

Kultur-Tour

Fürs Heimkino

Aktuelles

 
 
 
 

Virtuell reisen

 

Es steigt die Hoffnung, bald wieder reisen zu dürfen. Noch sind wir aber weiterhin eher virtuell unterwegs, sammeln Ideen und schwelgen in Vorfreude.

 

Gast im Schloss

Nichts kann eine Führung durch Blenheim Palace ersetzen, das sagen wir aus Erfahrung. Aber in diesem Film bekommen wir immerhin einen Eindruck der einschüchternden Dimensionen, der Architektur, der Schätze und natürlich der Gärten dieses steinernen Kunstwerks in Oxfordshire – und erfahren etwas über die Geschichte und die Menschen, die hier gelebt haben. Film auf Youtube anschauen

 

In den Wicklow Mountains

Ab 19. Juli – so jedenfalls der Stand der Dinge bei Redaktionsschluss – dürfen wir wieder nach Irland reisen. Soll es nach Dublin gehen? Falls ja, schicken wir Ihnen hier ein Video über die Wicklow Mountains, den Gebirgszug und Nationalpark unweit der Hauptstadt. Denn so schön Pflastertreten und der lange vermisste Pub-Bummel auch sind, für einen Ausflug in die wilde, mit Seen gesprenkelte Natur ist sicher Zeit. Film auf Youtube anschauen
Sollten Ihre Reisepläne konkreter werden: Website des Wicklow Mountains National Park

 

Unterwegs mit der Prinzessin

Die "Hebridean Princess" hat nicht nur einen royalen Namen, sondern wurde auch schon mal von der Queen gechartert – im Jahr 2006 zum 80. Geburtstag. Dieses kleine feine Kreuzfahrtschiff hat in den 1960ern bescheiden als Fähre angefangen, ehe es 1989 umgebaut wurde. Heute schippert die Prinzessin um die schottische Küste, zu entlegenen Inselchen und – wendig, wie sie ist – auch durch Lochs. Hier lässt uns ein Paar namens Anita und Mike per Video an seiner Reise im Jahr 2019 teilhaben: Film auf Youtube anschauen Und hier können Sie sich die Routen anschauen: Website der Hebridian Island Cruises

 

Kurzurlaub in Norfolk

Noch ein Privaturlaub zum Mitreisen: Film auf Youtube anschauen Ein junges Paar gönnt sich einen typisch englischen "seaside holiday" in Norfolk an der Ostküste, berühmt für traumhafte Strände. Die beiden haben sich in einen fest installierten Wohnwagen, wie es sie so häufig gibt in Großbritannien, eingemietet; sie zeigen uns die rummelige "fun fair" an der Seepromenade, schippern mit uns durch die Wasserlandschaft der Norfolk Broads, bummeln durch alte Dörfer und die schöne Stadt Norwich. Zu essen gibt es ständig Fish and Chips, was man den beiden aber nicht ansieht. Viel Spaß mit diesem sympathischen Duo!

 

 
 
 
 
 

Kultur-Tour

 

 

Glyndebourne am Bildschirm

Vorsichtig tastet sich auch die britische Kulturszene zurück ins Leben. Das Opernfestival von Glyndebourne, seit den 1930ern eins der großen Sommerevents, kann live stattfinden. Freundlicherweise gibt es trotzdem die Möglichkeit, sich frühere Produktionen am Bildschirm anzuschauen. Hier finden Sie außerdem eine Doku über dieses private Opernhaus und das Erlebnis, in Abendkleid und Smoking zu picknicken – denn das gehört dazu. Website des Glyndebourne Open House

 

Wir sind alle Künstler

Die National Portrait Gallery in London ist ganz unabhängig von aktuellen Entwicklungen bis 2023 geschlossen, denn sie wird restauriert und neu konzeptioniert. In der Zwischenzeit erfreut uns das Museum mit vielen Online-Angeboten, die uns auch selbst zu Künstlerinnen und Künstlern machen sollen, darunter "achtsames Zeichnen", für das wir keinerlei Talent brauchen, und einen Einstieg ins Erstellen von Selbstporträts: Learning - National Portrait Gallery

 

Ein Hoch auf die Postkarte

In den letzten Monaten haben Sie vermutlich kaum Urlaubsgrüße im Briefkasten gefunden, aber ganz generell sind Postkarten nicht mehr so beliebt wie früher. Was ein bisschen schade ist, denn eine WhatsApp können Sie nicht an die Kühlschranktür hängen ... Das Londoner Postmuseum feiert gerade den 151. Geburtstag der britischen Postkarte (der 150. fiel aus bekannten Gründen aus) mit der Ausstellung "Wish you were here". Zu sehen sind die allerersten Karten, die 1870 von der Royal Mail herausgegeben wurden – schlicht und ohne Bild. 1894 folgten die ersten kommerziellen Karten, die dann kaum vor lauter Bild kaum Platz für Grüße ließen. Ein britisches Phänomen sind die "saucy postcards" der 1950er, schlüpfrige Urlaubsgrüße aus den Badeorten, über die wir heute befremdet wären. Hier bekommen Sie einen Einblick in die Ausstellung, die bis Mai 2022 zu sehen ist; empfehlenswert ist der kleine Film mit der Kuratorin. Website des Postal Museum

 

Die Kleider des Jahres

Das Modemuseum in Bath kürt jedes Jahr ein "Dress of the Year", das den Zeitgeist spiegelt und die umfangreiche Kollektion erweitert. Für 2020 wurden gleich mehrere ausgewählt, darunter ein Black-Lives-Matter-T-Shirt, aber auch eine seltsame Gewandung, mit der sich Model Naomi Campbell auf Reisen gegen Ansteckung schützen wollte. Mehr im Mainstream liegt die aktuelle Ausstellung "Shoephoria" rund um den Schuh – von der antiken Sandale bis zum Sneaker. Nicht nur für Frauen interessant! Website des Fashion Museum Bath

 

Chelsea Flower Show

Die Chelsea Flower Show ist dieses Jahr in den September verschoben worden. Ob Sie nun hinreisen können und wollen oder nicht, hier finden Sie jedenfalls Filme zur Einstimmung, zum Vorfreuen oder notfalls als kleinen Ersatz: Website des RHS zur Chelsea Flower Show Zu sehen sind auch die Entwürfe einiger Schaugärten.

 

 
 
 

 
 

Fürs Heimkino

 

 

Aus der Mediathek

Winterwelten, Frühjahrsstürme und dann endlich die erste wärmende Sonne. Wales: Der Wilde Westen Großbritanniens heißt diese Dokumentation, die sich vor allem der Fauna widmet. Wir sehen putzige Papageientaucher bei der Balz, wilde Ponys, Haie und sogar Schlangen – und wunderbare Landschaft im Wechsel der Jahreszeiten. Abenteuer Erde: Wales: Der Wilde Westen Großbritanniens - Langer Winter, später Frühling (1/4) | ARD-Mediathek.

Die aktuelle Doku Die Queen und die Macht der Bilder zeigt Elizabeth II. als Institution und als Mensch und begleitet sie durch die Jahrzehnte, in denen sich die Welt völlig verändert hat. Aber sie bleibt der Fels in der Brandung. Website des ZDF zum Film

 

Leider sind viele Angebote der Mediatheken außerhalb Deutschlands nicht abrufbar.

 

Bei Netflix

Goldene Jugend! Wirklich? Die Teenagerzeit hat ihre Herausforderungen ... So erlebt es in Blinded by the Light auch Javed, ein Sechzehnjähriger, der mit einem Bein in der englischen und dem anderen in der pakistanischen Kultur steht. Sein Vater ist ein wohlmeinender, aber gestrenger Patriarch, die Mitschüler haben sich alle in Cliquen abgeschottet, Mädchen sind unerreichbare Wunderwesen. Aber dann entdeckt Javed die Musik Bruce Springsteens und überträgt dessen Lebensgefühl – aufrechter Arbeitersohn geht seinen Weg! – einfach von den USA nach Luton, Bedfordshire. Ein charmanter Film übers Erwachsenwerden und die erste Liebe, der in der turbulenten Thatcher-Ära spielt. Es schadet nicht, wenn Sie Springsteen, Achtziger-Jahre-Hits und sehr unerwartete Tanzszenen im Bollywood-Stil mögen!

Um einen bis heute unaufgeklärten Fall aus dem Jahr 1996 geht es in der Doku Sophie: Ein Mord in West Cork. Die französische Filmproduzentin Sophie Toscan du Plantier wurde damals vor ihrem irischen Ferienhäuschen erschlagen aufgefunden, der Hauptverdächtige – ein englischer Journalist – ist bis heute auf freiem Fuß, weil Irland ihn nicht nach Frankreich ausliefern wollte. Aber war er wirklich der Täter? Ab 30. Juni wissen wir (vielleicht) mehr, denn dann ist die Doku abrufbar.

 

Bei Amazon

Ein Arzt, der weder Blut sehen noch Empathie aufbringen kann, ist im wahren Leben eine Fehlbesetzung –im Fernsehen aber ein Hit. Die Serie Doc Martin bringt es inzwischen auf neun Staffeln, die zehnte und letzte ist gerade in Arbeit. Maßgeblich am Erfolg beteiligt sind Hauptdarsteller Martin Clunes, das pfiffige Drehbuch und natürlich Cornwall, Ort der Handlung.

 

Kino auf Bestellung

Daniel, ein Obdachloser aus London, hat nur einen einzigen Gefährten: seinen Hund Bruno. Doch der läuft nach einem Überfall in Panik weg und bleibt unauffindbar. Bei der Suche findet Daniel einen kleinen Jungen, der auch völlig allein zu sein scheint, und nimmt sich seiner an. Bewegender Film mit Top-Kritiken, nicht zu verwechseln der schrillen Klamotte "Brüno".

 
 
 
 

TV-Tipps

 


Die TV-Tipps rund um Großbritannien und Irland finden Sie als PDF-Datei unter diesem Link. Sie können sich die Datei herunterladen, im Browser anschauen oder auch ausdrucken.

Zusätzlich finden Sie die aktuellen TV-Tipps täglich unter diesem Link: magazin.the-british-shop.de/tv-tipps.html.
Auch hier haben Sie die Möglichkeit, das Vier-Wochen-Programm komplett als PDF zu laden, oder sich den täglichen Programmhinweis als RSS-Feed zu bestellen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Stöbern und natürlich beim Anschauen der Sendungen!

Hinweis: Alle nächtlichen Sendungen, auch wenn sie nach Mitternacht beginnen, werden dem Vortag zugerechnet, ab 5 Uhr früh dann dem nächsten Tag.

 
 
 

 
 
Aktuelles
 

 

Die Telefonfrage

Unsere Stammleserinnen und -leser wissen, dass uns die britische Benimm-Institution Debrett´s immer einen Tipp wert ist – denn sie sorgt dafür, dass die feine englische Art in der Gegenwart erhalten bleibt, sich fortentwickelt und nicht in Nostalgie erstarrt. Jüngstes Thema ist die Frage, ob man heute eigentlich besser eine SMS oder WhatsApp schreibt, ehe man jemanden anruft. Das ist für die Älteren unter uns eine seltsame Vorstellung, tatsächlich aber empfinden manche jüngeren Leute es als invasiv, ohne Ankündigung durchzuklingeln. Jedenfalls im Privatleben. Zwar können wir heute in aller Regel auf dem Display sehen, wer uns da zu sprechen wünscht, und dann immer noch entscheiden, ob wir drangehen oder nicht. Aber jeder "verpasste Anruf", den uns unser Smartphone oder, falls noch vorhanden, Festnetztelefon meldet, setzt uns auch ein wenig unter Zugzwang. Nicht zurückzurufen ist unhöflich und wir können auch nicht so tun, als hätten wir nichts mitbekommen. Deshalb kann es manchmal tatsächlich besser sein, eine Zeit zu vereinbaren, in der wir uns dem Anrufer oder der Anruferin widmen können – vielleicht sogar mit einer Tasse Tee in der anderen Hand und ohne Störungen oder, falls es um Heikles geht, gut vorbereitet. Insofern vermuten die Hüter des guten Benehmens, dass sich die vorsichtige Herangehensweise – erst "texten", dann wählen – der neue Standard wird und der Spontananruf die Ausnahme. Na gut, solange wir nicht noch vor der SMS eine Brieftaube losschicken müssen oder Rauchzeichen senden ...

 

 
 
 
 

Lesestoff

 

 

Inspector Morse ermittelt

"Die dritte Meile" gehört zur Serie der Inspector-Morse-Krimis und spielt, wie immer, in der akademischen Welt Oxfords. Es geht um offene Rechnungen, um Hass und Rache hinter der Fassade; Autor Colin Dexter spart nicht an rätselhaften Todesfällen. Sehr spannend und – wie alle Romane Dexters – hervorragend geschrieben. Sie können den Krimi bei uns bestellen.

 

Familiengeschichten

Mary Lawson ist eine kanadische Schriftstellerin, die in England lebt. Grund genug, Sie Ihnen hier zu empfehlen, wenn auch nur eins ihrer Bücher teilweise in London spielt, ansonsten immer im Norden Kanadas. Aber der elegant dahinfließende Erzählstil und vor allem ihr klarer Blick auf Familien – deren Verstrickungen, Geheimnisse und die Liebe, die sie zusammenhält – machen diese Autorin zu einer Entdeckung! Auf Deutsch erschienen ist "Auf der anderen Seite des Flusses" um zwei ungleiche Brüder und "Rückkehr nach Crow Lake", in dem zwei Teenager-Jungen nach dem Unfalltod der Eltern versuchen, ihre jüngeren Geschwister aufzuziehen; im August kommt neu "Im letzten Licht des Herbstes" (alle bei Heyne). Unser Favorit "Road Ends" liegt bisher leider nur auf Englisch vor, aber das kann sich ja noch ändern.

 

Die Leuchtturmwärter

Im April-Newsletter hatten wir den Roman "The Lamplighters" von Emma Stonex gelobt, der bis dato aber nur im englischen Original vorliegt. Nun haben wir gute Nachrichten: Der Fischer-Verlag veröffentlich das Buch ab 25. August auf Deutsch unter dem Titel "Die Leuchtturmwärter".

Viel Freude beim Schmökern!

 
 
 

 
 

Sprachecke 1: Hand in Hand

 

 

Eigentlich ist der Mensch – vergleicht man ihn mit der Tierwelt – schlecht ausgestattet fürs Leben. Als Kind hilflos, braucht er Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, um erwachsen zu werden (und manche schaffen es nie so richtig ...). Er kann weder besonders gut sehen noch hören noch riechen, kann nicht fliegen und nur mäßig schwimmen, rennen, klettern und so weiter. Allein sein Gehirn befähigt ihn, all diese Nachteile auszugleichen. Und sein Paar Hände. Diese Kombination, denken und greifen, hat uns Menschen zu dem gemacht, was wir sind. Die Funktionen des Gehirns waren unseren Vorfahren lange verborgen, die der Hände nicht. Das ist sicher ein Grund, warum sie in so vielen Redenwendungen vorkommen, im Deutschen ebenso wie im Englischen. Teilweise sind die Ausdrücke identisch, viele aber auch nicht, weswegen wir einige hier mal vorstellen.

 

Händeschütteln ist ja aus der Mode momentan, wer weiß, ob und wann es zurückkehrt. Jedenfalls ist die englische Übersetzung wörtlich, "to shake hands". Dagegen bedeutet "to give a hand" etwas ganz anderes, nämlich helfen. "A hand" bedeutet in diesem Zusammenhang auch einfach "Hilfe", sogar ohne den Zusatz "a helping hand". Schreit jemand aus der Küche "I could use a hand in here!", zum Beispiel, so lässt man am besten alles stehen und liegen und leistet Beistand, denn das ist kodierte Sprache für "ich bin völlig überlastet und muss alles gleichzeitig machen und jetzt kochen auch noch die Kartoffeln über." Die Kontrolle ist flöten gegangen, "things got out of hand". Zur Verbeugung empfiehlt es sich, alle Zutaten "at hand", zur Hand, zu haben, das ist "very handy", sehr praktisch.

 

Von der Küche ins Geschäftsleben: Wird jemand mit der "hand in the till" erwischt, dann ist das ein Fall für die Polizei. "The till", die Registrierkasse, steht in dieser Redewendung ganz allgemein für Geldsachen, man ist also beim Klauen oder Betrügen auf frischer Tat ertappt worden, was wiederum "caught red-handed" heißt. Dieser seltsame Ausdruck, rothändig erwischt, stammt angeblich aus Schottland und bezieht sich auf Blut an den Händen. Was natürlich noch viel schlimmer ist als der Griff in die Kasse.

 

Wenden wir uns Erfreulicherem zu und somit dem typisch britischen Ausdruck "to be a dab hand at something". Heißt: Er oder sie kann etwas richtig gut, malen etwa: "She is a dab hand at painting". Woher das "dab" stammt, ist etymologisch ungeklärt. Es kommt nämlich nicht von "to dab", tupfen. Jedenfalls verdient die Malerin Beifall, "give her a big hand!"

 

Wir könnten noch unzählige weitere Ausdrücke aufführen, schließen hier aber fürs Erste und hoffen, diese Tipps "come in handy", sind irgendwann (zum Beispiel bei der nächsten Reise) nützlich für Sie. Ganz sicher wissen Sie schon, dass Ihr Handy drüben aber kein "handy" ist, sondern ein "smartphone" oder "mobile", so praktisch es auch sein mag.

 

Sprachecke 2: Die Themse

 

Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass die Briten ihren wichtigsten Fluss, die Themse, irgendwie unenglisch aussprechen und fast wie wir – Thems. Dabei schreibt sie sich auf Englisch ja so: Thames. Man würde also ein Ti-Äitsch erwarten, gefolgt von einem Reim auf "James". Der Grund liegt (möglicherweise) hier: George I, der erste englische König aus Hannover, lernte die Sprache seines neuen Königreichs nie so richtig und wurde den deutschen Akzent nicht los. Die Themse sprach er folglich so aus, wie der Deutsche das nun mal tut. Und ein König wird nicht korrigiert! Also passten sich die Höflinge an.

 

Sogleich drängt sich allerdings die Frage auf, warum dies nur für die Themse gilt, aber nicht für andere Wörter, Ortsnamen und so weiter. Wie gesagt, der gute George war nicht sprachbegabt. Vielleicht gibt es auch einen ganz anderen Grund dafür, dass die Themse so ausgesprochen wird. Aber es könnte ja stimmen, und gute Geschichten behalten wir nicht für uns!

 

 
 
 

 
 

Rezept des Monats: Warmer Zucchinisalat

 

 

Jetzt beginnt die Saison für Freilandzucchini, die zwar weniger perfekt und glatt aussehen als die Verwandten aus dem Gewächshaus, aber besonders lecker schmecken. Vielleicht haben Sie sogar welche im Garten. Im britischen Englisch heißen diese Mini-Kürbisse meistens "courgettes", während die Amerikaner (wie wir) "zucchini" sagen. Der eine Name ist französisch, der andere italienisch, aber es gibt auch einen englischen Begriff: "marrow". Das sind ausgewachsene Riesenzucchini der Art, mit denen man einst Preise bei Dorfwettbewerben gewinnen konnte; ihre Schale ist deutlich dicker und grüngelb gestreift. Kulinarisch gesehen sind die ganz jungen Zucchini aber die bessere Wahl, weil sie zart sind und meistens nicht bitter.

Unser warmer Salat passt gut zu Gegrilltem und zu überbackenem Ziegenkäse, ist aber auch solo ein Genuss. Wichtig ist, dass Sie Ihre Zucchini ganz fein schneiden – ob in runde Scheiben oder der Länge nach in Streifen, spielt dabei keine Rolle. Für eine Vorspeise oder Beilage nehmen Sie einen mittelgroßen Zucchino pro Person. Die Scheiben oder Streifen auf einer Platte nebeneinanderlegen. Vier Esslöffel Olivenöl mit Meersalz und Pfeffer sowie Chiliflocken und ein bis zwei in Scheiben geschnittenen Knoblauchzehen verrühren (Sie können auch frischen, in dünne Ringe geschnittenen Chili nehmen). Nun bestreichen Sie die Zucchini von beiden Seiten mit der Ölmixtur. Inzwischen schneiden Sie von einem kleinen Bund grünem Spargel, der jetzt gerade noch Saison hat, die Enden ab und schälen, falls nötig, das untere Drittel. Bei kleinen Stangen können Sie das Schälen auch lassen. Wärmen Sie eine große Servierplatte vor (im niedrig eingestellten Backofen oder in heißem Wasser). Nun erhitzen Sie gleichzeitig eine normale Pfanne und eine Grillpfanne. In die normale Pfanne geben Sie den Rest der Ölmixtur und rühren noch einen Esslöffel neutrales Speiseöl dazu, legen die Spargel hinein und braten sie kurz bei hoher bis mittlerer Temperatur an, zum Schluss drehen Sie die Hitze herunter und legen den Deckel auf. So garen die Spargelstangen in aller Ruhe nach. Inzwischen grillen Sie Ihre Zucchinischeiben oder -streifen portionsweise unter einmaligem Wenden in der heißen Grillpfanne. Das geht ziemlich schnell, und am besten klappt das Wenden mit einer Küchenzange.

Wenn alles gut geht, sind Spargel und Zucchini gleichzeitig gar, ohne matschig zu werden. Schnell auf die vorgewärmte Platte legen, etwas Olivenöl darüberträufeln und eventuell nachwürzen. Wer mag, mischt etwas im Ofen leicht angewärmte geräucherte Makrele, in Stücke geteilt, unter. Oder besagten Ziegenkäse, in Scheiben geschnitten, mit Honig beträufelt und im Ofen kurz überbacken. In jedem Fall ist das ein gesundes und leichtes Essen oder eine Beilage zu Gegrilltem.

 

 
 
 
 
       
 

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