Die feine englische Art - Ausgabe Oktober 2020

 

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Liebe Leserin, lieber Leser,

die Tage sind schon deutlich kürzer, die dunkle Jahreszeit schleicht sich an. Das ist einerseits schade. Andererseits: Jetzt haben wir alle – und nicht nur die Frühaufsteher unter uns – wieder die Chance, die Sonne aufgehen zu sehen. Ein Geschenk des Himmels, jeden Tag ... und jeden Tag anders. Manchmal gibt sie sich unauffällig, die Sonne, und lässt es einfach heller werden, so, als hätte jemand am Dimmer gedreht. Manchmal wird sie von fedrigen zartrosa Wölkchen begleitet wie eine Diva mit eigener Ballettgruppe. Manchmal gönnt sie sich ein spektakuläres Feuerwerk, manchmal – bei klarem Wetter – darf der Morgenstern noch eine Weile dezent mitleuchten. Sich diesen Auftritt anzuschauen, kann ein Ritual werden, vielleicht mit einer Tasse Tee in der Hand am Fenster, auf dem Balkon oder sogar, in eine Decke gewickelt, im Liegestuhl im Garten. Da fängt der Tag gut an.

Gold- oder vielmehr Silberstreifen am Horizont können wir momentan alle gut gebrauchen; das gilt auch für unsere Freunde in Großbritannien, wo die Stimmung angespannt ist. Die Angst vor dem Lockdown geht um, flaut ab, kehrt wieder. Derweil machen die Briten (und wir alle) das Beste aus der Situation und sind darin schon ziemlich geübt. Der Mensch ist halt ein anpassungsfähiges Wesen.


Genießen Sie also die Tage, nicht nur morgens, sondern durchgehend und auch abends beim ersten Kerzenlicht der Saison. Wir wünschen Ihnen einen herrlichen Herbst, viel Lebensfreude und Gelassenheit! Und – muss man das heute noch dazusagen? – Gesundheit.

 

Es grüßt Sie herzlich
Ihr Team von THE BRITISH SHOP

 
 
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Unsere Themen
 
Virtuell ins Grüne Kultur-Tour Fürs Heimkino Aktuelles Auf dem Bildschirm
 
 
 
 
Virtuell ins Grüne
 

Reisen bleibt schwierig, deshalb sind wir mit den Augen (und Ohren) unterwegs:

 

Legendäre Burg

Die Burgruinen von Tintagel Castle, hoch auf den Klippen einer Halbinsel, sind ein magischer Ort. Sie werden mit König Artus in Verbindung gebracht, angeblich wurde er dort gezeugt ... eine recht gewagte Behauptung, zumal wir nicht einmal wissen, ob er überhaupt gelebt hat. Aber Skepsis soll uns nicht davon abhalten, uns diese legendäre und romantische Anlage, die im Wesentlichen aus dem späten Mittelalter stammt, mal aus der Luft anzuschauen: www.youtube.com/watch?v=f-ZXmfqc0HA

 

Schottland zum Reinhören

Sind Sie auch ein Fan von Führungen, egal ob durch Städte, Schlösser, Landschaften? Man lernt so viel Neues, und oft sind die "tour guides", jedenfalls die in Großbritannien, ziemlich witzig. Die Organisation VisitScotland überbrückt die Zeit bis zur nächsten Tour mit knapp einstündigen Podcasts, in denen sie Fremdenführer verschiedener Regionen ausführlich erzählen lässt. Leider nur auf Englisch verfügbar, dafür mit charmanten schottischen Akzenten: www.visitscotland.com/de-de/see-do/attractions/tour-guide-tales/ Sie können jeweils das Transkript herunterladen und mitlesen.
Zu anstrengend? Dann schauen Sie sich Kurzfilme über diverse Führungen an, zum Beispiel in Falkland Palace oder durch eine Whisky-Brennerei. Die sind zwar auch auf Englisch, aber mit deutschen Untertiteln: www.visitscotland.com/de-de Sie müssen ein ganzes Stück herunterscrollen, bis Sie zum Angebot "Sehen Sie unsere Tourguides in Aktion" kommen – einen direkten Link haben wir leider nicht gefunden.

 

Kurztrip nach Dublin

Bei Weitem kein Ersatz für einen Besuch und auch keineswegs vollständig, aber trotzdem hübsch: ein kleiner Film über Dublin und seine Attraktionen inklusive Klippenwanderung bei Howth. www.ireland.com/de-de/reiseziele/republic-of-ireland/dublin/dublin-city/

 

Wasserweg

Wir folgen einer Einladung der Stiftung Canal & River Trust, den Sheffield and Tinsley Canal abzufliegen. Er wurde 1840 eröffnet und führt aus der Innenstadt hinaus aufs Land. Heute dient er nur dem Freizeitvergnügen – die große Zeit der britischen Kanäle endete mit der Ankunft der Eisenbahn. Der Treidelpfad am Kanal ist Teil eines beliebten Wanderwegs. youtu.be/KJsRiKL5zqA

 

 
 
 
 
 
Kultur-Tour
 

 

In der Tasche

Damenhandtaschen führen ein Eigenleben und verblüffen nicht nur Männer, sondern manchmal auch die Damen selbst – nämlich dann, wenn lange verloren Geglaubtes plötzlich wieder zutage tritt oder anderes, das man aber ganz bestimmt hineingelegt hatte, auf Nimmerwiedersehen verschwindet ... Das Victoria & Albert Museum widmet der Tasche und ihrer Geschichte als ständiger Begleiterin ab November die Ausstellung "Bags, Inside Out". Vielleicht kriegen wir die Chance, sie zu besuchen, denn sie läuft bis September 2021. Ansonsten: Hier sehen wir ein paar "Highlights", darunter, passend zur Jahreszeit, ein Täschchen in Kastanienform. Was es alles gibt! www.vam.ac.uk/exhibitions/bags

 

Turners Blick auf seine Zeit

J. M. W. Turner (1775 – 1851), wohl einer der größten Maler, die Großbritannien hervorgebracht hat, lebte in einer Zeit enormen gesellschaftlichen und technischen Wandels. Eisenbahn und Dampfschiff revolutionierten Transport und Reisen; Sklaverei, mit der man lange gar kein Problem gehabt hatte, galt nun als unmoralisch; Napoleon kam, siegte und ging – das sind nur einige Stichworte. Turner verarbeitete diese Themen in Gemälden, die Tate Britain ab 28. Oktober bis 7. März 2021 in der Ausstellung "Turner´s Modern World" zeigt. Wir können einige der Werke auch online sehen: www.tate.org.uk/whats-on/tate-britain/exhibition/turners-modern-world

 

Von Schiffen, Sternen und der See

Die Royal Museums Greenwich (gesprochen: Grennitsch) haben in der Zeit des Lockdown eine kleine, feine Online-Vortragsreihe rund um das Thema "Ships, Sea and the Stars" entwickelt, in der die Kuratorinnen und Kuratoren allerlei Interessantes erzählen, zum Beispiel über Schiffswracks, von denen es rund um die britische Küsten Tausende gibt, über Navigation in früheren Zeiten, über Rebellion und Meuterei und viele andere Themen. Manches wirkt ein wenig hausgemacht, was es ja auch ist (die Leute sitzen auf dem heimischen Sofa), trotzdem: echtes Bildungsfernsehen! www.rmg.co.uk/discover/museum-from-home-live

 

Berlin und die Briten

Das Großbritannienzentrum der Humboldt-Universität Berlin hat in einem aufwendigen Projekt hundert Jahre "Britons in Berlin" untersucht, beginnend in den sogenannten Goldenen Zwanzigern über die Kriegs- und Nachkriegszeit und den Fall der Mauer bis zur Ära des Brexit, also heute. Das Ergebnis ist eine Onlinepräsentation von erstaunlicher Vielfalt, die beispielsweise Autorinnen wie Judith Kerr ("Als Hitler das rosa Kaninchen stahl") ebenso würdigt wie den Musiker David Bowie, der eine Zeitlang in Berlin lebte, aber auch Daten aus Meinungsumfragen aufbereitet. Viel zu lesen, leider bisher nur auf Englisch, obwohl das die Berliner und uns alle doch auch interessiert. british-berlin.com

 

Haifischbecken

Man kann über alles streiten, auch über vier lebensgroße Haie aus Fiberglas, die seit August aus dem Regent´s Canal in London auftauchen. Ob die Kunstinstallation bleiben oder sogar um Hai Nummer fünf, der derzeit noch auf dem Trockenen sitzt, ergänzt werden darf, ist Thema einer Auseinandersetzung zwischen den Organisatoren eines Kunstwettbewerbs und der Verwaltung des Stadtteils Hackney. Letztere ist der Ansicht, die Installation bedürfe einer Genehmigung, die sie aber nicht hat. Wir wollen uns nicht näher mit den Streithanseln befassen, die nicht zum ersten Mal miteinander im Clinch liegen, sondern Ihnen die Gelegenheit geben, sich die wilden Wassertiere mal anzuschauen. Ehe sie vielleicht wieder verschwinden: www.ianvisits.co.uk/blog/2020/09/08/there-are-sharks-in-the-regents-canal

 

 
 
 

 
 
Fürs Heimkino
 

 

Aus der Mediathek

In der ARD-Serie Länder, Menschen, Abenteuer haben wir diese klassische Reisereportage über Die Scilly-Inseln – Englands unbekannte Schönheit entdeckt. Ruhig und beschaulich wird uns dieses (relativ gesehen) sonnenverwöhnte Archipel mit seinen Bewohner nähergebracht, und danach fühlen wir uns so erholt, als wären wir dort gewesen.
Sie müssen kein Fan von Liebesfilmen sein, um sich die Doku Cornwall – das echte Land der Rosamunde Pilcher anzuschauen. Wunderbare Landschaften und, okay, ein bisschen Hintergrundwissen zur ZDF-Pilcher-Reihe. Aber die ist ein Phänomen, das zu kennen sich lohnt – zumal es den meisten Briten unbekannt ist.

 

Auf Arte sind derzeit einige britische Serien zu sehen (wenn Sie möchten, in der Originalsprache mit oder ohne Untertitel). Wir empfehlen The Virtues, ein vierteiliges Drama um verdrängte Kindheitstraumata und die Folgen im Erwachsenenalter, um Rache und Vergebung.

 

Leider sind nicht alle Angebote der Mediatheken außerhalb Deutschlands abrufbar.

 

Bei Netflix ...

Ab 21. Oktober ist die Neuverfilmung von Rebecca zu sehen – lange erwartet und eigentlich überfällig. Die Romanvorlage von Daphne du Maurier erzählt die Geschichte einer jungen Ehefrau, die im Schatten ihrer übermächtigen toten Vorgängerin leben muss, eben jener Rebecca. Ein Klassiker, spannend und genial konstruiert und mit einem sehr überraschenden Ende, das Hitchcock 1940 in seiner Filmversion abändern musste, um den Moralvorstellungen der Zeit zu genügen. Die Besetzung des neuen Films macht hoffnungsfroh, so spielt Kristin Scott Thomas die Haushälterin Mrs. Danvers, hinter deren kalter Fassade der Wahnsinn lodert. Lily James ("Downton Abbey") ist die verschüchterte Gattin.

 

Noch eine Neuverfilmung: Mord im Orientexpress von und mit Kenneth Branagh ist jetzt auch bei Netflix zu sehen. Die Kritiken waren, als der Film 2017 ins Kino kam, gemischt, aber unserer Ansicht nach leidet er vor allem darunter, dass man die Geschichte quasi auswendig kennt von den vielen Wiederholungen der Version von 1974 ... Zum Jahresende geht dann die zweite Agatha-Christie-Verfilmung Branaghs an den Kinostart, der Tod auf dem Nil. Wieder mit großer Starbesetzung, wieder mit (vermuten wir jedenfalls) bekanntem Ausgang. Wir freuen uns trotzdem drauf.

 

Junge lebenshungrige Frau gerät – mehr oder weniger unbeabsichtigt – in die Fänge von Geheimdiensten und muss Spionin werden: Darum geht es in der Miniserie Traitors (Verräter). Ort der Handlung ist London direkt nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Siegerkoalition bröckelt.

 

... und Amazon

Mehr als ein Sandalenfilm: Der Adler der Neunten Legion ist die Verfilmung des gleichnamigen, auch für Erwachsene lesenswerten Jugendbuches von Rosemary Sutcliff. Marcus, ein in Britainnien stationierter römischer Offizier, macht sich auf die Suche nach der im Nebel Schottlands – oder vielmehr Kaledoniens – verschwundenen Legion seines Vaters. Leider ist die Filmversion um einiges martialischer und blutiger als das Buch, was völlig unnötig ist für die Handlung. Immerhin gibt es aber ein Wiedersehen mit "Billy Elliot" Jamie Bell als Esca.

 

Was wäre, wenn es die Beatles nie gegeben hätte? Mit dieser Frage sieht sich ein junger, mäßig erfolgreicher Musiker konfrontiert, der nach einem unerklärlichen Blackout in einer Welt ohne die Fab Four wieder aufwacht. Das fällt ihm erstmals auf, als er im Freundeskreis Yesterday singt und ihn alle begeistert fragen, wann er denn diesen tollen Song geschrieben habe. Fortan schlägt er aus der Entdeckung Kapital und "komponiert" lauter Beatles-Hits, lebt aber immer in der Furcht vor Entlarvung.

 

Kino auf Bestellung

Um einen Musiker geht´s auch in Juliet, Naked. In der Romanvorlage von Nick Hornby muss sich eine Frau damit herumschlagen, dass ihr Partner ein Riesenfan eines gewissen Tucker Crowe ist – eines legendenumwobenen Rockstars, der urplötzlich aus der Öffentlichkeit verschwand. Sie ist genervt von dieser Obsession, aber dann lernt sie – und nicht etwa der Nerd an ihrer Seite – Crowe tatsächlich kennen.

 

Wie sehr das Äußere täuschen kann, zeigt sich am Beispiel von Alexander McQueen. Ein unscheinbarer Mann aus einfachen Verhältnissen, talentiert und ehrgeizig, steigt zum Top-Modedesigner auf. Er wird bekannt für seine gewagten Entwürfe und skandalträchtigen Shows, ist umschwärmt und umjubelt und trotzdem einsam, tödlich einsam, in seiner Glamourwelt. Das Porträt eines besonderen Mannes

 

 
 
 

 
 
Aktuelles
 

 

Englisch mit Tom

Interesse an der englischen Sprache und an den vielen Dialekten der Briten? Dann schauen Sie sich den YouTube-Kanal "Eat, Sleep, Dream English" an, auf dem ein gewisser Tom unter anderem untersucht, wie Prominente sprechen, darunter Jamie Oliver (volkstümlich) und Benedict Cumberbatch (von Haus aus vornehm, aber als Schauspieler wandelbar). Die Analysen sind nicht sehr tiefgründig, aber unterhaltsam. Über die Werbeeinlagen, die sich teilweise etwas ziehen, müssen Sie allerdings hinwegsehen.

 

 
 
 
 
 
Lesestoff
 

 

Gutes Benehmen und echte Vornehmheit in jeder Lebenslage lehrt seit Jahrzehnten, genaugenommen sogar Jahrhunderten, Debrett´s. Diese 1769 gegründete Institution veröffentlicht Benimmbücher, bietet Kurse an und erstellt zudem das einzig wahre Adelsverzeichnis des Königreichs. Geballte Kompetenz also! Nun ist der Ratgeber, der das Leben so viel netter macht, auch auf Deutsch erschienen. Sie können Debrett´s: Die feine englische Art von A – Z bei uns bestellen. Ist ja Ehrensache! Übrigens, falls Ihnen der Name Debrett´s französisch vorkommt, haben Sie ganz recht. Der Firmengründer war Hugenotte.

 

Historische Romane sind im Trend, wir empfehlen einen Klassiker des Genres: Amber von Kathleen Winsor, schon 1944 erschienen und immer noch erhältlich. Die Autorin widmet sich einer faszinierenden Ära englischer Geschichte, der Restauration: König Charles II. kehrt nach der Puritanerherrschaft aus dem Exil zurück, besteigt den Thron und schart um sich eine glänzende und leichtfertige Hofgesellschaft nach dem Vorbild seines Zeitgenossen Ludwig XIV. Mittendrin ist Amber, die sich als skrupellose Kurtisane einen Teil vom Kuchen sichern will und das auch schafft – aber da ist noch ihre große Liebe Bruce, für die sie alles hinwerfen würde. Wir lernen viel über eine Ära, in die auch die letzte große Pestwelle und das Feuer von London fallen, dazu gibt´s reichlich Liebe, Intrigen und Skandale, was will man mehr? Erschienen im Unionsverlag.

 

 
 
 

 
 
Sprachecke: Sportlich, sportlich!
 

 

Winston Churchill wird gern mit dem Ausspruch "no sports!" zitiert, aber wenn er das tatsächlich gesagt hat, dann war er untypisch für seine Nation, seine Gesellschaftsschicht und auch seine Ära. Sportlichkeit – noch heute ein hohes Gut im Königreich – galt im ausgehenden 19. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als unerlässlich in den sogenannten besseren Kreisen, Reiten, Polo, Tennis, die Jagd und Bergsteigen – gern im Ausland und teils mit fatalen Folgen – gehörten dazu. Aber auch in der normalen Bevölkerung ging nichts und geht bis heute nichts ohne Cricket, Fußball, Golf und Co. Das spiegelt sich in der Sprache wider, denn neben der ursprünglichen Bedeutung des Wortes "sport" hat es noch eine zweite: Ganz im Sinne des "fair play" ist "a sport" oder auch "a good sport" jemand, mit dem man Pferde stehlen kann und der – oder die – bereit ist, sich auch einmal auf etwas einzulassen. Das Gegenteil wäre dann der "bad sport" oder, noch schlimmer, "spoilsport" – der Spielverderber. "Come on, be a sport!" ruft man etwa einem Kind zu, das nicht mitspielen will oder heult, weil es beim Brettspiel verloren hat.

 

Einen Sinn für Fairness nennt man auch "sportsmanship", bei uns würde man Sportsgeist sagen – und diesen Ausdruck gibt es ja auch im Deutschen nicht nur im wörtlichen Sinne, sondern ins alltägliche Leben übertragen.

 

Wenn Ihnen das Verb "to sport" begegnet, so heißt es eher nicht "Sport treiben", da würde man in Großbritannien sagen: to do sport oder sports, to exercise oder to work out (und das Schulfach heißt meist PE, "physical education", oder "games", Spiele). Nein, to sport bedeutet: tragen, und zwar in Bezug auf Kleidung. Hierfür gibt es zwar das Verb "to wear", aber "to sport" ist eine Nummer drüber: ein besonderes Kleidungsstück mit Stolz tragen, manchmal auf angeberische Weise. Es ist auch möglich, das Verb auf einen Bart – "he sported an impressive beard" – oder sogar einen Gesichtsausdruck wie ein Grinsen zu beziehen.

 

Wie diese beiden Bedeutungen, die des Hauptwortes und die des Verbs, zusammenpassen, ist eine interessante Frage. Unsere Vermutung: Beides kommt vom lateinischen portare, tragen. Das S am Wortanfang ist möglicherweise eine Abschleifung des altfranzösischen "desporter" (heute: déporter mit anderer Bedeutung), das ursprünglich nicht nur "wegtragen" hieß, sondern auch "ablenken, amüsieren". Sport als Freizeitbeschäftigung lenkt ja auch ab, insbesondere von Problemen, und man fühlt sich anschließend besser.

 

 
 
 

 
 
Rezept des Monats: Ein "stew" ohne Fleisch
 

 

Kaum ist der sprichwörtliche "nip in the air", diese Kühle, die uns die letzten sommerlichen Gefühle klaut, steigt die Lust auf deftigeres Essen. Zur typisch britischen und auch irischen Hausmannskost gehörten die "stews", Ragouts mit würziger Sauce – mal solo, mal mit Klößchen, mal unter einem Pastetendeckel. In aller Regel enthalten sie Fleisch, meist Rind oder Lamm und dazu manchmal Nieren, aber fast immer auch Gemüse. Hier haben wir mal eine Variante ganz ohne Fleisch probiert; es ist ziemlich viel zu schnippeln, aber dafür schmeckt es dann auch lecker: Für vier Personen zwei große Zwiebeln schälen und achteln. Vier Möhren (Karotten, Rüben ... heißen überall anders) putzen und in Stücke schneiden. Einen mittelgroßen Hokkaidokürbis (oder eine andere Sorte) schälen und vierteln; ein Viertel in grobe Stücke schneiden, den Rest für ein anderes Gericht verwenden. Eine Stange Lauch putzen und in Ringe schneiden, zwei Stangen Sellerie in Stücke schneiden, 600 Gramm Kartoffeln schälen und würfeln. 300 Gramm kleine Champignons putzen, aber ganz lassen. Ein paar Stengel Thymian waschen, die Blättchen abzupfen, ein Bund Schnittlauch in Röllchen scheiden. So, das Schlimmste wäre geschafft! Nun in einem großen Topf etwas Öl erhitzen, die Zwiebeln hellgelb anrösten, dann die Pilze dazugeben und kräftig mitbraten. Das Gemüse, Kartoffeln inklusive, und drei Esslöffel Tomatenmark dazugeben, anschwitzen, mit einem Esslöffel Mehl bestäuben und gut umrühren. Mit 150 Milliliter kräftigem Rotwein ablöschen, 750 Milliliter Gemüsebrühe nach und nach angießen, aufkochen, den Thymian und ein Lorbeerblatt hineingeben und alles 30 bis 40 Minuten köcheln lassen, bis die Kartoffeln und das Gemüse weich sind. Kräftig mit Salz, frisch gemahlenem Pfeffer und wenig Sojasauce abschmecken – es soll nicht "asiatisch" schmecken, nur mehr Tiefe bekommen. Mit Schnittlauch bestreut servieren.

 

 
 
 
 
 
TV-Tipps
 


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