Newsletter vom 07.01.2014

Liebe Leserin, lieber Leser,

noch ist das Jahr jung und liegt vor uns wie eine frische Schneedecke. Na ja, fast. Irgendwer ist natürlich schon darübergelaufen...so ist das Leben eben. Gehören Sie zu den Menschen, die mit vielen Vorsätzen gestartet sind? Oder eher zu denen, die sich dafür zu gut kennen? Es gibt auch die erprobte Möglichkeit, beides zu kombinieren und sich das eine oder andere vorzunehmen, aber nachsichtig mit sich umzugehen, sollte es halt doch nicht klappen. Das ist ein Kompromiss, und man hat es wenigstens versucht. Wie auch immer Ihre Pläne und Hoffnungen für 2014 aussehen, wir wünschen Ihnen gutes Gelingen! Unseren Freunden in Großbritannien wünschen wir zudem, dass sich die wirtschaftliche Lage weiter stabilisiert und das Wetter sie endlich mal durchatmen lässt. Das alte Jahr ist stürmisch und mit Hochwasser gegangen, das neue stürmisch und mit Hochwasser gekommen - gar so viel Gesprächsstoff brauchen die Briten nun auch wieder nicht.

Es grüßt Sie herzlich
Ihr Team von THE BRITISH SHOP

Reisefreuden:

• Vornehm schlafen...
• ...und unbeschwert wandern
• Historisches Chester
• Besuch in Westminster
• Baden in Bath

Kulturtipps

• Verliebter William
• Es geht abwärts - vielleicht
• Burns Night
• Königliche Kindheit
• Auf Richard Burtons Spuren

Aktuelles

• Sprachecke: Stürmische Zeiten
• Rezept des Monats: Schweinefilet mit Grapefruit

Auf dem Bildschirm

• TV-Tipps rund um Großbritannien und Irland

Vornehm schlafen...
Eins ist sicher, die Schlösser und Burgen, die Sie auf der Internetseite www.celticcastles.com vorfinden, sind nicht von den historischen Kelten erbaut. Die haben nämlich nichts dergleichen hinterlassen. Der Name dieser Firma, die Aufenthalte in hochherrschaftlichen Hotels vermittelt, ist wohl vielmehr wegen des Klangs gewählt und wegen der Tatsache, dass die meisten der Anwesen in Schottland und Irland und somit auch noch heute im keltischen Sprachraum stehen. Aber keine Sorge, mit Englisch kommen Sie gut klar.

Die Auswahl ist groß, und es macht Spaß, sich die Hotels und Herrenhäuser anzuschauen. Wir haben einige auch schon besucht, zum Beispiel Thornbury Castle bei Bristol, das damals aber noch zu einer anderen Hotelgruppe gehörte. Jedenfalls sehr imposant! Ältestes Schloss der Sammlung ist das schottische Traquair House im Tweed Valley, das seit dem Mittelalter wegen akuten Geldmangels nur wenig umgebaut wurde (zum Glück, muss man heute sagen). Es ist bewohnt und vermietet drei Zimmer an Gäste, eins in Weiß, eins in Blau und eins in Rosa. Charming! Eine Brauerei gehört auch dazu.

Falls Sie sich übrigens fragen, wie man "Celtic" ausspricht, verwirren wir Sie gern ein bisschen. Allgemein üblich ist es, das C als K zu sprechen. Außer beim Fußballverein Celtic Glasgow, da ist es ein scharfer S-Laut (kein Z!). Warum das so ist, können wir Ihnen nicht sagen, aber nach unserer persönlichen Meinung ist der S-Laut vermutlich der richtige. Die Römer haben das Wort geprägt, und deren Nachfahren sprechen ein C vor einem E heute als Zischlaut und nicht als K. Ähnliches gilt für die ewige Lateindiskussion Zirkus versus Kirkus...aber wir sind Laien, und vielleicht wissen Sie das besser!

...und unbeschwert wandern
Auch bei den Sherpa Walking Tours müssen wir eine kleine Ungenauigkeit rügen, denn natürlich tragen Ihnen nicht Sherpas das Gepäck hinterher, während Sie unbeschwert durch die Landschaft laufen. Jedenfalls nicht bei den Touren durch Großbritannien, wir tippen eher auf einen Minibus. Sie können wählen zwischen geführten Wanderungen, solchen auf eigene Faust (aber mit Zimmerbuchung und erwähntem Gepäcktransport) sowie Radtouren - darunter eine durch die bezaubernden Cotswolds. Mehr: www.sherpa-walking-holidays.co.uk/tours/britain/britain.asp

Historisches Chester
Die Stadt Chester im Nordwesten Englands ist eine der ältesten des Landes und hat eine fast komplett erhaltene Stadtmauer, die zum Teil sogar noch aus der Römerzeit stammt. Berühmt ist Chester für Fachwerkhäuser. Das bekannteste Beispiel sind die wirklich einzigartigen "Rows", über Stufen erreichbare Arkaden in der Altstadt. Sehr ansehnlich! In den 1960er Jahren begannen auch in dieser Stadt die aus heutiger Sicht fürchterlichen Umplanungen, um mehr Platz für Autos und neue Wohnungen zu schaffen, doch das Schlimmste konnte verhindert werden, weil die Einwohner schon damals ein starkes Geschichtsbewusstsein hatten. www.visitchester.com Besuchen Sie auch die Kathedrale.

In der Umgebung finden Sie mehrere schöne Gärten - vielleicht ein Tipp für den kommenden Frühling: www.cheshiresgardens.com Wenn Sie beim Spaziergang einer Katze begegnen, lächeln Sie sie probehalber an. Lächelt sie zurück, handelt es sich um die berühmte Cheshire Cat, bekannt aus "Alice im Wunderland"...

Etwas außerhalb von Chester liegt dieses familiäre Bed&Breakfast-Farmhaus: www.cottonfarm.co.uk Die Gästezimmer sind so richtig "chintzy" mit Blumenmuster und pastellfarbenen Wänden.

Besuch in Westminster
Möchten Sie einmal das Herzstück der britischen Politik besuchen? Die Houses of Parliament im Palace of Westminster stehen für Führungen offen, allerdings müssen Sie vorher buchen. Und Big Ben dürfen Sie als Ausländer leider gar nicht die Ehre erweisen, der Turm - der eigentlich Elizabeth Tower heißt -ist nur Einheimischen zugänglich. Fragen Sie uns bitte nicht, warum! Vielleicht liegt es an der großen Nachfrage.

So ganz leicht macht man es uns sowieso nicht, denn die Informationen auf der Seite www.parliament.uk/visiting werden immer nur sehr kurzfristig aktualisiert. Aber wo ein Wille, da ein Weg. Besonders verführerisch ist das Angebot, nach der Tour noch zum Afternoon Tea im House of Commons einzukehren.

Baden in Bath
Bath in Südengland ist eine der schönsten Städte, die wir kennen, wenn auch leider ziemlich überlaufen. Aber einmal im Leben sollte man die wunderbare Architektur des 18. Jahrhunderts, die idyllische Lage, den Pump Room und natürlich die Römerbäder gesehen haben. Und wenn Sie nicht auf den Cent schauen müssen, kommt vielleicht ein Aufenthalt im allerneuesten Hotel in Frage: Das "Gainsborough" nutzt als erstes und bisher einziges Haus am Platze das Quellwasser für seinen Wellnessbereich, so dass Sie darin baden können wie dereinst die alten Römer. Für dieses Hotel, das erst in einigen Wochen eröffnet werden soll, wurde ein historisches Haus umgebaut und mit einem Badehaus ergänzt: www.thegainsboroughbathspa.co.uk

Bescheidener und preiswerter, aber preisgekrönt ist das Athole Guesthouse. Es hat in jüngster Zeit viel Medieninteresse erweckt, weil es den Travellers´ Choice Award von Tripadvisor gewonnen hat und weil es von einem Deutschen geführt ist - gemeinsam mit der englischen Gattin. www.atholehouse.co.uk Zum Baden können Sie dann ins öffentliche Thermae Bath Spa gehen. Das Schwimmbad auf dem Dach ist eine Wucht: www.thermaebathspa.com

Verliebter William
Erinnern Sie sich an den Film "Shakespeare in Love" mit Gwyneth Paltrow und Joseph Fiennes? Der war ja so romantisch (oder kitschig, je nach Wahrnehmung...). Jedenfalls kommt die Geschichte nun auf die Bühne, und zwar ab Juli im Noël Coward Theatre in London. Zur Handlung: William S. weilt fern seiner Familie in London und quält sich mit einer Schreibblockade, als er sich in eine junge Adlige verliebt...wir verraten nicht, wie´s ausgeht, aber nach Überwindung der Krise schreibt er sein Stück Romeo und Julia, das bekanntlich kein Happy-end hat. Tickets können Sie schon jetzt buchen: www.shakespeareinlove.com

Es geht abwärts - vielleicht
"A Long Way Down" heißt ein Roman des britischen Autors Nick Hornby (dessen Bücher auch bei uns stets mit englischem Titel erscheinen): Vier Menschen treffen sich in einer Silvesternacht auf einem Londoner Wolkenkratzer. Sie haben alle ihre eigenen Kümmernisse, aber ein- und dieselbe Absicht: sich hinunterzustürzen. Mit Gesellschaft hatten sie allerdings nicht gerechnet... Nun ist das Buch verfilmt worden, der Film soll Ende März in die britischen Kinos kommen und sicher bald danach zu uns. Die Besetzungsliste klingt vielversprechend, Ex-Bond Pierce Brosnan spielt Martin, den über einen Sexskandal gestolperten TV-Star, und die wunderbare Toni Collette die überforderte Mutter Maureen.

Burns Night
Am 25. Januar feiern die Schotten ihren Lieblingsdichter Robert Burns, und wenn Sie je an einer solchen Burns Night (auch Burns Supper genannt) teilgenommen haben, dann werden Sie das nie vergessen. Nicht unbedingt der kulinarischen Genüsse wegen, denn "Haggis", eine Art Blutwurst aus Hammelfleisch mit Innereien und Haferflocken darin, schmeckt zwar recht gut, aber auch nicht sensationell (allerdings doch besser, als man meinen möchte). Nein, die mit Inbrunst und Witz vorgetragenen Gedichte und Reden sind es, die in Erinnerung bleiben, die Schottenröcke, Dudelsacklänge und die besondere Atmosphäre. Nicht, dass man viel verstehen würde, aber es ist trotzdem ein Erlebnis. Damit Sie einen Eindruck bekommen, finden Sie hier www.youtube.com/watch?v=dGTsDN32td0 ein Beispiel für den Gedichtvortrag "Address to a Haggis", bei dem die Hauptattraktion direkt angesprochen wird. Eine Übersetzung ins Englische brauchen Sie auch: www.robertburns.org.uk/Assets/Poems_Songs/toahaggis.htm Leider haben wir keine gute Übersetzung ins Deutsche gefunden.

Wenn Sie den Dichter näher kennenlernen möchten, empfehlen wir einen Besuch in seinem Geburtshaus samt Museum in der Nähe von Ayr: www.burnsmuseum.org.uk

Königliche Kindheit
Falls Sie im August oder September eine Reise nach London planen, könnten Sie sich die Sonderausstellung während des "Summer Opening" in Buckingham Palace ansehen: "Royal Childhood" gibt Einblicke in das Leben der Königskinder aus den vergangenen 250 Jahren. Gezeigt werden Bilder, Kleidungsstücke, Spielzeug, Briefe. Anlass für die Ausstellung ist natürlich die Geburt des kleinen George. 2. August bis 28. September. Tickets: www.rceltickets.com

Auf Richard Burtons Spuren
Großer Schauspieler, tragische Gestalt - Richard Burtons Todestag jährt sich dieses Jahr im August zum 30. Mal. Da er ein Hollywoodstar war, wird oft vergessen, dass er aus Wales stammt. Er wurde als Sohn eines Minenarbeiters geboren, seine Mutter starb, als er erst zwei Jahre alt war. Leider übernahm Richard vom Vater die Trinkgewohnheiten, was ihn die Gesundheit kostete, er wurde nur 58 Jahre alt. In seiner südwalisischen Heimat werden zwei "Walking Trails" auf seinen Spuren angeboten, Details finden Sie hier: www.visitnpt.co.uk/default.aspx?page=6983